Ninjabread Man!

(Artikel)
Benjamin Strobel, 05. März 2008

Ninjabread Man!

Ninjas + Brot - Gameplay = Scheiße

Yeah! Endlich! Das Rezensionsexemplar zu Ninjabread Man hat unsere Redaktionswände erreicht! Wir konnten es ausgiebig auf Herz und Nieren prüfen und viel Zeit damit verbringen, die zahlreichen Features zu testen. Die Ehre, euch von diesem göttlichen Spielerlebnis zu berichten durchströmt meinen noch immer gebannten Körper!

Candy Land wird angegriffen! Das einst so süße und liebenswerte Land wird von einer Horde schnappender Muffins überrannt! Nur einer kann die Armee der Monsterkuchen stoppen. Er ist ein verdammt zäher Keks, ein Kerl der auch unter Druck niemals anfangen würde zu krümeln... Ninjabread Man!
Okay, im Ernst: Ich musste einen Freund bitten, das "Spiel" nach seinem Besuch bloß wieder mitzunehmen, es nie wieder in meinen Wahrnehmunsgradius zu bringen und mein Wii-Laufwerk von dem Dreck der Disc zu reinigen. Anschließend bat ich alle mir bekannten Götter darum, die grausamen Bilder unwiederbringlich aus meiner Erinnerung zu löschen. Der besagte "Freund", seine Kinder und seine Kindeskinder haben von nun an permanentes Hausverbot.

Dabei sieht das Cover wirklich nett aus und die Anleitung ist liebevoll bebildert. Auch der Informationstext auf der Rückseite der Spielverpackung (siehe Box) lädt zur fröhlichen Zockorgie ein. Die Idee ist witzig und vereint zwei uns allen gut bekannte und wohlgesonnene Elemente: Ninjas und Brot. Ich meine... Ninjas! ("Friss Wurfsterne!") Und... Brot! ("Haps!") - Also was zur Hölle ist so verdammt schief gelaufen?

Ich will's euch verraten: Das Spiel ist einfach Scheiße. Unterirdisch. Es ist liebloser Dreck. Alter Programmcode mit der rostigen Mistharke zusammengekehrt und für 29,99 EUR für die Wii neu aufgegossen. Richtig gelesen! Das Spiel ist ein Port der 2005 (Das ist drei jahre her - und das sieht man...) erschienen PS2(Das sieht mach auch)-Fassung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Spiel schon damals zum Kotzen scheiße war. Doch zum Glück wurde es offenbar großflächig übersehen oder, wer weiß, weg-ignoriert. Nichtmal Onlinemag-Riese IGN ließ sich damals zu einem Review herab. Die Wii-Version hingegen wurde getestet. Der Titel räumte erwartungsgemäß satte 1.5 Punkte ab. Von Zehn. Hut Ab, liebe Entwickler, Hut ab. *slow clap*

Sodann, bringen wir's hinter uns. Zuerst die positiven Aspekte: Das Menü ist ganz nett. Nun zu den Negativen: Die Grafik ist so veraltet, die Engine hat Moses noch höchstpersönliche gecodet. Selbst für PS2-Verhältnisse sind die Texturen unglaublich unvorhanden und wenn sich doch mal eine zeigt, dann ist die fürchterlich schwammig. Die Levels sehen alle gleichermaßen eintöning aus: 3-4 Polygon-Modelle wechseln sich in zufälliger Reihenfolge ab (wobei ich bezweifle, dass das eine Rolle spielt, da sowieso niemand über das zweite Level hinaus spielen möchte).
Die Steuerung ist eine Katastrophe. Unter vollem Einsatz des Wii-Controllers. Das Schütteln des Nunchucks ruft eine Hüpfbewegung hervor. Doublejump inklusive: Schüttelt man zweimal schnell, wird dies nur als eine Bewegung registriert und der Doppelsprung gelingt natürlich nicht. Schüttelt man langsam, so wird der zweite Sprung zu schnell ausgeführt, da die behutsame Bewegung aus irgendeinem Grund als zwei Einzelbewegungen registriert wird. Teil zwei der Wii-Steuerung sieht ein Zielen mit der Fernbedienung für den Einsatz von Wurfsternen vor. Obwohl das eigentlich ganz gut klappt, enttäuscht hier stellvertretend das Gameplay. Ist ein Feind nicht anvisiert, immunisiert ihn das automatisch gegen die Wurfgeschosse des Brotninjas. Sie richten trotz Kollision keinerlei Schaden an. Toll, wozu dann Zielen mit der Fernbedienung? Ganz ehrlich...

Da bleiben wir doch lieber beim guten alten Schwert! Ein freundlicher Wink mit der Fernbedienung und der kleine Brotmensch zieht sein Schwert ohne zu krümeln. Schade nur, dass die Waffe eher einem Brotmesser gleichkommt. Scharf mag es zwar dennoch sein, dafür jedoch zimperlich kurz. Möchte man seine Feinde mit einem schnellen Hieb ausschalten, so muss man Berührungsnah an sie herantreten. Leider gilt bei Ninjabread Man die einfache Regel aus der Sonic & Mario-Zeit: Berührung = Schaden. Doch zudem: Besiegter Feind = 1 Health Point. Toll! Das kann man die ganze Zeit machen! Treffer, Energieverlust, Gegentreffer, neue Lebensenergie. Bis dann die härteren Gegener kommen, die man 4 Mal schlagen muss, aber trotzdem nur einen Energiepunkt geben. Der schnelle, schmachvolle Tod. Grandios. Dann lieber gleich Seppuku ins Brotmesser.
Wenn man nicht damit beschäftigt ist, superfiese Muffins mit seinem Minischwert zu schlachten, so gilt es, irgendwelches Zeug zusammenzusuchen. Ich erinnere mich kaum mehr, was genau. Irgendso'n Kram halt. Aber im Großen und Ganzen muss der Brotninja in jeder Stage die 5 heiligen Krumen finden, dann geht eine Tür auf und im nächsten Raum kann man neue Krümel suchen oder einen hässlichen Schalter aktivieren, der sich auf einer Plattform in der Luft befindet, die man nie erreicht, weil der Doppelsprung dauernd versagt (toll, ganz toll). Das war's dann mit den Spielmechanismen.

Zum Glück wird ein Feature in diesem Spiel unterstützt, das bei den meisten Spielen zwar vorhanden ist, jedoch nur selten in den Vordergrund rückt: Das Ausschalten der Konsole und Auswerfen der Disc. Nex

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18. April 2024 um 07:27 Uhr
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