Okay, bei aller Liebe muss ich euch jetzt endlich mal von Breakdown erzählen. Ihr habt wahrscheinlich noch nie davon gehört, und wenn doch, dann nur als Kurztest in irgendwelchen Xbox-Magazinen, wo die noobigen Redakteure ganz klar nicht genug Skill gehabt haben, um die erste Stunde zu überleben und deswegen eine mittelmäßige Wertung vergeben haben. Also, das heißt - eigentlich will ich euch davon erzählen, aber ich darf nicht. Weil Breakdown der beste Egoshooter der Welt ist.

Probieren wir's also mal ohne auf irgendwas direkt einzugehen. Man wacht auf als ein Kerl namens Derrick (Ja, haha, fahr den Wagen vor, Harry. Haha.) und gleich fällt auf, dass man nicht shootertypisch über eine Ganzkörper-Ego-Ansicht verfügt, sondern wirklich von Derricks Kopf aus das Geschehen erlebt. Der Forschungskomplex, in dem man (natürlich mit Amnesie) erwacht, wirkt auf den ersten (Kopf-)Blick dann auch gar nicht mal so übel. Schnell einen Hamburger in drei Bissen gefuttert, ein paar Punch- und Kick-Übungen gemacht und den ersten Umgang mit Schießeisen hinter sich gebracht und dann bemerkt, dass einen die freundlichen Mitarbeiter von Black Mesa dieser unbenannten Forschungseinrichtung abermals mit Betäubungsdrogen vollgepumpt haben.

Und dann wacht man auf und alles explodiert. Eine Frau nennt Derrick beim Namen, kickt ein Soldatenteam, das Derrick killen soll, kurz und klein und bringt ihn dazu, den vergifteten Burger in die Kloschüssel zu kotzen. W00t!

So. Jetzt habe ich eigentlich schon zu viel verraten. Ich fasse zusammen: Kopf-Ansicht, Ego-Faustkämpfe, Schusswaffen, Forschungstrakt, mysteriöse Frau, Amnesie. Ja, Amnesie klingt scheiße, Amnesie klingt nach schon tausend mal dagewesen. Ab da ist das Spiel dem Spieler immer mindestens einen Schritt voraus. Ich versuche jetzt seit knapp anderthalb Jahren die Story von Breakdown zu vergessen, damit ich sie noch einmal in ähnlicher Qualität genießen kann. Da geht man durch eine Tür und dann... aah, ich darf es nicht sagen. Es ist alles so geil! Also, da ist dann das, und dann drehe ich mich um und ich sage: "WTF!" Und ich gucke noch mal und dann gehe ich durch eine weitere Tür und dann ist alles wieder ganz anders. Oder ich gehe zu diesem einen Typen und der gibt mir dieses Zeug und dann fliege ich durch das Bodengitter und haue alles kaputt! Und die Anzeigen, die Anzeigen, haaah! Ich sag euch, bis zum Ende werdet ihr nie erraten, was eigentlich vor sich geht. Und wenn man denkt, es ist mal so, dann ist es keine fünf Sekunden später doch wieder ganz anders. Und nicht erschrecken, wenn plötzlich der Endboss hinter einem steht.

Und dann das Kampfsystem. Woaaah, also, Breakdown schenkt einem ohnehin nichts. Da kommen nachher diese fetten Kampfmenschen, die einem ordentlich den Schädel einkloppen, aber die Anleitung verrät einem auch nichts. Es gibt so viele gute Schlag- und Trittkombinationen, die in verschiedensten Situationen nützlich sein können, aber die muss man alle selbst herausfinden. Und die Spezialattacken auch. Da kommt nicht irgendwann ein Tooltext, der einem sagt "Und jetzt drücken Sie bitte A + B + Oben, um zu gewinnen". Oh nein. Ausprobieren, sterben, laden, ausprobieren, sterben, laden, ausprobieren, richtig liegen, Gegner killen, speichern, sterben, laden. So geht's! Und so einen verfickten Schwierigkeitsbogen habe ich auch noch nie erlebt. Erst ist es schwer, dann ultraschwer, dann wieder sehr schwer, dann megaschwer und dann BLARGHBITCHFUCK. Kein Scherz. Aber es lohnt sich. Jeder gewonnene Kampf, jeder erschossene Hurensohn gibt einem das Zehnfache an Frust in Genugtuung zurück. Da kann man noch gepflegt den Fernseher anschreien und die Eltern im Nebenzimmer fragen sich, was bei der Erziehung falsch gelaufen ist.

Das ist also meine Meinung. Also, das hier: Holt euch Breakdown, denn so einen guten Shooter werdet ihr in den nächsten Jahren nicht mehr erleben. Also, "Shooter" im Sinne von Portal. Portal? Breakdown ist besser. Viel besser. Vielleicht nicht witziger, aber besser.

Hope is a waking dream~ Rian