Praxistest: Steam Deck
Praxistest: Steam Deck
Valves Gaming PC für unterwegs
Und wieder einmal war Nintendo ein Trendsetter. Große Konsolenspiele unterwegs zocken ging bisher nur Jahre später wenn der neueste Handheld gut genug war für Ports von alten Blockbustern. Die Switch änderte das indem einfach die große Konsole sowohl zuhause als auch unterwegs funktioniert. Jeder dieser Handheld Gaming PCs mit großem Bildschirm in der Mitte und halben Controllern an der Seite wurde direkt inspiriert davon, denn die Switch hat den Konsumenten auch davon überzeugt, dass eine Konsole für unterwegs auch größer als die Handflächen sein darf.
Hier kommt Valve ins Spiel. Während man bei der Switch davon abhängig ist ob ein Spiel für diese Platform erscheint kann man auf dem Steam Deck alle PC Spiele spielen… theoretisch zumindest. Man muss es natürlich auf Steam besitzen aber da Valve so ziemlich alles hat ist das kein so großes Hindernis. Zumal man nicht wie bei der Switch seine Spiele ein zweites mal kaufen müsste, nur um sie auch Unterwegs genießen zu können, wenn man sie bereits auf Steam besitzt. Klappt das auch? Ich habe es getestet.
Das Steam Deck selbst kleckert nicht, es klotzt. Was man hier in der Hand hält ist nicht gerade klein. Wer bereits die Switch für groß hielt, der wird beim Deck seinen Augen nicht trauen. Es übertrifft Nintendos Hybridkonsole in allen Maßen, es ist etwa so breit als würde man an die Switch Joycons nochmal Joycons hängen und so dick wie zwei Switches. Das hat auch seinen Grund denn von der Leistung her ist Valves Handheld vergleichbar mit einer PS4.
Doch trotz der Größe muss ich sagen, das Steam Deck liegt gut in der Hand. Es ist zwar deutlich schwerer als eine Switch zu halten aber es ist nicht unangenehm schwer. Die Enden sind dicker damit man einen guten Griff hat beim Spielen und es gibt nirgendswo spitze Kanten die irgendwie unangenehm in die Handflächen drücken könnten. Das Layout der Tasten ist etwas gewöhnungsbedürftig, da das D-Pad und die ABXY-Tasten jeweils links und rechts neben den Sticks liegen. Doch dafür gibt es einen guten Grund, denn Valve hat unter den Sticks noch zwei Touchpads platziert die in der Regel als Mausersatz dienen, aber auch die Sticks ersetzen, wenn gewünscht. Der Display ist selbstverständlich ein Touchscreen aber da hört Valve nicht auf. Nach dem Vorbild der Switch hat das Deck auch einen Gyrosensor verbaut und zusätzlich noch 4 weitere Tasten auf der Rückseite die sich mit Mittel und Ringfinger betätigen lassen. Oftmals haben diese dieselbe Funktion wie die ABXY-Tasten, lassen sich aber auch für andere Dinge verwenden.
In Sachen Steuerung hat Valve hier saubere Arbeit geleistet. Man ist nicht an ein Layout gebunden, alles lässt sich frei konfigurieren um die bestmögliche Steuerung für ein Spiel zu finden. Für viele Spiele gibt es auch bereits sehr gute Community Layouts sodass man eigentlich bei keinem Spiel groß rumbasteln muss. Spiele mit nativer Controller Unterstützung erkennen das Steam Deck als Xbox Controller an, ist das nicht der Fall wird die Maus oftmals mit dem rechten Stick und dem Touchpad simuliert. Das ganze lässt sich glaube ich besser an konkreten Beispielen erklären, daher dazu später mehr.
Ob ein Spiel auf dem Deck spielbar ist wird im Menü mit 4 verschiedenen Symbolen dargestellt. Grün bedeutet volle Kompatibilität, es sind keinerlei Probleme beim zocken zu erwarten. Gelb bedeutet, dass das Spiel läuft, es aber gewisse Dinge gibt die umständlich sein können. Dazu gehören Probleme wie schwer zu lesende Texte weil der Display zu klein, die Notwendigkeit die Touchscreentastatur für bestimmte Eingaben zu aktivieren, meistens Namen, oder weil die native Auflösung nicht unterstützt wird, oder zumindest manuell eingestellt werden muss. Wird ein Fragezeichen angezeigt, dann ist nicht sicher, ob es läuft. Es könnte laufen, aber vermutlich mit Fehlern. Und die letzte Kategorie sind die nicht funktionierenden Spiele, entweder weil sie komplett nicht laufen, oder weil es ein reines Multiplayerspiel ist und das anticheat Programm nicht auf der Steam Deck funktioniert, auch wenn das Spiel selbst problemlos läuft.
Wie gut sich das Deck in der Praxis schlägt habe ich anhand einiger Spiele ausprobiert.
