Hitman

(Artikel)
Haris Odobašic, 25. April 2011

Hitman

Der Attentats-Simulator

Es war ein Wunder, wie glimpflich Hitman davongekommen war, als die große Killerspielkontroverse losbrach. Denn während sich viele Antimedien und Populismuspolitiker auf bspw. Counter Strike und andere Spiele konzentrierten, ließen sie Hitman links liegen, obwohl es im Kampf gegen Videospiele das wohl perfekte Ziel gewesen wäre. Denn in Hitman ging es nicht darum, auf Leute zu schießen, weil sie beispielsweise einer feindlichen Armee angehören oder weil sie Terroristen sind, nein, das definierte Hauptziel war es Leute umzubringen, weil man den Auftrag dazu erhalten hat. Es gab keine moralischen Rechtfertigungen für die Taten des glatzköpfigen Meuchelmörders. Töte, weil das die Mission ist. Und auch wenn es mittlerweile nach einer Next Gen-Version sehr still um die Serie geworden ist, wagen wir den Rückblick auf den ersten Teil.


Dass Hitman, als es 2000 erschien, überhaupt ziemlich erfolgreich wurde, dürfte sicher dem cleveren Spielprinzip geschuldet sein. Denn auch wenn man, theoretisch, so gut wie jeden auf dem Weg zum Zielobjekt ummetzeln könnte, ist dies selten empfehlenswert, da der Hitman weder schier unendliche Lebensenergie besitzt noch mit riesigen Munitionsbeuteln ausgestattet ist. Wer also wild versucht durch die Level, die oftmals in der Öffentlichkeit spielen, zu stürmen findet sich sehr schnell ohne Energie und mit so ziemlich allen Wachen auf den Fersen wieder.

Doch um zu verhindern, dass das Spiel unmöglich wird, sind die Level sehr klug designed. Mehrere verschiedene Pfade zum Ziel gehören fest zum Standardrepertoire des Spiels und wer besonders einfallsreich ist, kommt sogar durch ein Gebiet ohne auch nur eine Wache ausschalten zu müssen.
So wird man im zweiten Level damit beauftragt ein hochrangiges Gangmitglied und seine Gefolgschaft auszuschalten. Nun könnte man sich einfach mit voller Waffengewalt in die Action stürzen, aber da man zahlungsmäßig hoffnungslos unterlegen ist, würde man sehr schnell mit dem Game Over belohnt werden. Also wartet man ab und sieht, dass das Gangmitglied und seine Leute mit einer Limousine ankommen ... und der Fahrer muss in eine kleine Gasse, um zu pinkeln. Dort kann man ihm auflauern und ihn lautlos ausschalten, um seine Kleidung anziehen zu können. Mit diesen Klamotten kann man sich dann problemlos der Limousine nähern, eine Bombe platzieren und muss sich nur noch in einer Ecke verschanzen und den Sprengknopf drücken, wenn das Gangmitglied wegfahren will.


Dabei ist die Story des Spiels, die den namenlosen Attentäter als eine Art entflohenes Versuchskaninchen portraitiert, eher zu vernachlässigen, führt aber immerhin dazu, dass man neben Restaurants, Hotels und Ähnlichem später auch düstere Forschungseinrichtungen besuchen darf. Insgesamt ist Hitman gerade durch sein variables Leveldesign und die vielen Möglichkeiten eine Mission abzuschließen ein definitives Highlight seines Genres und kann daher jedem Actionfan wärmstens ans Herz gelegt werden. Evil

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