Smart Pistol Mk5

(Artikel)
Rian Voß, 23. März 2014

Smart Pistol Mk5

Titanfalls Geschenk an die Menschheit (+ Tipps)

Titanfall, Schmitanfall. Pff. Wer braucht schon Roboter? Wenn Stahlkolosse vom Himmel fallen, mit lauten Sohlen durch Ruinen verlorener Städte donnern und über ihren Köpfen Piloten den höchsten Aussichtspunkt für ihre Karabiner suchen, laufe ich wie eine lachende Kakerlake über den Boden und hole mir mit meiner treuen Smart Pistol die dritte Tötungsserie in Folge ab.

Man muss es ja zugeben: So hervorragend, wie Titanfall ist, ist die Auswahl der Waffen doch eher lauwarm. Es gibt die Schrotflinte, das leichte Maschinengewehr, das Sturmgewehr, den Karabiner, das Mittelding aus Sturmgewehr und Karabiner, zwei Scharfschützengewehre und zwei Maschinenpistolen. Etwas Besseres als "grundsolide" kann man dieses vertrocknende Bouquet nicht nennen - da ist ja selbst Call of Duty mit seinen Akimbo-Pistolen einfallsreicher. Aber eine einzelne Rose wertet den Blumenstrauß dann doch noch auf: Die Smart Pistol Mk5.

Titanfall-smart-pistol

Dieses kleine Kanönchen hat gewisse Ähnlichkeiten mit Pistolen der Art Glock 17, bringt aber seinen eigenen Dreh ins Spiel der Jetpacks und Mechpunches: ein automatisches Zielsystem. Hat man seinen Gegner - ob menschlichen Pilot oder Popcorn-Soldat - im rechteckigen Visier, sind seine Sekunden am Schwinden. Springen die fadenartigen Markierungen vom Lauf zum Kopf von Orange auf Rot, braucht es nur noch einen kleinen Kniff in den Abzug und der Raum ist leer.
Während Computer-Kameraden so beinahe im Vorbeigehen das Zeitliche segnen, ist die Prozedur bei menschlichen Piloten natürlich nicht ganz so einfach: Drei Markierungen wollen ihren Platz auf dem Feind finden, was schon ein paar Sekunden dauern kann. Darum muss der Halter einer Smart Pistol auch schnell sein, er muss ungesehen sein und aus dem Hinterhalt zuschlagen. Denn wenn einen der Gegner sieht, bevor der erste Marker sitzt, hat er mehr als genug Gelegenheit, den stolzen Besitzer der cleveren Handfeuerwaffe kalt zu machen.

Aber ist das schon alles? Sind Smart-Pistol-Spieler deswegen auf ein Leben in dunklen Camper-Ecken verdammt, als Bewacher von Hard Points und heimischen Flaggen? Mitnichten! Mit dem richtigen Loadout und der richtigen Menge an zuckenden Fingern am Sprungknopf werdet auch ihr ein manisch lachender Kriegsgott, der einem herumlaufenden Kreissägen-Irren gleicht!

Kochrezept für Rians manisches Smart-Pistol-Massaker
Smart Pistol Mk5 (wahlweise mit Schnellzielmodul oder Schalldämpfer)
RE-45 Autopistol (für Paniksituationen) oder B3 Wingman (für Reichweite)
Archer Heavy Rocket oder Charge Rifle
Frag Grenades
Cloak (!)
Power Cell (!!)
Guardian Chip oder Tier 2 Kit nach Geschmack


Wichtig bei diesem Loadout ist die Mentalität: Euer oberstes Ziel ist es, schnell zuzuschlagen und schnell abzuhauen. Mit der Power Cell seid ihr ein Cloaksprinter, der die Unsichtbarkeit einsetzt, sobald sie bereit ist. Achtet auf das markante Geräusch, wenn die Tactical Ability fertig geladen hat. Auch anderweitige Tarnung kann helfen: Der männliche Skin des Smart-Pistol-Trägers sieht einem Grunt gar nicht so unähnlich, und Grunts werden gerne mal ignoriert. Weibliche Charaktermodelle fallen dagegen stark auf. Anscheinend sind sich die Damen der Schöpfung zu fein für die Fußsoldaterie bei Militia und IMC.

Worauf ihr aus seid, sind Konflikte, die ihr bereits gewonnen habt - symbolisiert durch den ungeschützten Rücken eines herumhampelnden Piloten, der gerade auf dem Weg von A nach B ist. Wenn ihr ordentlich zielt, erwischt ihr auch Wandläufer, Dachgänger und sonstiges Geschmeiß, bevor sie euch bemerken. Besonders Flaggenträger in Eile freuen sich über Besuche von der Smart Pistol. Dank der Markierung bemerkt ihr selbst Feinde, die mit dem Hintergrund verschmelzen. Und gerade für den Attrition-Spielmodus bietet sich die Variante mit Schalldämpfer an: So könnt ihr massiv Punkte für Computer-Gegner abgrasen ohne eure Position ständig preis geben zu müssen.