Doom Eternal
Absolut keine Probleme hier. 60fps durch die Bank weg, dank nativer Controllerunterstützung keinerlei Probleme mit der Steuerung und definitiv ein Spiel welches von den Rückentasten klar profitiert. Anstatt den Daumen vom Stick zu nehmen für Sprünge oder Dashes kann man weiterhin die Dämonen um Blick behalten, was bei einem so schnellen Spiel durchaus nützlich ist. Alle Modi laufen uneingeschränkt und wer unterwegs ohne Internet spielt muss auch nicht lange warten bis das Spiel begreift, dass Online gerade nicht geht. Ladezeiten sind auch angenehm kurz. Empfehlenswert.
Soul Calibur VI
Das Steam Deck warnt vor potentiell unleserlichen Texten und das man evtl die Tastatur benötigt. Prügelspiele spielt man aber nicht wegen den Texten und die Tastatur braucht man nur wenn man seine selbst erstellten Kämpfer benennt. Abgesehen davon keinerlei Probleme. 60fps durchgehend, alles funktioniert. Also wer sich unterwegs mit Schwertern und Äxten vermöbeln will der kann das auf dem Steam Deck problemlos tun. Lokal gegen andere zu Kämpfen kann man machen wenn man per Bluetooth noch einen zweiten Controller verbindet, aber da einer das Deck halten muss rate ich davon ab.
Metal Gear Rising: Revengeance
Wer die Memes auch unterwegs erleben will kann das aus dem Steam Deck machen. Alles läuft flüssig, Steuerung wird erkannt, einziges Problemchen was auftaucht ist schlichtweg die fehlende Unterstützung für das 16:10 Format sodass man auf 16:9 mit kleinen schwarzen Balken oben und unten spielen muss.
Destiny 2
Bungies Weltraumlootershooter hat ein unüberwindbares Problem: Die Anticheat Software funktioniert auf dem Steam Deck nicht. Aber da das Leben als Hüter sehr zeitaufwändig ist sollte man sowieso lieber auf dem PC oder der Heimkonsole zocken.
Crysis
Can it run Crysis? Nein! Aber selbst auf dem PC ist Cryteks Grafikwunder nur mit viel Fummelei überhaupt spielbar. Für das Remaster kann ich aber nicht sprechen, habe es mir nicht gekauft.
Crysis 2
Crysis 2 profitiert von der moderneren Cryengine und dass es gleichzeitig für Konsolen entwickelt wurde. Steam Deck warnt vor eventuell zu kleinen Texten, aber ich empfand alles als lesbar. 60fps werden auch locker erreicht. Das der Multiplayer nicht geht liegt aber nicht am Deck, sondern daran dass die Multiplayer Server vor Jahren abgeschaltet wurden.
Deus Ex: Mankind Divided
Die Cyberpunkt Dystopie bringt ein paar Probleme mit sich. Es dauert sehr lange bis das Spiel beim ersten Starten fertig geladen hat, sobald man aber das Hauptmenü erreicht hat sind die Ladezeiten aber wieder in Ordnung und das Problem kehrt auch nie wieder zurück. Was definitiv nicht in Ordnung geht ist die Framerate. 60 fps kriegt das Steam Deck hier einfach nicht hin, meistens bewegt man sich im hohen 40er Bereich. Es lohnt sich das Spiel auf 30fps zu begrenzen, damit es wenigstens flüssig wirkt. Hier und da hatte ich auch das Gefühl, dass ein paar Sounds nicht richtig abgespielt wurden. Abgesehen davon ist es aber spielbar.
Deus Ex
Jetzt wirds lustig. Ion Storms Meisterwerk läuft auf dem Steam Deck. Aber die Steuerung bedarf einiges an Arbeit denn dieser 22 Jahre alte PC Klassiker hat natürlich keinerlei native Controllerunterstützung. Standardmäßig übernimmt der linke Stick die Funktion von WASD und der rechte Stick simuliert eine Maus. Da es kein Aim Assist gibt mangelt es aber an Präzision, doch das kann man mit dem Trackpad recht gut kompensieren. Ich hatte mir ein Community Layout ausgesucht bei dem das linke Trackpad die Augmentierungen aktiviert und das noch ein wenig angepasst. Die Bumper sind Mausrad auf/ab damit ich durch die Schnellleiste scrollen kann, ducken und Springen auf den Rücktasten usw. Es ist gewöhnungsbedürftig, aber man kann es so spielen. Und jetzt wo ich das Spiel erwähnt habe muss mindestens einer von euch es wieder installieren. Alte Internet Regel.
Gothic
Steam Deck sagt, dass es nicht läuft. Steam Deck lügt… fast. Also der deutsche Rollenspiel Klassiker läuft, sehr gut sogar. Was nicht funktioniert sind die vorgerenderten Zwischensequenzen, doch das liegt daran, dass man damals einen alten Videocodec benutzt hatte, der heute obsolet ist. Auf dem PC lässt sich das Problem beheben, indem man diesen einfach wieder installiert. Auf dem Steam Deck weiß ich nicht, ob das geht. Leider hört man auch keine Musik im Spiel, was der größere Verlust ist, finde ich. Wer also auf die Cutscenes und die Musik verzichten kann, der darf sich einem der drei Lager anschließen. Die Steuerung erfordert definitiv eure Aufmerksamkeit, es ist auch hier zu empfehlen die Rückentasten extra zu belegen. Das größere “Hindernis” ist aber die unorthodoxe Steuerung des Originals, die schon auf dem PC fummelig war. Um mit Objekten zu interagieren, muss man linke Maustaste + W drücken was auf dem Steamdeck rechter Trigger + Stick nach vorne bedeutet. Ich würde gerne Springen auf A legen, doch dann müsste ich Enter auf was anderes legen, was bei Dialogen wiederum nervig ist, weil ich die lieber mit A fortsetzen würde. Dialoge sind wichtiger, also haben die gewonnen. Weil es die gleiche Engine verwendet, gelten all diese Sachen 1:1 auch für Gothic 2.
