Auto Club Revolution

(Artikel)
Haris Odobašic, 25. August 2012

Auto Club Revolution

Autosim mal free-to-play

Der Trend der diesjährigen Gamescom: free-to-play. Die Zeit ist längst vorbei, als dieses Label nur für Gunbound und die Armada der koreanischen Klon-MMOs galt, mittlerweile versuchen sich mehr und mehr Entwickler daran, Spiele in dieser Nische zu entwickeln. Und, ohne Frage, dürfte Auto Club Revolution zu den aufwändigsten und ambitioniertesten Projekten in diesem Bereich gehören. Ein Rennsimulator, der euer aller Autogelüste befriedigen will. Das heißt: Realismus und ein großes Lizenzpaket. So finden sich unter anderem mehr als 75 volllizenzierte Wagen, vom schnöden Opel Corsa bis hin zum 400+ km/h-Monster Koenigsegg CCX, die auf einer Vielzahl von originalen Rennstrecken, wie dem Hockenheimring, sowie ein paar fiktionalen Rennumgebungen eingesetzt werden können.

Die Entwickler konnten nicht genug betonen, dass das Spiel sich grafisch an AAA-Konsolentiteln des Genres orientiert und die Entwickler von Eutechnyx, die auch schon Spiele wie die von Activision gepublishte Nascar-Reihe entwickelt hatten, verstehen ihr Handwerk. Die noch nicht ganz fertige Variante der neuen Lake-Italia-Strecke sah schon sehr hübsch aus und auch wenn man einen Unterschied zu beispielsweise Forza 4 feststellen kann, ist die Qualität der Grafik nicht zu unterschätzen. Ich habe in den letzten Jahren genug Konsolenracer gesehen, die schlechter aussahen.


Und auch vom Fahrgefühl her musste sich ACR nicht vor kostenpflichten Rundendreh-Simulatoren verstecken. An ein Prototyp-Lenkrad gesetzt versagte ich sofort, war es doch mein erstes Mal seit den Tagen der Karussell-Autos, dass ich mal hinterm Steuer saß - und das trotz Fahrhilfen. Gangschaltung ist einfach böse! Es ist also klar, dass hier eher Simulationsfanatiker als Zwischendurch-Rennfahrer angesprochen werden sollen. Aber Zuhause probierte ich mal die Beta aus und mit dem richtigen Werkzeug, um ein Auto zu steuern -- dem Xbox-360-Controller -- schaffte ich es dann sogar eine Runde zu drehen ohne jede Leitplanke zweimal zu küssen. Und wenn man genug Fahrhilfen einschaltet, könnte auch ein geduldiger Einsteiger seinen Spaß mit ACR haben.

Wenn man dann genug vom Rennenfahren hat, wird auch abseits der Strecke was geboten, denn die Autos sollen, ähnlich wie zum Beispiel in Forza, von den Usern aufwändig modifiziert werden können. Einerseits pur optisch, durch das Anbringen von Decals und Ähnlichem, aber natürlich auch unter der Haube. Genauso wie bei vielen der Strecken und allen Autos lassen sich Eutechnyx hier nicht lumpen und haben sich darum bemüht, dass, egal ob Radkappe oder Heckspoiler, ihr hier nur lizenziertes Tuning-Material zur Verfügung gestellt bekommt.


Aber in der Revolution der Autoclubs soll es nicht nur um Rennen und schicke Wagen gehen, auch der soziale Aspekt wird eine Rolle spielen. Man kann sich zum Beispiel, wer hätte es gedacht, Auto Clubs zusammenschließen, quasi die Clans bzw. Gilden der Rennspielwelt, um gegen andere anzutreten. Um sich für den Rest der Leute besser erkennbar zu machen, wird es sogar möglich sein einheitliche Auto-Designs für die Club-Mitglieder bereitzustellen.

Da das Spiel noch in der Beta ist -- die Entwickler arbeiten ohne Publisher im Rücken und wollen sich deswegen alle Zeit der Welt nehmen, ehe sie das Spiel wirklich veröffentlichen -- sind aber einige Fragen noch nicht geklärt. Beispielsweise wie viel am Ende vom Spiel bezahlt werden muss. Es wird kostenlose Autos wie auch Design-Pakete geben, die euch Muster anbieten, um euer Auto individuell zu gestalten, aber in beiden Bereichen sollen sich auch kostenpflichtige Inhalte wiederfinden. Hier muss einfach zu hoffen sein, dass gerade bei den Autos eine feine Balance getroffen wird, damit man nicht irgendwelche besonders leistungsstarken Boliden nur zahlenden Käufern zur Verfügung stellt. Und auch auf ein Schadensmodell wollte man sich noch nicht festlegen. Der Gedanke schwirrt zwar in den Entwicklerköpfen herum, aber derzeit haben andere Aspekte einfach Vorrang.


Starke Lizenzen, eine stimmige Fahrphysik und interessante Community-Features machen Auto Club Revolution zu einem einzigartigen Produkt auf dem Rennspielmarkt und dürften insbesondere Forza- und Gran-Turismo-Fans ansprechen. Zurzeit ist das Spiel in einer Open-Beta-Phase, die jede Woche ein neues Auto mit sich bringt sowie monatlich eine neue Strecke. Wer also Rennspielsimulationen mag, oder einfach nur gerne Autos anmalt, darf sich ACR getrost anschauen. Evil

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