Data Jammer: FastForward

(Artikel)
Benjamin Strobel, 10. Mai 2012

Data Jammer: FastForward

Ein Störsignal auf dem Datenhighway

Ich habe mich mal wieder in der weitläufigen Welt der bunten Chaosspiele gekramt und wurde fündig: Data Jammer: FastForward ist ein Spiel, in dem es ums Ausweichen, Abschießen und Bewegung auf dem Datenhighway geht. Ich spezifiziere: Ihr übernehmt die Rolle eines Störsignals, das zwischen Datenpaketen hin und her huscht, während es Abwehrprogrammen ausweichen muss und seinerseits kleine Nukes auslösen kann, um feindliche Programme zu terminieren. Joa, ich denke so ist völlig klar, worum es geht.

Etwa nicht? Dann schaut euch am besten das Video an. FastForward erinnert im ersten Moment sehr stark an Audiosurf. Und völlig anders ist es auch nicht: man befindet sich auf einer Rennstrecken-ähnlichen Plattform und duckt sich bis zum Ende des Levels vor verschiedenen Hindernissen hinweg. Mit dem Unterschied, dass Audiosurf eigene Musik zu Strecken verarbeitet und FastForward fast gar keine Musik hat. Stattdessen ist es erheblich schwerer und besitzt zahlreiche Gegnertypen. Wenn im Durcheinander des Gefechts das bunte Chaos ausbricht, fühlt man sich wie in der Bullethell eines Sidescroll-Shooters. Man ist ständig damit beschäftigt, seinen Datenlümmel an roten Viechern vorbeizunavigieren und fährt ganz gut damit, um sie herum zu zirkulieren, während sie ihrerseits fleißig versuchen, einen zu verfolgen. Dann gibt es auch so Fieslinge, die sich einem an den Hintern heften, sich daran festbeißen und regelrecht abgeschüttelt werden müssen. Das Spiel lebt wirklich von der Variation seiner Gegnertypen.


Und dann ist die Strecke, ähnlich wie bei Audiosurf, in verschiedene Wege eingeteilt. Per Steuerung links/rechts kann man zwischen den Pfaden wählen. Allerdings ist die Steuerung so responsiv, dass man manchmal nicht nur eine Stelle weiter rückt, sondern quer über das Feld. Ich persönlich fand die Steuerung per Controller auch etwas angenehmer als mit der Tastatur, aber das kann einerseits an meiner Konsolero-Herkunft liegen oder andererseits an meiner mittelmäßigen Tastatur. Aber wenn man einmal raus hat, dass man nur kurz die Richtungstaste tippen muss, bekommt man so auch kleinere Manöver hin.

Das springen von Pfad zu Pfad ist deshalb besonders wichtig, weil die Wege manchmal per Farbe anzeigen, was man von ihnen zu erwarten hat: während eine grüne Spur Power-Ups und Punkte ankündigt, steht rot für Tod! Hier können spezielle Feinde von hinten oder vorne auftauchen (Achtung: schnell!). Es kann aber auch passieren, dass eine grüne Spur von einer roten überlagert wird. Dann wird sie gelb und man muss sich überlegen: Will ich das Power-Up so sehr, dass ich dafür eine Schelle ins Gesicht in Kauf nehme? Glücklicherweise tötet der erste Treffer nicht gleich. Ähnlich wie bei Halo hat man eine Energieleiste, die sich leert, aber auch schnell wieder füllt. Und wenn es mal brenzlig wird, kann man auch auf einen Nuke zurückgreifen: Kleine Bömbchen machen Feinde in der näheren Umgebung sofort kaputt. Leider hat man nur sehr wenige davon und muss sie umso überlegter einsetzen.


Schlussendlich hat mir FastForward sehr viel Spaß gemacht. Aber eins tut wirklich weh: das lahme Hintergrundrauschen, das hier Musik genannt wird. Als ich in den Optionen einen Lautstärkerregler für die Musik fand, habe ich es erst für einen Witz gehalten - zu hören ist im Spiel quasi nichts davon. Ich hätte bei einem Spiel wie diesem mindestens einen feshen Elektro-Soundtrack erwartet. Eigene Musik ist ja Luxus, ein paar laue Töne im Hintergrund sind aber zu wenig. Steam führt den Titel für 9,99 Euro - ein Preis, bei dem man noch mal gut überlegen sollte, bevor man kauft. Schaut euch die Demo an, macht euch ein Bild. Und lasst im Hintergrund einfach die eigene Musik laufen! Nex

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27. April 2024 um 06:24 Uhr
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