Planet Coaster
Dieses Spiel habe ich definitiv nur installiert um zu testen wie gut es auf dem Steam Deck läuft. Antwort: Ja, aber baut eure Vergnügungsparks lieber zu Hause. Auch wenn das Spiel dank Touchscreen spielbar ist so kann dieses einfach keine Maus ersetzen und wenn man in der Bahn sitzt dann will man eigentlich nicht ständig auf dem Bildschirm herumtippen. Jedesmal die Bildschirmtastatur aktivieren wenn man seine Achterbahn benennen will ist ebenfalls umständlich. Nein, ich gebe mich nicht mit den generischen Namen zufrieden, in meinem Park fährt man “Schleudertrauma 9000” und nicht “Holzachterbahn 2”. Vielleicht seht ihr das ja anders, aber für meinen Geschmack ist das einfach eine viel zu fummelige Angelegenheit. Das Spiel wurde für einen PC mit Maus und Tastatur geschaffen und da gehört es auch hin.
Half-Life
Wer meint ich würde Valves Shooter Klassiker nicht auf Valves neuer Hardware testen hat sich schwer geirrt. Und wenn Valve es nicht geschafft hätte das Spiel auf dem Steam Deck zum laufen zu bringen, dann wäre ich schwer enttäuscht gewesen. Natürlich läuft es, doch auch hier ist wieder die Steuerung euer Feind, aber aus etwas anderen Gründen. Denn im Jahre 1999 war es schlichtweg nicht üblich einem Shooter native Controllerunterstützung zu verpassen weswegen das Deck auch hier wieder darauf zurückgreifen muss die Maus mithilfe des rechten Sticks bzw Trackpads zu simulieren. Und das funktioniert… mäßig gut. Wer sich schon immer gefragt hat, warum Shooter auf der Konsole Aim Assist haben, der sollte Half Life auf dem Deck spielen. Ihr trefft nix. Für die nötige Präzision eignet sich das Touchpad aber recht gut wenn man stehen bleibt. Es ist dennoch fast schon Pflicht die Auto Aim Funktion in den Optionen zu aktivieren welche dem Konsolen Aim Assist relativ nahe kommt, aber nicht so ganz. Wie bei anderen Spielen habe ich auch hier die Rückentasten aktiv in die Steuerung einbezogen, dort findet sich z.B. die Ducken Taste. Das ist insofern auch wichtig weil zum einen Half-Life kein Umschalten in Ducken ermöglicht, zum anderen es zwei unverzichtbare Sprungkombinationen mit Ducken gibt, die man ehrlich gesagt nicht anders ausführen kann. Sobald man die Steuerung eingerichtet hat steht aber der Resonanzkaskade für die Busfahrt nichts im Wege. Was mir an der Standardsteuerung gefällt: Schnellspeichern geht durch drücken des linken Touchpads, Schnellladen mit dem rechten. Sehr praktisch.
Half-Life 2
Der große Vorteil der Source Engine von Half-Life 2 im Gegensatz zur Gold Source Engine von Half-Life 1 ist die native Controllerunterstützung. Absolut keine Probleme hier, was anderes wäre auch peinlich für Valve gewesen. City 17 passt gut in eure Hand.
Ultrakill
Habe ich dieses geniale Spiel in die Liste aufgenommen um es euch zu empfehlen? Ja, habe ich. Holt euch dieses Spiel, egal ob es am PC zu spielen (bevorzugt) oder auf dem Deck. Auf letzterem läuft es einwandfrei, auch von Seiten der Steuerung her. Es empfiehlt sich nur ein wenig mehr Aim Assist einzustellen, da die Reise durch die Hölle in diesem schnellen, bewegungsintensiven Shooter einiges von euch abverlangt.
Das Steam Deck hält ansich alles was es verspricht. So gut wie jedes moderne Spiel ist auf Valves Handheld Gaming PC spielbar, wenn auch manchmal mit ein paar Einschränkungen. Mit etwas Fummelei in Sachen Steuerung kann man auch viele alte PC Spiele damit unterwegs genießen. Das ist definitiv einer der größten Vorteil des Handhelds, die fast vollständige Kompatibilität mit alten Spielen. Wenn man sie zum Laufen kriegt, was halt nicht immer gewährleistet ist.
