BlazBlue: Calamity Trigger

(Artikel)
Joshua Peters, 11. April 2010

BlazBlue: Calamity Trigger

THE WHEEL OF FATE IS TURNING!

Ich habe ja schon geschrieben, dass wir bei Evil mal BlazBlue ausprobiert haben, und jetzt gilt es darüber zu schreiben. Eigentlich hatte Rian sich das Spiel gekrallt, aber ich war nach den paar Partien davon so begeistert, dass ich es mir glatt auch gekauft habe. In der Limited Edition, versteht sich. War eigentlich nicht geplant, aber ich war in geschätzt sieben verschiedenen Geschäften und alle hatten das Spiel nicht mehr - durch Zufall ergab es sich, dass ich es dann doch noch fand, allerdings nur in der Sonderedition, was aber nicht schlimm war, denn sie kostete genau so viel wie die normale. Das fand ich in Ordnung. Die LE enthielt zu dem Spiel noch ein nettes Artbook und eine DVD mit Tutorials und Kommentaren von Profis, die erklären, wie man wen am besten spielt.


Aber fangen wir mal vom Spiel selbst an. BlazBlue: Calamity Trigger ist ein 2D-Prügler von Arc System Works, welche sich auch schon für Guilty Gear verantwortlich zeichneten, somit also Erfahrung mit dem Genre haben. Dementsprechend gut spielt sich das Ganze auch.

Wer den spirituellen Vorgänger viel gezockt hat, dem werden hier keine Überraschungen überfallen: Es gibt zwei 1-on-1-Einzelspielermodi und einen Versus-Modus für Battles gegen menschliche Spieler, einen Trainingsmodus und viel kreativer kommt das Spiel dann auch nicht daher. Vom Kampfsystem und Stil nimmt es kaum Abstand zu GG: Man beharkt sich mit vier verschiedenen Angriffstasten verschiedener Stärke, wobei eine Taste gesondert zu betrachten ist, denn die haut charaktereigene Angriffe raus, die allerdings NICHT die üblichen Spezialangriffe per Dragon Punch- oder Hadouken-Kombo beinhaltet. Aber für daumenfaule Noobs wurden vier Kombinationen auf den rechten Analogstick gelegt.
Was gibt's noch? Verteidigungsleiste ist da, Spezialleiste von 0% bis 100% ist da und es gibt auch noch verschiedene Knopf-Kombinationen, um im Notfall Angriffskombos ausweichen zu können - kennt der Arc-Fan alles schon, spielt sich deswegen trotzdem nicht schlechter als vorher.


Ansonsten wurde Entwickler-typisch relativ viel wert auf die Ausführung der Story gelegt, denn der Modus für Besagte ist recht ausführlich. Das sieht man allein schon daran, dass man sich erst mal eine lange Standbild-Anime-Sequenz ansehen muss. Für eben jene ist übrigens Studio Gonzo verantwortlich. Der Storymodus lässt sich mit jeder Spielfigur bestreiten und man sieht die Geschichte dann aus deren Blickwinkeln. Natürlich erfährt man mit der Zeit immer mehr über bestimmte Begebenheiten und wer warum wann mit wem. Allerdings kann man in den verschiedenen Geschichten verschiedene Entscheidungen treffen, so dass man beispielsweise ein Ende sieht, das so überhaupt nichts mit der Geschichte zu tun hat. Diese sind dann recht informativ und/oder lustig, aber man darf sich dann schnell ein "The alternate Truth has yet to be found" anhören und weiß dann, dass man eine "falsche" Entscheidung getroffen hat.
Im Auswahlbildschirm sieht man anhand von Prozentzahlen auch mit welchem Char man schon wie viel geschafft hat. Um auf 100% zu kommen muss man wirklich alles gesehen haben und auch in jeder möglichen Begegnung mal verloren haben. Ich glaube, ich habe noch nie so lange im Einzelspieler an einem Beater gesessen, denn die Stories sind auch immer sehr textintensiv und man vergisst fast, dass man ja auch mal kämpfen muss.

