Fifa Football

(Artikel)
Haris Odobašic, 23. Februar 2012

Fifa Football

Ein guter Saisonstart

Nanu? Fifa Football? Haben die Sportspiele von EA nicht normalerweise eine Zahl hinten dran? Das Launch-Fifa für die Vita hat keine -- und das aus gutem Grund. Denn hätte man das Spiel Fifa 12 genannt, dann wäre das Etikettenschwindel gewesen. Fifa Football enthält nämlich weder Tactical Defending noch die Impact Engine -- die zwei größten Neuerungen des Fußballspiels für diese Saison. Allgemein orientiert sich Fifa Football eher am Vorgänger Fifa 11, wenn auch in etwas abgespeckter Form bei den Spielmodi, dafür aber mit den aktuellen Lizenzen.

Wer also wissen will, wie sich Fifa Football im Grunde spielt -- oder einfach nur gerne noch dämlichere Gesichtsausdrücke als die in diesem Header sehen mag -- kann das im Review zu Fifa 11 nachlesen. Dem ein oder anderen dürfte es ja sogar gefallen, dass gerade das mancherorts ungeliebte Tactical Defending fehlt. Das ist aber im Endeffekt Geschmackssache, weswegen wir uns auf die Vita-exklusiven Features konzentrieren.

Denn auch wenn man hier schon, alleine dank des zweiten Sticks, mehr Kontrolle hat als bei irgendeinem anderen Fußball-Spiel für Handhelds zuvor, hat EA beschlossen mit den Fähigkeiten der Vita zu experimentieren. Manche dieser Experimente sind geglückt, andere nicht. So kann man per Touchscreen einen Spieler antippen und passt genau zu ihm. Das ist aber in der Hitze des Gefechts nur schwer umzusetzen, da man die Finger von den Tasten beziehungsweise Sticks wegbewegen muss und der Sinn sich auch nicht unbedingt erschließt -- der normale Kurzpass per X erfüllt den Job genauso gut.
Wer auf eine freie Stelle auf dem Bildschirm drückt, kann außerdem einen sehr präzisen Steilpass spielen, was wirklich nützlich ist und einen wirklichen Vorteil gegenüber der üblichen Methode bietet. Aber auch hier scheitert die Ausführung meist daran, dass man kurzfristig etwas Kontrolle aufgeben muss, um den Touchscreen zu bedienen.

Was hingegen richtig gut funktioniert, ist das Schießen mit dem auf der Rückseite angebrachten Touchpad. Seid ihr nah genug am Tor dran, könnt ihr durch Tippen auf das Touchpad ganz genau bestimmen, wo der Ball hin soll: ihr müsst euch hier vorstellen, dass das Touchpad quasi die Fläche des Tores repräsentiert. So zu schießen macht einerseits richtig Spaß, weil man wirklich gut zielen kann -- und es klappt auch ziemlich gut, da man dafür nur einen der ungenutzten Finger, der die Vita festhält, etwas ausstrecken muss. Ich persönlich nutze den Schußknopf deswegen nur noch in sehr seltenen Fällen, sonst erziele ich meine Tore per Touchpad-Schuß.

Die visuelle Qualität offenbart einen gewissen Unterschied, aber das merkt man nur, wenn man die Konsolenversion ausführlich gespielt hat. Generell sehen die Animationen der PS3 bzw. Xbox 360 Version sehr ähnlich, genauso wie die Spielergeschichte. Abstriche gibt es aber bei den Körpern der Spieler, wo zum Beispiel die Falten in den Trikots nicht so gut dargestellt sind wie in den Versionen für stationäre Plattformen. Auch der Ton lädt zum Verzicht ein, haben die Kommentatoren, die sich sowieso schon oft wiederholen, hier gefühlt noch ein paar Sprüche weniger auf Lager -- die sie dann aber noch unpassender anbringen. Da philosophieren Manni Breuckmann und Frank Buschmann auch schon mal nach dem ersten Saisonspiel darüber, dass man eine ziemlich gute Saison bisher gespielt hat, oder reden vom Freistoß, wenn ein Eckball ansteht.

Fifa Football ist eine erfolgreiche Demonstration, wie die Vita einerseits eine den Heimkonsolen schon sehr ähnliche Erfahrung auch unterwegs bietet, aber mit ihren Möglichkeiten selbst alteingestandene Spielkonzepte noch ein Stückchen verbessern kann. Nicht alle Zusatzfeatures sind so umgesetzt, dass sie der traditionellen Steuerung das Wasser reichen können, aber zum Schießen nutze ich nun primär das Touchpad auf der Rückseite der Konsole. Wer den Kick für unterwegs unbedingt braucht, kann mit Fifa Football wenig falsch machen, aber gerade Leute, die Fifa 12 schon ausgiebig gespielt haben, könnten sich beim Vita-Fußball schwer tun und sollten bis zum Herbst warten, wenn hoffentlich kein Spin-Off sondern ein richtiges Fifa für Sonys Handheld erscheint. Evil

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