Auch ist das Steam Deck ziemlich offen designt von der Softwareseite aus, man kann prinzipiell alles drauf installieren, inklusive Windows. Ob das empfehlenswert ist, das steht auf einem anderen Blatt. Was Spiele angeht ist man in erster Linie an Steam gebunden. Es ist schließlich das Steam Deck. Launcher von anderen Online Stores lassen sich aber auf dem System installieren, was bei Ubisoft Spielen sogar notwendig ist. Und genau da wird es lustig.
Ich habe damals Assassin’s Creed 4 auf Steam im Sale gekauft. Wenn man das Spiel in Steam startet wird auf dem Deck wie auf dem PC erst Ubisoft Connect gestartet. Im Gegensatz zum PC muss ich aber auf dem Deck in Ubisoft Connect Assassin’s Creed 4 noch einmal separat starten. ABER ich kann dort auch jedes andere Spiel welches ich bei Ubisoft besitze auswählen, installieren und Starten. Was ich auch gemacht habe, nämlich Prince of Persia: Sands of Time. Klappt auch… nicht so ganz. Problem: Das Steam Deck denkt ich spiele Assassin’s Creed 4 und weil das Spiel native Controllerunterstützung hat werden keine Maus und Tastatur simuliert. Prince of Persia erkennt dadurch wohl die Inputs nicht, weswegen ich nix machen konnte, auch per Touchscreen die Maus benutzen hat nicht funktioniert, der Zeiger ist irgendwie immer in die linke obere Ecke ausgebüchst. Klar könnte man jetzt in den Einstellungen die Steuerung ändern auf simulierte Maus und Tastatur, aber ich gebe zu, die Mühe hatte ich mir nicht gemacht.
Bei all den guten Dingen, die ich über das Steam Deck zu berichten habe gibt es aber auch zwei ganz große Mängel die aber nicht so ganz Valve’s Schuld sind. Zunächst mal ist die Akkulaufzeit eher moderat. Je nachdem was man spielt kann man 2 bis 4 Stunden zocken, dann ist aufladen angesagt. Wer also eine längere Zugfahrt oder einen Flug mit dem Deck überbrücken will, der sollte sich mit Powerbanks bewaffnen. Aber das war irgendwie zu erwarten bei der Rechenleistung von dem Gerät, sowas frisst Strom. Immerhin macht es deutlich warum Nintendo der Switch nur eine minimal bessere Leistung im Vergleich zur Wii U beschert hat, anders wären Form und Akkulaufzeit nicht möglich.
Viel schlimmer sind aber die Speicherplatzanforderungen moderner Spiele. Das günstigste Steam Deck hat 64GB internen Speicher und ist damit völlig ungeeignet für so ziemliche alle Modernen Spiele. Deus Ex Mankind Divided? 70 GB, zu groß. Doom Eternal? 90 GB, vergiss es. Eine MicroSD Karte mit viel Platz ist fast schon Pflicht beim Deck, außer man gibt sich mit alten Spielen oder kleinen Indie Games zufrieden. Auch da würde ich Valve nicht zwingend einen Strick draus machen, gute Grafik und große Maps verbrauchen viel Speicherplatz. Man hätte eventuell fürs Steam Deck optimierte Versionen machen können die keine von den Grafikdateien enthält die das Deck eh nicht packt, aber das würde wiederum extra Arbeit für die Entwickler bedeuten, nur um ein paar GB zu sparen. Immerhin, die Ladezeiten von SD Karte sind nicht so viel langsamer als von der internen SSD.
Womit sich am Ende des Tages eine große Frage stellt: Für wen ist das Steam Deck? Ich habe es, weil ich es cool finde und es mir leisten kann. Ist mal was anderes als immer mit der Switch die Fahrt zur Arbeit zu verkürzen und sorgt defintiv für neugierige Blicke von meinen Mitnerds. Doch praktisch gesehen… ich weiß nicht so recht. Klar ist es cool seine PC Spiele unterwegs zu daddeln und wenn die Steam Cloud unterstützt wird sogar unterwegs dort weiterzuspielen, wo man zuhause aufgehört hat. Aber rein vom Design her kann die Switch das halt besser, weil es nun mal ein und dieselbe Konsole ist. Auf dem Deck müsste man vor der Fahrt gucken, dass die Steam Cloud Dateien aktualisiert sind und dass man seinen Fortschritt von unterwegs bei der Rückkehr wieder hochgeladen hat. Dafür hat man den Vorteil, dass man nicht extra die Switch Version seiner PC Spiele (sofern vorhanden) kaufen muss, um diese auch unterwegs zocken zu können. Auch für den Urlaub selbst würde ich die Switch doch als Vorteilhafter ansehen weil es einfach das kleinere Gerät ist. Immerhin, Valve liefert das Deck in einer Tragetasche mit also muss man nicht erst eine dafür kaufen.
Es muss jeder für sich selbst wissen, ob das Steam Deck die Anschaffung wert ist. Ja es ist ein Handheld Gaming PC mit dem ihr alle eure PC Spiele unterwegs zocken könnt, am einfachsten wenn ihr sie auf Steam habt. Doch da liegt auch irgendwie das Problem drin, denn man muss viel unterwegs sein, um einen wirklichen Nutzen aus dem Gerät zu ziehen. Zwar gibt es mittlerweile eine Dockingstation für das Deck mit dem man es auf dem Fernseher verwenden kann, aber die meisten Kunden werden eh einen Gaming PC zuhause haben, also warum nicht gleich den Computer anmachen? Unabhängig davon ist das Steam Deck ein tolles Gerät und etwas das Valve durchaus weiter verfolgen sollte.