Lasst euch von eurem Überlebensinstinkt leiten - ein Tod ist nicht akzeptabel, schon gar nicht für den Kill-/Death-Ratio. Wurdet ihr zu früh entdeckt, dann macht euch aus dem Staub, cloaked euch, lasst ein paar Sprenggranaten zurück und sucht euch ein anderes Ziel. Das ist aus drei Punkten sinnig:
1. Frag Grenades werden wegen der übermäßigen Kartengrößen gerne wegen ihrer recht kleinen Sprengweite lieber gegen die "cooleren" Arc Grenades ausgetauscht. In engen Gängen - etwa die, in die ihr euch in Notfällen verzieht - haben die Granaten allerdings eine verheerende Wirkung. Und weil sonst niemand Sprenggranaten benutzt, hält jeder das Granatensymbol auf dem HUD für 'ne Arc und denkt sich: "Pff, überlebe ich schon."
2. Da ihr euch hoffentlich schon ein Dauercloaking angewöhnt habt, werdet ihr ohnehin schwieriger zu finden sein, wenn ihr erst einmal ein bisschen Abstand gewinnt und nicht gerade durch die weite Landschaft lauft. Lasst euch aber nicht dazu verleiten, auf eure Verfolger zu warten, denn so lange hält der Unsichtbarkeitsmantel nun auch wieder nicht.
3. Wahrscheinlich hat der Feind schon laut rumgeballert und hat sich für all eure Kollegen zum Weihnachtsbaum gemacht. Da er die nächsten Augenblicke davon abgelenkt sein wird, nach euch zu suchen, stehen die Chancen gut, dass ihm jemand anderes bald den Kopf verdreht. Denkt dran: Wichtig ist nur der Sieg des Teams. Apropos Ablenkung: Auto-Titans ziehen alle Blicke auf sich. Lasst euer Robo-Hündchen ruhig sein Ding machen, während ihr ihm Rodeo-Reiter vom Rücken ballert.

Solltet ihr trotzdem mal jemandem frontal begegnen, dann schießt sofort aus der Hüfte. Dauerfeuer! Und danach gleich zum Sidearm wechseln, denn viele Patronen sind nicht in der Smart Pistol. Viele Piloten wissen wegen des charakteristischen Anvisierens der High-Tech-Waffe nicht mal, dass die Kugeln auch ohne Navi ihr Ziel finden können. Allerdings wird der erste Schuss etwas verzögert kommen, da die erste unfertige Zielmarkierung den Abzug blockiert. Trotzdem sind eure Chancen so weitaus höher, als wenn ihr drei Markierungen abwartet.

Mein letzter Tipp: nicht übermütig werden. Wenn ihr erst mal auf den Trichter der Smart Pistol gekommen seid, kann es leicht passieren, dass ihr nach dem zweiten Triple Kill ein Adrenalin-High bekommt und euch für unverwundbar haltet. Denkt dran: Nur Idioten und Helden fordern Gegner zum Showdown heraus. Springt über eure Feinde, überrascht sie von hinten oder von der Seite. Ein Pilot, der in eurem Visier ist, aber keine Ahnung hat, wo ihr seid, wartet nur auf euren Teebeutel.

Nun denn, ihr seht, dass ich die Smart Pistol liebe. Und ich hoffe, ihr werdet sie mit meinen Tipps auch lieben. Piloten - wegtreten! Rian

Kommentare

Ben
25. März 2014 um 11:16 Uhr (#1)
Habe dein Loadout gestern ausprobiert und die Taktik hat sehr gut funktioniert. Bei Hardpoint Domination entpuppte sich die Smartpistol als besonders hinterhältig, da ich beim Einnehmen eines Punktes durch das automatische Lock-On immer sofort bemerkte, wenn Feinde sich anschleichen wollten. Bevor sie mich entdecken kontnen, pflückte ich sie weg. K/D: 22/5
Leogecko1
Gast
12. September 2014 um 15:08 Uhr (#2)
Zum Thema Smart Pistol bei Titanfall muß ich sagen das diese viel zu Stark ist gegen den anderen Waffen es ist einfach nur hirnloses rumgeballere ohne Sinn, Strategie usw. Seit wann entscheidet Patrone und Pistole die Flugbahn. Seit wann hat eine Pistole mehr Durchschlagskraft als ein hochkalibriges Scharfschützengewehr
Rian
20. September 2014 um 13:16 Uhr (#3)
Nun, die Patronen haben einen integrierten Raketenantrieb, ich würde mal sagen, das zählt schon für was. Aber man braucht mit dem Teil ja meist mindestens drei Treffer, wo ein Scharfschützengewehr selbst auf hohe Entfernung nur einen brauchen sollte - und tut, siehe Kraber.

Ich denke nicht, dass die Smart Pistol die Strategie aushebelt oder zu stark ist im Vergleich zu anderen Waffen. Das war eher der Karabiner, bevor er (verdient) generft wurde. Mit dem konnte man anfänglich ja mit gezielten Feuerstößen sogar auf große Entfernung verlässlich töten.
Gast
26. April 2024 um 22:00 Uhr
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