Neverwinter

(Artikel)
Joshua Peters, 18. August 2012

Neverwinter

MMORPG mit Questbaukasten

Bevor es mit der Gamescom los geht, müssen in der Regel einige Anrufe getätigt und E-Mails versendet werden. Haben wir gemacht, habt ihr sehen können – Rian stellte eine lange Liste mit Terminen on. Aber manchmal gibt es auch Sachen, auf die man nicht vorbereitet ist. So ging ich nichtsahnend am ersten Tag durch die Entertainment Area und schaute mich nach Loot um, da grinste mich ein Spiel namens Neverwinter an. Nachdem ich es kurz spielte, begab ich mich zügig in den Businessbereich und besorgte mir am Perfect-World-Entertainment-Stand einen Termin für das Spiel aus den Cryptic Studios.


Und es hat sich gelohnt. Neverwinter ist ein Free-to-Play-MMORPG mit einem schnellen, actionlastigen Kampfsystem. Schnelles, actionlastiges Kampfsystem? Bei einem Dungeons-&-Dragons-Spiel? Ja. Aber das ist durchaus nicht schlimm. Als ich es spielte, hatte ich viel Spaß an dem System und würde eines wie bei Baldur's Gate oder Neverwinter Nights in einem MMORPG auch gar nicht haben wollen. Aber ja, es wird in den Vergessenen Reichen spielen, aber denen der 4th Edition, also ca. 150 Jahre nach Neverwinter Nights. Niewinter ist in dieser Zeit zerstört worden und hat viel Elend gesehen, wurde aber einige Jahre, bevor die Story des Spiels einsetzt, von einem Lord aus Deepwater, welcher mit einer Armee einmarschierte, wieder aufgebaut und soll nun erneut erblühen. Kann ja auch nicht angehen, dass das Juwel des Nordens in Schutt und Asche liegt. Die Story, die sie sich für das Spiel überlegt haben, soll auch sehr groß und umfangreich sein. Viel kann ich da bisher an diesem Punkt nicht zu sagen (schaut unten den Trailer, dann wisst ihr so viel wie ich), aber es war ihnen sehr wichtig immer wieder zu betonen, dass der Schwerpunkt mit auf der Story liegt. Wenn dem so ist, und die Story auch wirklich gut ist, so wäre das von mir aus schon die Daseinsberechtigung für dieses Spiel. Denn D&D ist cool und die Forgotten Realms rocken. Da sie auch mit R. A. Salvatore zusammenarbeiten bin ich da sehr zuversichtlich.


Was die Klassen und Rassen angeht, so waren bisher nur drei Klassen spielbar: Schurke, Krieger und Magier. Aber es werden wohl noch einige mehr kommen. Angekündigte Völker sind so quasi alle, die man kennt. Jedenfalls von den klassischen Völkern. Ja, auch Drow. Selbstverständlich wird es auch Instanzen geben, die man mit Fünfergruppen bestreiten kann, und Events für Zonen, welche scheinbar weiterreichende Konsequenzen haben werden. Wo kommt da jetzt der Free-to-Play-Aspekt ins Spiel? Für Geld wird man sich nicht irgendwelche Items oder Kostüme oder was weiß ich kaufen können, sondern Prämiuminhalte - also neue Storyarcs, Quests und so weiter. Das ist aber gar nicht, was mich an dem Spiel so fasziniert. Das klingt zwar alles gut und nach Spaß und fair und alles, aber was es mir an dem Spiel so angetan hat, ist die Foundry. Die Foundry ist ein Editor, der mit dem Spiel kommt, welche es dem Spieler auf eine sehr einfache Art und Weise ermöglicht, seine eigenen Quests, Gebiete und epischen Abenteuer zu gestalten. Der feuchte Traum eines jeden DM ohne Spieler. Oder auch einfach derer, die gerne eine Geschichte erzählen.

Natürlich kann nicht einfach jeder seine Quests hochstellen und spielen lassen, sie durchlaufen eine Evaluierung durch andere Spieler - und wenn da vier von fünf ihren Daumen geben, kommt der Content ins Spiel. Man sollte jetzt meinen, dass die Welt dann ziemlich überfüllt mit Quest wäre – aber es werden einem, wenn man das Spiel startet, fünf User-Quests oder mehr vorgeschlagen, die man dieses mal spielen sollen möchte. Bei Bedarf kann man auch nach Autor sortieren, falls einem die Geschichten eines bestimmten Editors gut gefallen. Jeder Autor hat dann auch seinen eigenen In-Game-Blog, auf dem er seinen "Fans" Neuigkeiten zukommen lassen kann. Alternativ kommt man auch in den Tavernen an schwarzen Brettern in dasselbe Menü, damit man sich nicht immer wieder ausloggen muss, nur weil man die User-Aufgaben durch hat.
Als Questgeber wählt der Erbauer dann irgendeinen NPC in Niewinter aus, was dann zwar dazu führt, dass man vielleicht von einem einzigen NPC in seiner ganzen Karriere 346 Quests angenommen hat, aber das ist, denke ich, kein wirkliches Problem. An einigen Stellen ist die Foundry allerdings eingeschränkt, denn man kann nicht die Stats von Monstern oder Items verändern. Das ist aber auch einfach eine Maßnahme, um "cheaten", wenn man es denn so nennen möchte, zu verhindern. Auch kann man keine Truhen verteilen, sondern nur eine pro Dungeon, deren Inhalt man auch nicht verändern kann. Außerdem möchte man die erfolgreichen, beliebten und fleißigen Modder mit der kaufbaren In-Game-Währung belohnen, da müssen aber erst einmal noch Wege gefunden werden, da es mit Steuern und allem in jedem Land unterschiedlich ist und sie da auf vieles achten müssen. Aber sie wollen!

Ich bin sehr gespannt. Sehr, sehr gespannt. Ich glaube, von den Spielen, die ich dieses Jahr sah, war es schon eines meiner Favoriten. Ende des Jahres geht die Closed Beta los und irgendwann nächstes Jahr kommt das Spiel dann hoffentlich raus.

Auch Ihr – Jozu

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