Hier kommt Valve ins Spiel. Während man bei der Switch davon abhängig ist ob ein Spiel für diese Platform erscheint kann man auf dem Steam Deck alle PC Spiele spielen… theoretisch zumindest. Man muss es natürlich auf Steam besitzen aber da Valve so ziemlich alles hat ist das kein so großes Hindernis. Zumal man nicht wie bei der Switch seine Spiele ein zweites mal kaufen müsste, nur um sie auch Unterwegs genießen zu können, wenn man sie bereits auf Steam besitzt. Klappt das auch? Ich habe es getestet.
Das Steam Deck selbst kleckert nicht, es klotzt. Was man hier in der Hand hält ist nicht gerade klein. Wer bereits die Switch für groß hielt, der wird beim Deck seinen Augen nicht trauen. Es übertrifft Nintendos Hybridkonsole in allen Maßen, es ist etwa so breit als würde man an die Switch Joycons nochmal Joycons hängen und so dick wie zwei Switches. Das hat auch seinen Grund denn von der Leistung her ist Valves Handheld vergleichbar mit einer PS4.
Doch trotz der Größe muss ich sagen, das Steam Deck liegt gut in der Hand. Es ist zwar deutlich schwerer als eine Switch zu halten aber es ist nicht unangenehm schwer. Die Enden sind dicker damit man einen guten Griff hat beim Spielen und es gibt nirgendswo spitze Kanten die irgendwie unangenehm in die Handflächen drücken könnten. Das Layout der Tasten ist etwas gewöhnungsbedürftig, da das D-Pad und die ABXY-Tasten jeweils links und rechts neben den Sticks liegen. Doch dafür gibt es einen guten Grund, denn Valve hat unter den Sticks noch zwei Touchpads platziert die in der Regel als Mausersatz dienen, aber auch die Sticks ersetzen, wenn gewünscht. Der Display ist selbstverständlich ein Touchscreen aber da hört Valve nicht auf. Nach dem Vorbild der Switch hat das Deck auch einen Gyrosensor verbaut und zusätzlich noch 4 weitere Tasten auf der Rückseite die sich mit Mittel und Ringfinger betätigen lassen. Oftmals haben diese dieselbe Funktion wie die ABXY-Tasten, lassen sich aber auch für andere Dinge verwenden.
In Sachen Steuerung hat Valve hier saubere Arbeit geleistet. Man ist nicht an ein Layout gebunden, alles lässt sich frei konfigurieren um die bestmögliche Steuerung für ein Spiel zu finden. Für viele Spiele gibt es auch bereits sehr gute Community Layouts sodass man eigentlich bei keinem Spiel groß rumbasteln muss. Spiele mit nativer Controller Unterstützung erkennen das Steam Deck als Xbox Controller an, ist das nicht der Fall wird die Maus oftmals mit dem rechten Stick und dem Touchpad simuliert. Das ganze lässt sich glaube ich besser an konkreten Beispielen erklären, daher dazu später mehr.
Ob ein Spiel auf dem Deck spielbar ist wird im Menü mit 4 verschiedenen Symbolen dargestellt. Grün bedeutet volle Kompatibilität, es sind keinerlei Probleme beim zocken zu erwarten. Gelb bedeutet, dass das Spiel läuft, es aber gewisse Dinge gibt die umständlich sein können. Dazu gehören Probleme wie schwer zu lesende Texte weil der Display zu klein, die Notwendigkeit die Touchscreentastatur für bestimmte Eingaben zu aktivieren, meistens Namen, oder weil die native Auflösung nicht unterstützt wird, oder zumindest manuell eingestellt werden muss. Wird ein Fragezeichen angezeigt, dann ist nicht sicher, ob es läuft. Es könnte laufen, aber vermutlich mit Fehlern. Und die letzte Kategorie sind die nicht funktionierenden Spiele, entweder weil sie komplett nicht laufen, oder weil es ein reines Multiplayerspiel ist und das anticheat Programm nicht auf der Steam Deck funktioniert, auch wenn das Spiel selbst problemlos läuft.
Wie gut sich das Deck in der Praxis schlägt habe ich anhand einiger Spiele ausprobiert.
Doom Eternal
Absolut keine Probleme hier. 60fps durch die Bank weg, dank nativer Controllerunterstützung keinerlei Probleme mit der Steuerung und definitiv ein Spiel welches von den Rückentasten klar profitiert. Anstatt den Daumen vom Stick zu nehmen für Sprünge oder Dashes kann man weiterhin die Dämonen um Blick behalten, was bei einem so schnellen Spiel durchaus nützlich ist. Alle Modi laufen uneingeschränkt und wer unterwegs ohne Internet spielt muss auch nicht lange warten bis das Spiel begreift, dass Online gerade nicht geht. Ladezeiten sind auch angenehm kurz. Empfehlenswert.
