Wir hatten so viel Großes vor: zu fünft (mit einem Ehrengast) Konsolen (= Xbox 360) und Computer en masse (= je fünf) aufgebaut und für viele Spiele hatten wir riesige Pläne geschmiedet. Die Borderlands-Addons wollten wir durchspielen, Halo im Swat online rocken und zusätzlich unseren Spielehorizont erweitern, indem wir mal was Neues ausprobieren. Das Endresultat sah hingegen vor, dass die Microsoft-Boxen für die ersten paar Tage ausgeschaltet blieben und wir stattdessen drei Tage lang Minecraft spielten.

Doch wie konnte es dazu kommen? Eigentlich wollten wir Minecraft nämlich immer nur zum Aufwärmen am Morgen, der meist so um zwei Uhr Nachmittags begann, anbrechen. Doch nach einigen Stunden resultierte es in der Regel darin, dass wir alle so ausgelaugt von der übermenschlichen Anstrengung, die das Abbauen und Schleppen von unendlich schweren Steinblöcken bedeutet, waren, dass wir gar nicht mehr die Kraft hatten, wirklich etwas anderes anzufangen. Manchmal verklickten wir uns und starteten die andere .exe-Datei auf unserem Desktop namens "Modern Warfare". In dieser aber trieb sich eine seltene Form des Rians, der sogenannte Schießer-Rian, herum, sodass jeder Start schnell mit einer Blitzpeng-Granate unter den Füßen und einer Ladung Schrot im Gesicht belohnt wurde.

Was nicht heißt, dass wir nicht versucht hätten für Abwechslung zu sorgen. Wir kauften uns bei einem unserer Exkurse in die verstrahlte Außenwelt nämlich eine Jahresration Mixmax, gut und gerne 150 Einheiten, die uns die Kraft geben sollte, endlich etwas anderes zu spielen. Doch die zwei Male, als wir uns dann wirklich an ein anderes Game trauten, endeten fatal. Icewind Dale 2 wollte auf Teufel komm raus einfach nicht funktionieren, einem wohl großen Hass auf Windows 7 geschuldet, während das Tutorial von Neverwinter Nights 2 so langatmig war, dass wir es danach einfach nicht mehr weiterspielten.
Die Verzweiflung, mal was anderes als Minecraft zu spielen, ging dann sogar so weit, dass wir tatsächlich einen absoluten Klassiker, ein RTS in Form von Age of Empires 2, spielten. Nach einer Partie, die mehrere Stunden dauerte, können wir auch für die Zukunft sicher sein, dass die Mitglieder des DPads, die RTS nicht mögen, sie auch weiterhin nicht mögen werden. Denn während anfangs noch alles gut lief und wir alle seelenruhig vor uns hinbauten, manche schneller, manche langsamer, kam es irgendwann zum Krieg. Also schlossen Jozu und ich - die einzigen, die wussten wie man Age of Empires 2 - uns zusammen und töteten alle anderen in einem unendlich langsamen und langwierigen Prozess, da man bei dem Spiel erst tot ist, wenn man wirklich gar keine Einheiten mehr irgendwo hat.

Aber eigentlich war das mit Minecraft gar nicht so schlimm. Ich gehörte lange Zeit zu den Minecraft-Skeptikern, den Leuten, die nicht glaubten, dass Minecraft wirklich das ist, was es ist. Und dann spielte ich es und entdeckte eine ganz neue Quelle unendlichen Spielspaßes. Man konnte Sachen bauen, Sachen kaputt machen und schließlich sogar Sachen in den Häusern anderer Leute bauen und kaputtmachen. Also tat ich das. Ich platzierte wunderschöne Dirt-Haufen vor Bennys Haus und in seinem Haus, legte Cobblestonefallen in Bennys Territorium oder mauerte Benny einfach komplett ein, während er gerade Inventarmanagement betrieb. Erkennt ihr ein Muster?

Als unser besonderer Gast schließlich seinen Hut nahm, dachten wir, dass wir uns endlich wieder zivilisiert benehmen können und etwas Ordentliches spielen würden. Also starteten wir, nun zu viert, Halo und es war großartig. Tausende neuer Spielemodi erwarteten uns, so zum Beispiel Bombe (Boah, war das geil!), 3Plots oder Bro Slayer (ihr respawned bei Rian, der mit einem Jetpack weit oben rumfliegt und fallt in euren Tod - immer und immer wieder). Danach spielten wir Halo nicht mehr. Stattdessen probierten wir es mit Heroes of Might and Magic V, wozu Rian euch ja schon etwas erzählt hat. Ich mag nur die gewagte Theorie äußern, dass selbst wenn wir am Anfang der Woche angefangen hätten, wir bis zum Ende der Woche kein komplettes Spiel geschafft hätten.

Und am letzten Tage gab es dann sogar Borderlands, nämlich das Add-On The Zombie Island of Dr. Ned. Leider reichten die wenigen Stunden nicht aus, um meine Loot-Bedürfnisse komplett zu befriedigen, aber wenigstens entdeckte ich einen der besten Gegner der Videospielgeschichte.


Schließlich nochmal zur Ernährung: nach dem letzten Ebirukill hatten wir gehört, dass Cola massiv ungesund sein soll und man doch auch nicht den ganzen Tag Zuhause essen könne. Darum haben wir uns diesmal ausgewogener ernährt. Neben Mixmax gab es darum auch immer mal wieder Besuche in den lokalen Restaurants wie McDonald's oder Burger King. Deswegen haben wir Cola und ähnlich ungesundes Zeug auch fast vollkommen von der Getränkekarte verbannt, um uns zu 99% mit Eistee zu erfrischen. Tee ist immerhin gesund! Der Twin Tower im Header ist auch ein Beweis unseres Gesundheitswahns.

Und so endete der Ebirucome 2011. Die Festwoche ist um, Zimmer müssen aufgeräumt, das Gaming auf nur noch 12 Stunden am Tag heruntergeschraubt werden und der Körper muss sich an den neuen, ungesunden Rhythmus bestehend aus Arbeit, Universität und Früh-Schlafengehen gewöhnen. Dennoch kann man nur gespannt in die Zukunft blicken, was denn bei den nächsten Feiertagen, egal ob Ebirucome oder Ebirukill, passieren wird. Evil