The Fight: Lights Out

(Artikel)
Benjamin Strobel, 25. August 2010

The Fight: Lights Out

Boxen bis der Arzt kommt

Sony ist spätestens seit der Ankündigung von PlayStation Move auf dem Pfad der Bewegungssteuerung. Nintendo macht es vor, Sony macht es nach. Nachdem Sixaxis ein relativer Reinfall war, soll nun Move alles bieten, was man bisher nur von der Wii kannte: Einen vollwertigen Motion-Controller. Auch Sony setzt ganz auf das Design "Fernbedienung", nur dass die Dinger vorne bunte Clownsnasen aufgesteckt haben. Weil das cool ist. Und damit die PS3 die Move-Controller erkennen kann. In Kombination mit dem PlayStation Eye ermöglicht The Fight: Lights Out zudem Headtracking.

Auf der GamesCom habe ich mir das Ganze mal genauer angesehen. Mit zwei Clownsnasen-Controllern bewaffnet stand ich vor der Kamera und habe ein paar Posen zur Kalibrierung gemacht. Aber wehe es war ein weiterer Kopf im Bild, dann war die Kamera verwirrt und wusste nicht, welcher zu mir gehört. Dann musste ich in den Ring steigen. The Fight bietet einen Sack voll Badasses und Shitfaces, die als Straßenboxer verdingen. Die Grundlagen sind simpel: Benutze die Move-Controller in deinen Fäusten zum schlagen und bewege den ganzen Körper nach links oder rechts um auszuweichen (den Rest erledigt das Headtracking). Und dann schlage den anderen Boxer K.O.!


Die Bewegungserkennung ist grundlegend sehr akurat. Das Männchen auf dem Bildschirm imitiert brav die Bewegungen des Spielers. Tiefe Schläge sind tief, hohe hoch und Uppercuts sind... uppercut. Doch das Spiel bietet weitaus mehr als diese simple Bewegungsumsetzung: Hält man die Trigger der Move-Controller gedrückt und schlägt dann, kann man mit den Ellbogen angreifen. Es gibt außerdem zahlreiche Schlüsselbewegungen, die vom System erkannt und umgesetzt werden, z.B. der Baseball-Swing. Dabei schwingt man beide Fäuste so als hätte man eine Baseballkeule in der Hand. Man kann sich auch um die eigene Achse drehen, um einen Rundumschlag auszuführen. Viele Angriffe, wie etwa auch Griffe, benötigen außerdem Stamina, sonst könnte man dauernd greifen ohne Konsequenzen. So allerdings muss man sich auch mal zurückziehen und die Fäuste zum Block heben, bis man wieder fit ist.


Doch bei diesen Manövern kommt auch ein Haken ins Spiel: Wenn bestimmte Schlüsselbewegungen oder Kombinationen erkannt werden müssen, braucht das zusätzliche Zeit, die sich in spürbarem Delay wiederspiegelt. Und da es relativ viele solcher Angriffe gibt, wird hier und da auch eine Bewegung als eine ganz andere interpretiert. Das gibt dem Spieler natürlich ständig das Gefühl, nicht die Kontrolle über das Spiel zu haben. Kindern, die vor dem Bildschirm hampeln, mag das egal sein, für Core-Gamer allerdings könnte das sehr frustrierend werden.

Die derzeitige Version hatte außerdem mit ein paar Kamera-Fehlern zu kämpfen, sodass man oftmals keinen guten Überblick hatte. Schlimmer ist allerdings, dass die Gegner in der Regel zu weit entfernt vom Spielercharakter standen. Man hat ewig ins Leere geschlagen, bevor mal ein Treffer saß. Und da man sich nicht aktiv bewegen kann, hatte man auch keine Möglichkeit, auf den Gegner zuzugehen. Es hieß allerdings, dass diese Dinge noch ausgebessert werden, was auch wirklich nötig ist.


Witziges Gimmick des Spiels ist die Kalorienanzeige. Nach jedem Kampf erfährt man, wieviele Kalorien man abgespeckt hat und erhält außerdem ausführliche Statistiken darüber, wieviele Schläge man ausgeführt hat und wie gut die Trefferquote ist und so weiter. Und die verlorenen Kalorien kann man richtig fühlen: Eine Runde The Fight kann richtig auspowern! Leider täuschen solche netten Kleinigkeiten nicht über die Kinderkrankheiten hinweg, die wir in der vorgestellten Version erfahren haben. Es ist dem Spiel wirklich zu wünschen, dass noch daran gearbeitet wird, damit der Titel auch so spielbar ist wie das Entwicklerteam es sich vorstellt. Nex

Kommentare

Rian
25. August 2010 um 00:16 Uhr (#1)
Oh ja, The Fight macht ordentlich, dass man schlaucht, habe ich ja schon im Diary drüber geschrieben. Tennisarm ist ein feuchter Dreck dagegen.
Damien
25. August 2010 um 15:15 Uhr (#2)
Mann sollte sich zwei weitere Motion-Controller an die Füße schnallen können und Kicks ermöglichen. Plus Headtracking würde das dann schon fast an Kinect ranreichen.
Gast
26. April 2024 um 06:49 Uhr
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