Soul Calibur VI
Das Steam Deck warnt vor potentiell unleserlichen Texten und das man evtl die Tastatur benötigt. Prügelspiele spielt man aber nicht wegen den Texten und die Tastatur braucht man nur wenn man seine selbst erstellten Kämpfer benennt. Abgesehen davon keinerlei Probleme. 60fps durchgehend, alles funktioniert. Also wer sich unterwegs mit Schwertern und Äxten vermöbeln will der kann das auf dem Steam Deck problemlos tun. Lokal gegen andere zu Kämpfen kann man machen wenn man per Bluetooth noch einen zweiten Controller verbindet, aber da einer das Deck halten muss rate ich davon ab.
Metal Gear Rising: Revengeance
Wer die Memes auch unterwegs erleben will kann das aus dem Steam Deck machen. Alles läuft flüssig, Steuerung wird erkannt, einziges Problemchen was auftaucht ist schlichtweg die fehlende Unterstützung für das 16:10 Format sodass man auf 16:9 mit kleinen schwarzen Balken oben und unten spielen muss.
Destiny 2
Bungies Weltraumlootershooter hat ein unüberwindbares Problem: Die Anticheat Software funktioniert auf dem Steam Deck nicht. Aber da das Leben als Hüter sehr zeitaufwändig ist sollte man sowieso lieber auf dem PC oder der Heimkonsole zocken.
Crysis
Can it run Crysis? Nein! Aber selbst auf dem PC ist Cryteks Grafikwunder nur mit viel Fummelei überhaupt spielbar. Für das Remaster kann ich aber nicht sprechen, habe es mir nicht gekauft.
Crysis 2
Crysis 2 profitiert von der moderneren Cryengine und dass es gleichzeitig für Konsolen entwickelt wurde. Steam Deck warnt vor eventuell zu kleinen Texten, aber ich empfand alles als lesbar. 60fps werden auch locker erreicht. Das der Multiplayer nicht geht liegt aber nicht am Deck, sondern daran dass die Multiplayer Server vor Jahren abgeschaltet wurden.
Deus Ex: Mankind Divided
Die Cyberpunkt Dystopie bringt ein paar Probleme mit sich. Es dauert sehr lange bis das Spiel beim ersten Starten fertig geladen hat, sobald man aber das Hauptmenü erreicht hat sind die Ladezeiten aber wieder in Ordnung und das Problem kehrt auch nie wieder zurück. Was definitiv nicht in Ordnung geht ist die Framerate. 60 fps kriegt das Steam Deck hier einfach nicht hin, meistens bewegt man sich im hohen 40er Bereich. Es lohnt sich das Spiel auf 30fps zu begrenzen, damit es wenigstens flüssig wirkt. Hier und da hatte ich auch das Gefühl, dass ein paar Sounds nicht richtig abgespielt wurden. Abgesehen davon ist es aber spielbar.
Deus Ex
Jetzt wirds lustig. Ion Storms Meisterwerk läuft auf dem Steam Deck. Aber die Steuerung bedarf einiges an Arbeit denn dieser 22 Jahre alte PC Klassiker hat natürlich keinerlei native Controllerunterstützung. Standardmäßig übernimmt der linke Stick die Funktion von WASD und der rechte Stick simuliert eine Maus. Da es kein Aim Assist gibt mangelt es aber an Präzision, doch das kann man mit dem Trackpad recht gut kompensieren. Ich hatte mir ein Community Layout ausgesucht bei dem das linke Trackpad die Augmentierungen aktiviert und das noch ein wenig angepasst. Die Bumper sind Mausrad auf/ab damit ich durch die Schnellleiste scrollen kann, ducken und Springen auf den Rücktasten usw. Es ist gewöhnungsbedürftig, aber man kann es so spielen. Und jetzt wo ich das Spiel erwähnt habe muss mindestens einer von euch es wieder installieren. Alte Internet Regel.
Gothic
Steam Deck sagt, dass es nicht läuft. Steam Deck lügt… fast. Also der deutsche Rollenspiel Klassiker läuft, sehr gut sogar. Was nicht funktioniert sind die vorgerenderten Zwischensequenzen, doch das liegt daran, dass man damals einen alten Videocodec benutzt hatte, der heute obsolet ist. Auf dem PC lässt sich das Problem beheben, indem man diesen einfach wieder installiert. Auf dem Steam Deck weiß ich nicht, ob das geht. Leider hört man auch keine Musik im Spiel, was der größere Verlust ist, finde ich. Wer also auf die Cutscenes und die Musik verzichten kann, der darf sich einem der drei Lager anschließen. Die Steuerung erfordert definitiv eure Aufmerksamkeit, es ist auch hier zu empfehlen die Rückentasten extra zu belegen. Das größere “Hindernis” ist aber die unorthodoxe Steuerung des Originals, die schon auf dem PC fummelig war. Um mit Objekten zu interagieren, muss man linke Maustaste + W drücken was auf dem Steamdeck rechter Trigger + Stick nach vorne bedeutet. Ich würde gerne Springen auf A legen, doch dann müsste ich Enter auf was anderes legen, was bei Dialogen wiederum nervig ist, weil ich die lieber mit A fortsetzen würde. Dialoge sind wichtiger, also haben die gewonnen. Weil es die gleiche Engine verwendet, gelten all diese Sachen 1:1 auch für Gothic 2.
