Tippe-di-tipp

(Artikel)
Rian Voß, 15. August 2008

Tippe-di-tipp

Horror unter Fingerspitzen

Meine Tastatur ist klasse. Sie hat eine ergonomische Form, ist unverwüstlich, ihr gehen dank des Kabels niemals die Batterien aus und Mängel weist sie nach über fünf Jahren Betrieb immer noch nicht auf. Ja, ich liebe meine Lenco-Tastatur und sie hat schon viel mit mir erlebt und ist eigentlich der einzige Bestandteil meines PCs, der immer derselbe geblieben ist.

Doch mein Tippgerät hütet ein dunkles Geheimnis. Ein ziemlich ekeliges, dunkles Geheimnis, welches in seiner Ekligkeit nur von seiner Dunkelheit übertroffen wird. Folgt mir und ich führe euch in ein Land des Zwielichts, welches selbst den stärksten Krieger in seinen Grundfesten (und seiner Harnkontrolle) erschüttern mag.


Bleiben wir noch an der Oberfläche der kaum berührten Patina. Hier sieht noch alles einigermaßen erträglich aus: Die Buchstaben sind ein wenig durch die Benutzung ausgeblichen und zwischen den Tasten befindet sich viel festgesetzter Staub und einige Flusen, aber die Tastenoberfläche ist durch ständige Berührung meiner unfettigen Finger blitzeblank!


Ab und an ist mir langweilig, dann muss die Plastikverkleidung halt für Bleistift-Graffitis herhalten.


Dieser Fleck sitzt schon seit Ewigkeiten da und ich weiß weder, was das für ein Material ist (ich tippe auf Kakao, aber so sicher sein kann man sich ja nie. Ich meine: ES HAT HAARE!) noch woher er überhaupt stammt. Ich glaube ja, meine Mutter hat den bei heimlicher PC-Benutzung dort hingezaubert, aber sie streitet natürlich alles ab!


Auf der Leertaste kann man sehr schön erkennen, wie Bereiche aussehen, die mit meinen reinigenden Fingern nicht in Berührung kommen. Überaus schäbig! Außerdem sieht man im Vergleich der Tasten zum Rest des Gehäuses, wie weiß das alles mindestens mal war. So, und jetzt wird's langsam widerlich! Ich entferne die erste Taste:


Und da kommt uns schon jemand entgegen und grüßt! Hi! Es ist vollkommen unmöglich, dass sich ein so großer Klumpen... wasauchimmer zwischen den Tasten vorbei ins Innere gedrängt hat. Da vermute ich stark, dass es, was es auch sein mag, früher mal kleiner war und inzwischen gewachsen ist! Das ist übrigens die rechte STRG-Taste, die benutze ich nicht - da kann man prima drunter leben! Wir entfernen weitere Tasten:


Ach, da sind meine Haare! Habe mich schon gefragt, wo die abgeblieben sind.


Ich nehme jetzt nur mal stichprobenartig weitere Tasten weg. Manchmal krabbeln Ameisen oder andere Kleinsttiere in meine Tastatur, die will ich jetzt nicht alle wecken.


Reinigen ist zwecklos, glaubt mir. Ich habe es mit einem Handstaubsauger, feuchten Q-Tips, Wischpapier, Reinigungsalkohol und Feuer probiert, aber was da auch wachsen mag: Es hat meine Tastatur fest im Griff und will sich nicht von ihr trennen.


So, alles wieder dicht. Da hockt das Monster ganz unscheinbar und blinzelt träge ins helle Lampenlicht. Aber ich habe sie lieb und werde sie so lange behalten, bis sie freiwillig in Rente geht!
Rian

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