Fury of Dracula

(Artikel)
Haris Odobašic, 11. Februar 2010

Fury of Dracula

2 Stunden Aufbau, 3 Stunden Spaß!

Beschäftigen wir uns mal wieder mit den Brettspielen. In Fury of Dracula finden wir ein besonders widerspenstiges Biest: Der Vampirfürst stellt sich der erlesensten Elite der Vampirjäger. Die Belmonts oder Alucard fehlen zwar, dafür sind aber Leute wie Van Helsing oder Mina Harker am Start.

Doch damit der Spaß erstmal losgeht, will aufgebaut werden. Das Regelbuch mit seinen dreißig Seiten ist schon nicht ohne für ein "simples" Brettspiel und die sollten natürlich von allen Spielern soweit gekannt werden, um "Cheaten" zu unterbinden. Also studiert man erst gemeinsam das Heftchen und dann darf man aufbauen: mehrere Stapel Karten, Spielchips, Spielfiguren, Übersichtskarten, Blutmarker und mehr wollen verteilt und aufgebaut werden. Tischgröße XXL ist Pflicht.

Außerdem ist das Spiel für genau fünf Spieler ausgelegt. Weniger können zwar auch spielen, dann werden Charaktere doppelt belegt, aber mehr als fünf geht nicht. Das Spielprinzip sieht an sich eine 4 vs. 1 Situation vor, die sich ein bisschen wie Scotland Yard anfühlt. Es geht Zug um Zug vor und jeder Charakter bewegt sich auf einer Europakarte, in der die wichtigsten Ortschaften verzeichnet sind, voran. Dracula zieht dabei aber für die anderen Spieler unentdeckt und ihre Aufgabe ist es, den Vampirfürsten auszuschalten bevor drei Tage und Nächte vergangen sind. Tagsüber ist das vielleicht noch nicht so schwierig, weil Dr. Acula da geschwächt ist, aber nachts, mit all seinen Vampirkräften, präsentiert der Fürst der Dunkelheit eine ganz andere Herausforderung. Doch die Vampirjäger sind nicht nur zu viert, sie haben auch durchaus gewisse Vorteile. So können sie sich Waffen aneignen, wie beispielsweise das Kreuz oder das Weihwasser. Zudem gibt es auch einen Eventstapel, der verschiedene Effekte abwerfen kann. Von diesem Stapel können die Vampirjäger ziehen, wenn sie wollen, aber es besteht immer ein Risiko. Man muss von unten ziehen, damit man die Oberseite der Karten nicht sehen kann, und je nachdem, ob da eine Fledermaus drauf ist oder nicht, muss die Eventkarte an Dracula weitergereicht werden. Events bieten beispielsweise Dracula die Möglichkeit, sich jederzeit wegzuteleportieren, anstelle nur von Stadt zu Stadt zu gehen, können aber auch tolle Effekte für Vampirjäger haben, wie die Möglichkeit sich nähere Informationen über Draculas Aufenthaltsort zu beschaffen.

Doch auch sonst gibt es ein paar Unterschiede: Dracula reist nicht per Zug, verliert auf dem Wasser Blut (also Energie), weswegen er auch mal an Land kommen muss, um sich Nachschub zu besorgen, und kann in jeder Stadt, in der er war, einen Spielchip platzieren, der ausgelöst wird, wenn ein Spielcharakter durch die Stadt marschiert und ihn mit beispielsweise einem Nebel, der den Zug beendet, oder einem von Draculas Schergen begrüßt.
Zwei von Draculas Fähigkeiten

Begegnen sich Dracula und Vampirjäger oder Scherge und Jäger kommt es zum Mortal Kombat. Aus dem Repertoire der Angriffskarten dürfen beide wählen und die Karten verdeckt hinlegen, dann wird die Iniative gewürfelt und aufgedeckt. In gewissen Kombinationen kann ziemlich wenig passieren, wenn beispielsweise zwei "Ausweichen"-Karten gegeneinander stehen, andere Kombinationen können hingegen zu Schaden für einen Charakter führen und schlusendlich kann man auch den direkten Tod beschwören. Draculas Schergen mögen keine Pflöcke, you know?

Es wird ersichtlich: wer Dracula spielt hat es gut, denn solange man sich nicht zu dämlich anstellt, kann man das Spiel in die Länge ziehen, entkommt immer wieder aus den sichersten Fallen und erfreut sich, wenn man gerade wieder eine Schandtat geschafft hat oder die Vampirjäger eine Karte gezogen haben, die für Dracula bestimmt ist.

Die Vampirjäger hingegen müssen meistens lange auf ihren Zug warten und wenn man es nicht gerade genießt, taktisch vorzugehen und zu rätseln, wo Dracula lauert, kann es doch für den ein oder anderen langweilig werden: eben vor allem, wenn sich das Spiel dem Ende nähert und man schon drei oder vier Stunden hinter sich hat. Dennoch ein nettes Brettspiel, das ich weiterempfehlen würde, wenn man mal Lust hat auf mehr als nur Würfeln-und-schauen-was-passiert. Evil

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26. April 2024 um 06:01 Uhr
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Themengebiet - Was ist hier los? Brettspiele? Auf dem DPad? So ein Schwachsinn. Das ist doch kein Videospiel! Also früher, da hatten Videospiele-Journalisten noch Ehre. Integrität! Da hätten sie nicht einfach in einer lahmen Woche über irgendein Brettspiel geschrieben, das ihnen zugeflogen ist. Wahrscheinlich auch noch in der Stadtbücherei vom Grabbeltisch abgegriffen, wie? Naja, was soll's. Immerhin ist es noch ein Spiel. Nicht so wie wenn Kotaku über Anime schreibt.
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Sparte - Wenn es nicht bei drei auf dem Baum ist, testen wir es.

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