Duty Calls

(Artikel)
Rian Voß, 03. Februar 2011

Duty Calls

The Calm before the Storm

Leider ist die Ära der harten Spielewerbung ein Relikt der Neunziger. Manche von euch erinnern sich vielleicht noch an die Zeiten, in denen in Magazinen auf einer ganzen Reklameseite über Klempner gelacht, über Street Fighter hergezogen, wo Virtua Fighter für den 32X-Mega Drive-Aufsatz mit dem Satz "Eltern schlagen ihre Kinder" angeprangt wurde oder Segata Sanshiro sein Unwesen trieb. Im Zuge der Political Correctness ist damit natürlich auch der direkte Angriff auf die Produkte der Konkurrenz untergegangen, welche aber zum Glück, unter anderem durch Kevin Butler, das Idol des DPads, in letzter Zeit wieder einen Aufwind erhielten. Dazu gehört auch das frei herunterladbare Spiel Duty Calls: The Calm Before The Storm von Electronic Arts und Epic. Und so sieht es aus.

Ich will eigentlich gar nicht mehr als euch auf das Spiel aufmerksam machen - man muss es einfach gespielt haben. Natürlich ist es schamlose Werbung für das in den Startlöchern stehende (und von mir selbst sehnlichst erwartete) Bulletstorm, aber inwiefern Epic da das "moderne" Shooter-Genre auf den Arm genommen hat, ist einfach nur herrlich: Man kann nur ein paar Zentimeter hoch springen, die Mission wird wortwörtlich mit "Wichtige Mission, blablabla, atomarer Sprengkopf, blablabla, wir zählen auf Sie! Blablabla." eingeleitet, das Nachladen der Waffe dauert eine halbe Ewigkeit und es gibt CUTSCENES!!! Fast wie im Film!

Das müsste jetzt nur noch den Raketenwerfer freischalten!

Das Ganze ist selbstverständlich ein bisschen scheinheilig, da EA ja bereits versucht hat, mit Medal of Honor dem erbitterten Widersacher-Millionenseller den Schneid abzukaufen, aber mir ist's recht. Ich konnte mich für diese ganzen Versuche, eine Kriegs-Film-Spiele-Erfahrung zu erschaffen, sowieso nicht wirklich erwärmen. Der Multiplayer von CoD4 ist gut, okay, bitte, danke.
Von mir aus kann das ganze Genre endlich wieder in der Versenkung verschwinden, es sei denn, es kommt noch mal ein Kriegsshooter raus, wo man einerseits nicht den Teambefehlsstress an den Hacken hat, um alles absolut taktisch und realistisch wirken zu lassen, und andererseits auch keinen unsterblichen Revolverhelden in Uniform mimt, sondern auch mal alles einfach langweilig sein kann, bis einem die Kugeln um die Ohren fliegen - und man dann wirklich Schiss um sein Leben haben muss, weil jeder Treffer in einem kleinen Scharmützel bereits das Ende der Militärkarriere bedeuten kann. Man braucht keine zahllose Übermacht, um Nervenkitzel zu erzeugen.

"Bloody screen! So real!"

Egal, wie dem auch sei: Guckt euch Duty Calls an, es ist gratis und den einen oder anderen Lacher vollkommen wert! Rian

Kommentare

Ben
03. Februar 2011 um 18:07 Uhr (#1)
Sehr gut. Habe auch vorher nicht gelesen, worum es eigentlich geht und fand die Idee super :D So macht man Werbung!
Gast
26. April 2024 um 20:32 Uhr
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