Bioshock Infinite

(Artikel)
Haris Odobašic, 26. September 2010

Bioshock Infinite

Über den Wolken muss die Freiheit wohl …

Die muss wahrlich grenzenlos sein, wenn man bedenkt, was die Amerikaner dort im Jahre 1900 für eine beeindruckende Luftstadt geschaffen haben. Ein Zeichen amerikanischen Fortschritts, ein Zeichen amerikanischer Aggression. Denn, auch wenn Columbia sich als eine Art fliegende Weltausstellung präsentiert, unter der Haube steckt eine unheimliche Bewaffnung. Nach einem internationalen Zwischenfall jedoch kappt die USA ihre Verbindungen zur Luftstadt, die danach wie vom Wolkenboden verschluckt ist.


Nun schreiben wir 1912 und auf der noch immer gut bewohnten Luftstadt ist eine Art Bürgerkrieg zwischen den verschiedensten Fraktionen, die alle die Macht über Columbia an sich reißen wollen, ausgebrochen. In der Haut von Booker DeWitt, einem ehemaligen Agenten der Pinkerton National Detective Agency, werdet ihr von einer mysteriösen Gruppierung angeheuert, die Stadt zu infiltrieren, um ein Mädchen namens Elizabeth zu retten. Sie aufzufinden stellt sich dabei als Kinderspiel heraus, doch schnell darf Booker feststellen, dass sie eine zentrale Rolle in Columbias Bürgerkrieg zu spielen scheint -- und einen riesigen, vogelähnlichen Roboter als Stalker besitzt.

Im Vergleich zu Bioshock sind einige gravierende Unterschiede zu bemerken. So weichen die klaustrophobischen Innenareale oft weitreichenden Außengebieten, in denen man sich nicht mehr nur mit einer Handvoll kleiner Gegner die Klinke in die Hand gibt, sondern auch mal einem halben Dutzend oder mehr Feinden die Rückkehr auf festen Boden erleichtert. Oder alternativ einfach sich an eine Sky-Line schwingt, um auf einer Art Achterbahn schneller durch die Stadt zu gelangen.

Fast noch wichtiger ist aber, dass euer Hauptcharakter nicht mehr schweigt. Das Klischee des Manns hinter der Glasscheibe, der nur als unerreichbarer Beobachter mit dem Spieler interagiert, hat ausgedient: um die Story voranzutreiben werden Elizabeth und Booker viel miteinander kommunizieren.


Ein besonders große Fokus wurde dabei auch darauf gelegt, dass die Fähigkeiten des Hauptcharakters, den Plasmiden aus Bioshock ähnelnd, nun mehr ins Spielgeschehen integriert werden. Wir erinnern uns: die effektivste Strategie in den zwei spirituellen Vorgängern bestand darin, den Gegner mit dem Elektroplasmid zu schocken und dann mit der Shotgun umzuholzen. In den meisten Fällen ein One-Hit-Kill und selbst die toughen Big Daddies ließen sich von dieser Kombination beeindrucken. In Infinite soll dies dadurch bekämpft werden, dass zum einen altbekannte Spezialfähigkeiten modifiziert werden: diente Telekinese sonst als Itembeschaffer, kann man nun dem Fein die Wumme aus der Hand reißen, sie umdrehen und ihn gleich ein bisschen seiner eigenen Medizin schmecken lassen.
Andere Kniffe sind, dass die Feinde nun unterschiedliche Stärken und Schwächen haben sollen, die den Spieler dazu motivieren, sein Arsenal zu variieren. Schließlich aber kann auch euer Sidekick Elizabeth sich nützlich machen und ihre Kräfte mit euren kombinieren. Das schwächt sie aber und deswegen sollte man sich diese Fähigkeiten für die Zeit, wenn es ganz eng wird, aufsparen.


Nachdem Bioshock 2 ein guter Nachfolger war zu einem Spiel, das keinen Nachfolger gebraucht hätte, ist es schön zu sehen, dass sich Bioshock Infinite nicht in neue Gewässer begibt, sondern gleich die See weit unter sich lässt. Und bisher scheint dieser Versuch der Serie, eine neue Richtung zu geben, wunderbar aufzugehen, denn was man bisher so sehen konnte schreit einfach nur nach Spiel des Jahres. Die ersten Trailer haben durchaus imponiert und dass nun wieder Ken Levine, das Mastermind hinter dem ersten Bioshock sowie unzähligen Klassikern, direkt an der Entwicklung beteiligt ist, lässt nur einen Schluss zu: 2011 hat schon seinen ersten, garantierten Tophit. Evil

Kommentare

Ben
27. September 2010 um 22:43 Uhr (#1)
Trailer. Ist. Awesome.

Mir gefällt der neue Stil sehr gut. Steampunk rockt!
Gast
26. April 2024 um 12:05 Uhr
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