Sportspiele, die es ermöglichen, den sonst so faulen Gamern etwas durch die Wohnung hüpfen zu lassen, während sie gleichzeitig Gegner besiegen oder Highscores schlagen, sind wohl mit das Genre, was am meisten für den Erfolg der Bewegungscontroller verantwortlich war. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Microsoft auf den Erfolg von Kinect Sports aus dem letzten Jahr weiter aufbaut und für dieses Jahr einen Nachfolger mit sechs komplett neuen Sportarten geplant hat, von denen uns drei in einer Präsentation der Entwickler nähergebracht wurden.


Der Anfang wurde mit Darts gemacht. Man kann zwar darüber streiten, ob das nun eine Sportart ist oder nicht, insbesondere weil die meisten richtig guten Dartspieler nicht durch Muskeln oder Ausdauer sondern Handpräzision und Korpulenz auffallen, aber über die Umsetzung in Kinect Sports kann man nicht streiten. Per Handbewegung wird geworfen und dabei zeigte sich gleich, wie sich die Genauigkeit des Controllers mittlerweile verbessert hat. Schon kleinste Handbewegungen können aus 60 Punkten schnell einen Punkt machen, eine ruhige Hand ist Pflicht. Die Steuerung war zwar so wie man es erwarten würde, aber es waren doch einige Anläufe nötig, um den Dreh rauszukriegen.


Es gab auch Golf zu sehen, dass mit StHGFJJFJFK aufwarten konnte. So ist man in der Lage seinem Caddy zu sagen, was für einen Schläger man haben will oder per Stimme zwischen Trainingsschlägen und dem richtigen Schlag zu wechseln. Klingt wie eine Spielerei, aber da es erforderlich ist, dass man im Spiel seitlich steht, um zu schlagen, kann einem der Einsatz der Stimme so manche Verrenkung ersparen, die nötig wäre, um per Bewegungssteuerung diese Optionen auszuwählen. Das Gameplay an sich war intuitiv, durch kleine Schritte vorwärts oder rückwärts kann man bestimmen, wohin man schlägt, während man für die eigentliche Aktion einfach nur eine Golf-übliche Schlagbewegung ausführt.


Am mit Abstand besten gefallen hat mir aber Tennis. Im Multiplayer ist das jetzt schon ganz große Klasse, auch weil es nicht nur online sondern auch im Splitscreen in seinen vollsten Zügen genoßen werden kann. Es gibt Schlagvariationen wie Top Spin und Slice, je nachdem wie man mit dem Handgelenk schlägt, aber man ist auch in der Lage durch seine Positionierung Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen, indem man beispielsweise kurz vor einem Schlag noch einen Schritt nach vorne geht, um den Ball besonders kräftig über das Netz zu hauen. Die Spielfigur bewegt sich dabei mehr oder weniger automatisch, aber bei besonders scharf angeschnittenen Bällen kann es schon erforderlich sein, noch den ein oder anderen Schritt zu gehen, um den Punktverlust noch zu vermeiden. Insgesamt tut diese Bewegungsautomatik dem Spielspaß aber keinen Abbruch, weil man sich so auf das Geschehen konzentrieren kann.

Mit Kinect Sports Season 2 hat Microsoft schon quasi einen Millionenseller für den Winter sicher. Man hat eine gelungene Auswahl bei den Sportarten getroffen, die Präsentation übersichtlicher gestaltet und das Spiel angepasst, um einige neue Features von Kinect auszunutzen. Ab dem 29. Oktober können Heimsportler, Casuals und Freunde der gepflegten Multiplayerunterhaltung sich ins Getümmel stürzen. Evil