Das hätte ich eigentlich nicht gedacht. Da versauert mein schönes Fallout 3 hier herum und anstelle dessen spiele ich die Demo von Mirror's Edge immer und immer wieder. Warum? Es gibt keine großartigen, alternativen Wege zu erkunden und inzwischen spiele ich die Demo locker fehlerfrei durch. Trotzdem bleibt die Magie des perfekten Beendens des Levels erhalten.

Es ist ja schon so weit gekommen, dass ich sogar schon wieder Assassin's Creed spiele, wobei ich denke: Wer würde eher ans Ziel kommen? Altair mit seinen gewagten Kletter- und Falltechniken oder Faith und ihre Geschwindigkeit und ihr Entwaffnungskönnen. Es kommt wahrscheinlich auf die Umgebung an. Im alten Jerusalem, mit seinen vielen Nubsi-übersähten Gebäuden, hätte der arabische Klettermeister wohl die Nase vorn. In der nahen Moderne jedoch, wo man sich ja kaum irgendwo festhalten kann, läuft Faith ihm den Schneid ab. Was nichts daran ändert, dass die zwei irgendwie gut zusammenpassen würden.

Bleibt noch zu ergründen, was diese Kletterspiele nun eigentlich ausmacht. Wenn ich ein Spiel spiele, das großartig auf Atmosphäre oder ein ununterbrochenes Spielvergnügen hinausläuft, dann bemühe ich mich, nicht an irgendwelchen Ecken hängen zu bleiben. Sollte die Eingabe zu schwierig sein oder der Spielcharakter nicht auf meine Befehle gehorchen, dann ärgert mich das und irgendwann verliere ich die Lust - eine Sache, die weder bei AC noch bei der Demo von Mirror's Edge passiert. Im Gegenteil: Wenn alles prima läuft, dann bin ich ermutigt, denselben Run nochmal in schneller durchzubekommen. Bis ich dann meine von mir erdachte Grenze erreiche. Ich merke schon: Der Time Attack-Modus von ME wird mein Tod sein.

Und jetzt gehe ich wieder in Faiths coole Tabi-Schuhe schlüpfen. Rian