Die zweite Kampagne für Einzelspieler ist der Arcade-Modus. In diesem kämpft man sich dann durch zehn Stages, wobei einige dann immer was mit der Story zu tun haben. Wenn man sich durch diesen klassischen Spielmodus geboxt hat, kann man die "Unlimited"-Version des Chars spielen - dieser ist dann ein bisschen stärker, schneller und so weiter; auch die Specials sind etwas anders. Zudem lässt sich mit dem Char dann die "Sternenbrunst"-Attacke ausführen. Diese ist eine Finish-Attacke, die sich nur ausführen lässt, wenn man sich in der letzten Runde befindet, der Gegner =<20% Leben hat und man über 100% Special-Energie verfügt. Das Ganze tritt genau so häufig auf, wie sich das jetzt anhört - sehr selten. Ist aber prima, um seinen Gegner noch mal richtig eine Demütigung ins Gesicht zu drücken.


Mir persönlich gefällt das Spiel auch besonders wegen der Chars, die zwar etwas generisch in Sachen bizarrer Beater ausfallen und zum Großteil auch an Figuren aus Guilty Gear erinnerten (wir haben Ragna und Jin durchgehend Sol Badguy und Ky Kiske genannt), aber trotzdem sehr liebevoll gestaltet sind. So gibt es eine Vampirin mit ihren kleinen Untergebenen, das Catgirl, welches aber etwas anders ausfällt als sonst in solchen Spielen, den Cyborg, den "Helden", den Ninja, den androgynen Mr. Asshole und mehr, aber alle irgendwie doch sie selbst und alle sind gut gebalanced. Besonders cool finde ich auch Bang Shishigami - der besagte Ninja, welcher sich selbst als den "Kämpfer für Liebe und Gerechtigkeit" sieht, den die Stadt dringend nötig hat, aber den alle anderen in der Story als verschwitzten, dreckigen Mann beschreiben. Bang kann eine Spezialattacke, mit der er zu einem "Super-Bang" wird - es wird eingeleitet mit einer kleinen, übertriebenen Sequenz, dann blinkt er gelb und ist schneller und stärker. Im Hintergrund läuft dann neue Musik, die klingt wie das Intro zu einem schlechten Superhelden-Anime. Witzige Geschichte: Wenn beide Kontrahenten mit Bang spielen und das Spezial machen, bekommt man das schöne Achievement "BANGARANG!".

Das Spiel lässt sich natürlich auch online spielen in Custom und Ranked Matches mit einer ausführlichen Bestenliste. Auch Replays lassen sich speichern, so dass man sich noch mal angucken kann wie awesome oder armselig man war.

Also: Wer 2D-Beater mag und nicht den tausendsten Teil einer schon bestehenden Serie spielen möchte, dementsprechend mal wieder was Neues sucht, oder ein Fan der Guilty Gear-Serie ist, der kann sich das Spiel ruhig mal angucken. Und mit "ruhig mal angucken" meine ich kaufen.

Auch ihr - Jozu

Kommentare

KenDeep
11. April 2010 um 01:24 Uhr (#1)
Du hast am Ende vergessen "und wer Bemus eh ernst spielen will". :(
Rian
11. April 2010 um 10:21 Uhr (#2)
Ahahahaha, solche Leute gibt's doch gar nicht. Das ist ja wie Pokémon ernst spielen. :D
Phno
11. April 2010 um 10:57 Uhr (#3)
Möchte anmerken, die haben das Cover sowas von häßlich gewählt. Danke.
Bibabiest
11. April 2010 um 11:28 Uhr (#4)
Verflucht, Pokémon IST bitterer Ernst!
KenDeep
11. April 2010 um 21:35 Uhr (#5)
Iiiich haaaassseeee diiiich riiiaaaaannn
http://www.youtube.com/watch?v=lJFsBrB6KVA
Rian
12. April 2010 um 00:06 Uhr (#6)
Du weißt doch, dass das meine Art ist dir meine Liebe zu zeigen. :3
Gast
26. April 2024 um 10:08 Uhr
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