Ist schon Donnerstag? Moment, ich verstehe nicht. Irgendwie ist mir ein Tag abhanden gekommen. Müssten das nicht vier Diaries werden? Egal, muss wohl an der Dehydrierung liegen, ich kriege schon langsam Wahnvorstellungen und mein Körper kann nicht mehr genug schwitzen, um der Wärmeentwicklung entgegenzuwirken. In den Hallen und Gängen bildet sich inzwischen schon gewohntermaßen eine sub-tropische Atmosphäre und ich rechne jede Stunde damit, dass sich die ersten Pfeilgiftfrösche und Riesenfalter in den Winkeln zwischen dem Modern Warfare 3- und dem Blizzard-Stand ansiedeln.

Vindictus
Ich habe mich diesmal nur sehr wenig bei Spielen außerhalb meiner festgelegten Termine rumgetrieben, aber auf der Suche nach einem Regenschirm mit Säbelgriff hat es mich nach Halle 9 zu Vindictus verschlagen, einem Online-Hack 'n' Slay, das überraschend viel hermachte. Ich spielte einen Ritter, der sich durch Spinnen und anderes Gezeugs prügelte, dabei machte die Technik den Eindruck eines besser aussehenden Mixes aus Demon's Souls und Otogi - nur wahrscheinlich ohne so fies gemein zu sein. Auf jeden Fall hat sich jeder einzelne Schlag, den mein geliehener Charakter angesetzt hat, sich beim Auftreffen richtig gut angefühlt und ich kann mir prima vorstellen, dass das Spiel mit bis zu drei Mitspielern (das riecht ja förmlich nach einem zukünftigen DPad-Sport - wenn Haris und Jozu nur nicht so PC-phob wären) ordentlich reinhaut und die nächtlichen Stunden nur so verfliegen. Vindictus hat es so als eines der ganz wenigen Titel aus der MMO-Halle auf mein Radar geschafft.

Einen Regenschirm habe ich übrigens nicht bekommen, die gibt's immer erst ab 10 Uhr. So ein Müll.


Hire me, Capcom!
Eigentlich müsste ich von Capcom für meine unschätzbaren Marketingdienste bezahlt werden. Ich werde ständig von PR-Leuten und Entwicklern bei Präsentationen gefragt, was ich denn so bisher für das beste Spiel der Messe halte, und natürlich fällt früher oder später sofort Asura's Wrath. Und ich scheine ansteckend genug von der großartigen Präsentation zu erzählen, dass meinen Gesprächspartnern die Augen leuchten und gleichzeitig ein bisschen traurig dreinschauen, weil sie so selten in den Entertainment-Bereich kommen. Arme Würste... Nun ja, am Freitag werde ich bei den Vertreibern des Asura-Spiels mal abchecken, wie meine Entlohnung aussehen wird.

The Melancholy of Booth Babes
Manche Booth Babes hassen ganz offensichtlich ihren Job - und ich kann's ihnen nicht verdenken. Wenn ich mich auf einer Messe für Spielzeugponies in anzüglicher Kleidung präsentieren und dann auch noch mit den nerdigsten Messegängern irgendwelche albernen Contests abhalten müsste, dann... Halt, eigentlich klingt das noch ziemlich spaßig. Zumindest wäre ich mir dafür nicht zu schade, ABER wenn es eine Messe für Klobürsten wäre... Nein, okay. Sagen wir, es wäre eine Automobilmesse, dann würde ich auch so reagieren wie eine Dame den gerade von der Bühne gehenden Naruto-Cosplayern gegenüber, als sie meinte: "Ja. Ich gebe euch jetzt diese Notebook-Sleeves. Die habt ihr euch auch wirklich verdient. Ja." >_>

Der lustige Russe
Der wohl coolste Entwickler bisher war wohl Igor von Iceberg, der in einem dicken osteuropäischen Akzent zu mir meinte, als ich etwas auf meine eben von ihm erhaltene, extravagante Visitenkarte schreiben wollte und merkte, dass sie fast vollständig schwarz war:
"Why would you even write on my card? It is too good! What is wrong with you?"

Ein andernmal erklärte er wie selbstverständlich bei der Präsentation von Nuclear Dawn, dass, wenn man sich vor einen Exo stellt, der gerade in Suit Lockdown geht, "You basically committed suicide. It's your own fault that you died. You saw him go into lockdown. You should have gone around and shot him in the back." Ich konnte förmlich das "What is wrong with you?" als Echo hören.

Never forget.