Rocksmith

(Artikel)
Haris Odobašic, 19. August 2012

Rocksmith

Rockt härter als Guitar Band Rock Hero

Die kurze Renaissance der Musikspiele ist vorbei und so langsam aber sicher verschwindet das Genre wieder in der Obskurität, aus der es entstammte. Und natürlich, sie haben uns allen viel Spaß gemacht, aber was bleibt am Ende des Tages übrig? Wir mögen uns an Highscores erinnern und an den Spaß den wir hatten, aber wenn wir die Hand an eine richtige Gitarre legen, ist da noch immer nichts. Und das ist doch schade, dutzende Stunden in ein Gitarren-Spiel reingesteckt ohne was Wirkliches davon zu haben. Rocksmith will dies ändern.


Denn das schon in den USA erschienene Spiel kommt ohne Plastikgitarre aus. Wenn ihr es kauft, erhaltet ihr das Spiel und ein Kabel, das ihr an die Konsole anschließen könnt. Und an das Kabel könnt ihr dann eine richtige Gitarre anschließen, die vom Spiel erkannt wird. Und dann geht der Spaß auch schon los. Das Spiel hilft euch, eure Gitarre zu stimmen und lässt euch dann aus einer Auswahl von über 50 Songs Lieder nachspielen. Nur ist es eben in diesem Fall ein richtiges Nachspielen. Anfängern wird das zwar noch nicht zugemutet, aber theoretisch werdet ihr irgendwann die kompletten Noten des Songs präsentiert bekommen, die ihr nachspielen dürft. Das Interface orientiert sich dabei an dem, was man von den ganzen Musikspielchen gewohnt ist, also Noten, die von oben herabfallen und angeschlagen werden müssen, wenn sie unten ankommen. Aber natürlich mit einem großen Unterschied: statt nur fünf Knöpfchen zur Verfügung zu haben, werden alle Frets und Saiten benutzt.

Worauf die Entwickler besonderen Wert gelegt haben ist, dass die Spieler auch wirklich was lernen. Also wird zu jedem Zeitpunkt analysiert, wie man spielt, worauf das Spiel dann zum Beispiel reagiert, indem es einem mehr Noten zumutet oder schneller wird. Und wenn das Spiel merkt, dass ihr doch nicht ganz mithalten könnt, sorgt die Dynamik dafür, dass es wieder etwas lockerer zugeht. Dementsprechend kriegt ihr auch ständig Songs empfohlen, die ihr spielen solltet. Auch dabei haben sich die Entwickler was gedacht, da die Songempfehlungen sich einerseits an eurem Fertigkeitsniveau orientieren und andererseits ihr so langsam an neue Techniken herangeführt werdet.


Rocksmith lässt euch aber nicht nur richtige Songs lernen, es gibt auch eine Menge kurzweiliger Minispielchen, die euch nicht nur ermöglichen, schon fast traditionellen Videospielspaß zu haben, sondern auch nebenbei wichtige Gitarrenspielertechniken trainieren. Um euch zum Beispiel beizubringen, wie man sich entlang einer Gitarre zurechtfindet, gibt es eine Art Entenschießen. Entlang des auf dem Bildschirm dargestellten, virtuellen Fretboards fliegen nämlich Enten den Bildschirm hoch. Landen sie oben, verliert ihr ein Leben, also gilt es die Tiere abzuschießen -- und zwar indem man am jeweiligen Fret eine Saite hält und anschlägt. So hat man sich schon nach wenigen Durchgängen problemlos an den 17 Frets einer Gitarre zurechtgefunden, was natürlich eine wichtige Basis ist, um auch wirkliche Lieder spielen zu lernen.

Was am Ende richtig faszinierend ist, ist, dass man beim Spielen von Rocksmith, selbst alleine schon beim Zugucken, richtig Lust kriegt, sich im nächstbesten Gitarrenladen eine solche E-Klampfe zu holen und Spielen zu lernen. Der Effekt ist noch größer als bei den Plastikinstrument-Spielen, die ja alleine schon dafür bekannt waren, so manchen Wohnzimmerrocker zu einem echten Gitarrenspieler mutieren zu lassen. Aber Rocksmith soll es schaffen, diese Leute einfach spielend lernen zu lassen und dabei sogar den Gitarrenlehrer ersetzt. Und was ich davon bisher gesehen habe, lässt mich daran glauben, dass das kein zu hoch gestecktes Ziel ist. Evil

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Sparte - Ist das Spiel gut? Wir wissen es noch nicht! Aber wir verschaffen uns einen ersten Eindruck.

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