Planet Coaster
Dieses Spiel habe ich definitiv nur installiert um zu testen wie gut es auf dem Steam Deck läuft. Antwort: Ja, aber baut eure Vergnügungsparks lieber zu Hause. Auch wenn das Spiel dank Touchscreen spielbar ist so kann dieses einfach keine Maus ersetzen und wenn man in der Bahn sitzt dann will man eigentlich nicht ständig auf dem Bildschirm herumtippen. Jedesmal die Bildschirmtastatur aktivieren wenn man seine Achterbahn benennen will ist ebenfalls umständlich. Nein, ich gebe mich nicht mit den generischen Namen zufrieden, in meinem Park fährt man “Schleudertrauma 9000” und nicht “Holzachterbahn 2”. Vielleicht seht ihr das ja anders, aber für meinen Geschmack ist das einfach eine viel zu fummelige Angelegenheit. Das Spiel wurde für einen PC mit Maus und Tastatur geschaffen und da gehört es auch hin.
Half-Life
Wer meint ich würde Valves Shooter Klassiker nicht auf Valves neuer Hardware testen hat sich schwer geirrt. Und wenn Valve es nicht geschafft hätte das Spiel auf dem Steam Deck zum laufen zu bringen, dann wäre ich schwer enttäuscht gewesen. Natürlich läuft es, doch auch hier ist wieder die Steuerung euer Feind, aber aus etwas anderen Gründen. Denn im Jahre 1999 war es schlichtweg nicht üblich einem Shooter native Controllerunterstützung zu verpassen weswegen das Deck auch hier wieder darauf zurückgreifen muss die Maus mithilfe des rechten Sticks bzw Trackpads zu simulieren. Und das funktioniert… mäßig gut. Wer sich schon immer gefragt hat, warum Shooter auf der Konsole Aim Assist haben, der sollte Half Life auf dem Deck spielen. Ihr trefft nix. Für die nötige Präzision eignet sich das Touchpad aber recht gut wenn man stehen bleibt. Es ist dennoch fast schon Pflicht die Auto Aim Funktion in den Optionen zu aktivieren welche dem Konsolen Aim Assist relativ nahe kommt, aber nicht so ganz. Wie bei anderen Spielen habe ich auch hier die Rückentasten aktiv in die Steuerung einbezogen, dort findet sich z.B. die Ducken Taste. Das ist insofern auch wichtig weil zum einen Half-Life kein Umschalten in Ducken ermöglicht, zum anderen es zwei unverzichtbare Sprungkombinationen mit Ducken gibt, die man ehrlich gesagt nicht anders ausführen kann. Sobald man die Steuerung eingerichtet hat steht aber der Resonanzkaskade für die Busfahrt nichts im Wege. Was mir an der Standardsteuerung gefällt: Schnellspeichern geht durch drücken des linken Touchpads, Schnellladen mit dem rechten. Sehr praktisch.
Half-Life 2
Der große Vorteil der Source Engine von Half-Life 2 im Gegensatz zur Gold Source Engine von Half-Life 1 ist die native Controllerunterstützung. Absolut keine Probleme hier, was anderes wäre auch peinlich für Valve gewesen. City 17 passt gut in eure Hand.
Ultrakill
Habe ich dieses geniale Spiel in die Liste aufgenommen um es euch zu empfehlen? Ja, habe ich. Holt euch dieses Spiel, egal ob es am PC zu spielen (bevorzugt) oder auf dem Deck. Auf letzterem läuft es einwandfrei, auch von Seiten der Steuerung her. Es empfiehlt sich nur ein wenig mehr Aim Assist einzustellen, da die Reise durch die Hölle in diesem schnellen, bewegungsintensiven Shooter einiges von euch abverlangt.
Das Steam Deck hält ansich alles was es verspricht. So gut wie jedes moderne Spiel ist auf Valves Handheld Gaming PC spielbar, wenn auch manchmal mit ein paar Einschränkungen. Mit etwas Fummelei in Sachen Steuerung kann man auch viele alte PC Spiele damit unterwegs genießen. Das ist definitiv einer der größten Vorteil des Handhelds, die fast vollständige Kompatibilität mit alten Spielen. Wenn man sie zum Laufen kriegt, was halt nicht immer gewährleistet ist.
Auch ist das Steam Deck ziemlich offen designt von der Softwareseite aus, man kann prinzipiell alles drauf installieren, inklusive Windows. Ob das empfehlenswert ist, das steht auf einem anderen Blatt. Was Spiele angeht ist man in erster Linie an Steam gebunden. Es ist schließlich das Steam Deck. Launcher von anderen Online Stores lassen sich aber auf dem System installieren, was bei Ubisoft Spielen sogar notwendig ist. Und genau da wird es lustig.
