Borderlands 2

(Artikel)
Benjamin Strobel, 23. November 2012

Borderlands 2

Captain Scarlett and Her Pirate's Booty

Borderlands 2 war großartig in jeder denkbaren Weise: Es war mehr von all dem, was wir im Vorgänger so geliebt haben, und gleichzeitig hat es alles noch besser gemacht. Allem voran war die Story die wohl beeindruckendste Verbesserung. Das Spiel wurde nicht länger nur durch eine grobe Aufgabe zusammengehalten, sondern bot erinnerungswürdige Figuren, vorzügliche Dialoge und echte Plot-Twists. Die Schreiberlinge hinter Borderlands 2 stellten guten Humor unter Beweis und haben ohne Frage einen erstklassigen Job gemacht. Das setzt die Messlatte ziemlich hoch für den ersten Story-DLC. Captain Scarlett and Her Pirate's Booty muss mit den Piratenstiefeln ziemlich große Stapfen füllen.

Captain Scarlett: Nur echt mit den Boobies.

Mit dem Ding! nach Erreichen von Level 15 kann der Spieler jederzeit in die neue Stadt Oasis reisen. Mit einem großartigen Intro werden die Figuren von Pirate's Booty vorgestellt und dem Spieler die Legende eines großen Schatzes unter die Nase gehalten. Wenn irgendwo die fette Beute funkelt, funkeln auch die Augen der Kammerjäger. Einen Piratenschatz kann man sich keinesfalls entgehen lassen. Loot ahoi!

Mit neuen Orten kommen auch neue Aufgaben. Oasis entpuppt sich schnell als ziemlich große Karte mit mehreren Anschlüssen an neue Instanzen. Der Stil verknüpft geschickt ein Mittelmeer-Ambiente mit der Wüstenlandschaft Pandoras. Leider transportieren die verschiedenen Charaktere des DLCs das Piratenthema nicht so gut wie erhofft. Captain Scarlett selbst ist zwar eine schillernde Figur, tritt aber für einen Großteil der Story eher in den Hintergrund. So kann der DLC die Qualität seines Intros leider nicht halten. Während das Gameplay unverändert gut bleibt, erscheinen die zahlreichen Sammel- und Kill-Quests in ihrer Präsentation eher langweilig. Die Geschichte des Hauptspiels vermochte es, dem Spieler geschickt immer wieder abwechslungsreiche Questbrocken hinzuwerfen und sie gleichzeitig mit durchgedrehten Charakteren gut zu verpacken. Während Pirate's Booty nicht wirklich schlecht ist, bleibt es doch hinter den Erwartungen zurück, die Borderlands 2 erfolgreich aufgebaut hat.

Oasis: Nur echt mit dem fetten Schiff.

Ein unnötiges Problem findet sich beim Schnellreisen. Solange man am Stück spielt, kann man die Level des DLCs jederzeit bereisen. Startet man aber neu, so steht nur Oasis selbst per Schnellreise zur Verfügung, nicht die anderen Orte. Ich sehe überhaupt keinen Grund dafür, warum dem Spieler solche Steine in den Weg gelegt werden. Gerne würde ich gezielt an bestimmte Orte zurückkehren, sei es für Quests oder für Loot oder weil ich einfach will. Immerhin bietet das Spiel neue Fahrzeuge an, mit denen man Oasis durchfahren kann (schwebende Schiffe - da fuq!). Und wenn man Glück hat, läuft man einer Loot-Karavane über den Weg. Dieser Anblick war fast so ein Knüller wie die erste Begegnung mit einem Loot-Goon auf der Zombie-Insel von Dr. Ned. Fast.

Nach etwa vier Stunden Spielzeit rollen die Credits über den Schirm. Aber mit der Story ist der DLC längst nicht abgeschlossen. Wie das Hauptspiel bietet auch die Erweiterung einen fetten Level-52-Boss, der erst mit entsprechend hohem Level bezwungen werden kann und mit seinen Tod den Weg zu einer neuen Währung öffnet, den Seraph Crystals. Dutzende Stunden nach dem Durchspielen macht der DLC immer noch Freude und hält die ein und andere Überraschung bereit.

Piraten: Nur echt mit dem Headshot!

Wer die Qualität des Hauptspiels erwartet, wird eine kleine Enttäuschung hinnehmen müssen. Demgegenüber stehen jedoch zahlreiche Spielstunden und jede Menge Loot. Wenn ich euch sage, dass der Endboss sich lohnt, könnt ihr mir glauben. Ihr habt noch nie so viele Lootkisten gesehen. Versprochen! Welcher Borderlands-Fan kann dieser Verlockung schon widerstehen? Da sind gut 10 Euro für den DLC doch richtig angelegt. Nex

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21. September 2012
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