Ich habe damals Assassin’s Creed 4 auf Steam im Sale gekauft. Wenn man das Spiel in Steam startet wird auf dem Deck wie auf dem PC erst Ubisoft Connect gestartet. Im Gegensatz zum PC muss ich aber auf dem Deck in Ubisoft Connect Assassin’s Creed 4 noch einmal separat starten. ABER ich kann dort auch jedes andere Spiel welches ich bei Ubisoft besitze auswählen, installieren und Starten. Was ich auch gemacht habe, nämlich Prince of Persia: Sands of Time. Klappt auch… nicht so ganz. Problem: Das Steam Deck denkt ich spiele Assassin’s Creed 4 und weil das Spiel native Controllerunterstützung hat werden keine Maus und Tastatur simuliert. Prince of Persia erkennt dadurch wohl die Inputs nicht, weswegen ich nix machen konnte, auch per Touchscreen die Maus benutzen hat nicht funktioniert, der Zeiger ist irgendwie immer in die linke obere Ecke ausgebüchst. Klar könnte man jetzt in den Einstellungen die Steuerung ändern auf simulierte Maus und Tastatur, aber ich gebe zu, die Mühe hatte ich mir nicht gemacht.
Bei all den guten Dingen, die ich über das Steam Deck zu berichten habe gibt es aber auch zwei ganz große Mängel die aber nicht so ganz Valve’s Schuld sind. Zunächst mal ist die Akkulaufzeit eher moderat. Je nachdem was man spielt kann man 2 bis 4 Stunden zocken, dann ist aufladen angesagt. Wer also eine längere Zugfahrt oder einen Flug mit dem Deck überbrücken will, der sollte sich mit Powerbanks bewaffnen. Aber das war irgendwie zu erwarten bei der Rechenleistung von dem Gerät, sowas frisst Strom. Immerhin macht es deutlich warum Nintendo der Switch nur eine minimal bessere Leistung im Vergleich zur Wii U beschert hat, anders wären Form und Akkulaufzeit nicht möglich.
Viel schlimmer sind aber die Speicherplatzanforderungen moderner Spiele. Das günstigste Steam Deck hat 64GB internen Speicher und ist damit völlig ungeeignet für so ziemliche alle Modernen Spiele. Deus Ex Mankind Divided? 70 GB, zu groß. Doom Eternal? 90 GB, vergiss es. Eine MicroSD Karte mit viel Platz ist fast schon Pflicht beim Deck, außer man gibt sich mit alten Spielen oder kleinen Indie Games zufrieden. Auch da würde ich Valve nicht zwingend einen Strick draus machen, gute Grafik und große Maps verbrauchen viel Speicherplatz. Man hätte eventuell fürs Steam Deck optimierte Versionen machen können die keine von den Grafikdateien enthält die das Deck eh nicht packt, aber das würde wiederum extra Arbeit für die Entwickler bedeuten, nur um ein paar GB zu sparen. Immerhin, die Ladezeiten von SD Karte sind nicht so viel langsamer als von der internen SSD.
Womit sich am Ende des Tages eine große Frage stellt: Für wen ist das Steam Deck? Ich habe es, weil ich es cool finde und es mir leisten kann. Ist mal was anderes als immer mit der Switch die Fahrt zur Arbeit zu verkürzen und sorgt defintiv für neugierige Blicke von meinen Mitnerds. Doch praktisch gesehen… ich weiß nicht so recht. Klar ist es cool seine PC Spiele unterwegs zu daddeln und wenn die Steam Cloud unterstützt wird sogar unterwegs dort weiterzuspielen, wo man zuhause aufgehört hat. Aber rein vom Design her kann die Switch das halt besser, weil es nun mal ein und dieselbe Konsole ist. Auf dem Deck müsste man vor der Fahrt gucken, dass die Steam Cloud Dateien aktualisiert sind und dass man seinen Fortschritt von unterwegs bei der Rückkehr wieder hochgeladen hat. Dafür hat man den Vorteil, dass man nicht extra die Switch Version seiner PC Spiele (sofern vorhanden) kaufen muss, um diese auch unterwegs zocken zu können. Auch für den Urlaub selbst würde ich die Switch doch als Vorteilhafter ansehen weil es einfach das kleinere Gerät ist. Immerhin, Valve liefert das Deck in einer Tragetasche mit also muss man nicht erst eine dafür kaufen.
Es muss jeder für sich selbst wissen, ob das Steam Deck die Anschaffung wert ist. Ja es ist ein Handheld Gaming PC mit dem ihr alle eure PC Spiele unterwegs zocken könnt, am einfachsten wenn ihr sie auf Steam habt. Doch da liegt auch irgendwie das Problem drin, denn man muss viel unterwegs sein, um einen wirklichen Nutzen aus dem Gerät zu ziehen. Zwar gibt es mittlerweile eine Dockingstation für das Deck mit dem man es auf dem Fernseher verwenden kann, aber die meisten Kunden werden eh einen Gaming PC zuhause haben, also warum nicht gleich den Computer anmachen? Unabhängig davon ist das Steam Deck ein tolles Gerät und etwas das Valve durchaus weiter verfolgen sollte.
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