LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht
LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht
Die Macht der neuen Trilogie im Test
Wow. Neun Jahre ist es mittlerweile her, seit ich das letzte LEGO Star Wars gespielt habe. Damals noch auf dem GameCube. Da bekomme ich glatt Lust den alten Würfel wieder auszupacken. Aber genug von der Vergangenheit, denn zum neuen Star-Wars-Film darf natürlich auch nicht das neue LEGO-Spiel dazu fehlen! Die Frage ist nur: Haben die Entwickler über die Jahre den Umgang mit dem Star-Wars-Franchise verlernt, oder fesselt das kleine Abenteuer genauso wie die Vorgänger?
Am Prinzip hat sich nichts Großartiges geändert. Der siebte Film der Star-Wars-Reihe wurde in Kapitel unterteilt, in denen ihr je einen Schauplatz unsicher macht. Zwischen den Abschnitten gibt es mal kurze, mal lange Zwischensequenzen, in denen die Originaldialoge aus dem Film eingeflochten wurden, um die Handlung so knapp wie möglich zu erklären. So weit, so gut. Denn eine Sache gelingt hier bravourös: die Geschichte wird in den Filmchen gut heruntergebrochen und mit viel Charme und Witz ausgeschmückt, wie man es aus den LEGO-Spielen kennt. Das gelingt vor allem durch die perfekt inszenierte Gestik der Figürchen. Das macht richtig Spaß beim Zuschauen.
In jedem Kapitel begleiten euch verschiedene Figuren, die auch verschiedene Fertigkeiten besitzen. In gewohnter Manier müsst ihr also zwischen den Charakteren tauschen, um die Kapitel zu meistern. Oder ihr spielt gleich im Split-Screen-Modus, der auch hier wieder an Bord ist und mit dem dynamischen Split-Screen zu überzeugen weiß. Jeder, der schon mal ein LEGO-Spiel gespielt hat, kennt es: wenn sich beide Spieler am gleichen Ort befinden, ist der Bildschirm nicht geteilt. Erst, wenn sie sich voneinander entfernen, erscheint eine dynamische Teilung des Bildes. Das nennt man Perfektion von Split-Screen. Für alle, die sich aber nicht an diese grandiose Dynamik gewöhnen können, steht auch der klassische geteilte Bildschirm zur Verfügung.
Wenn ihr euch nicht gerade durch Gegnerscharen kloppt oder die Erste Ordnung mit eurem Blaster vaporisiert, hängt ihr wahrscheinlich an einem der vielen Rätsel, die in die Level eingebettet sind. Dabei ist das Wort "Rätsel" eigentlich schon zu hoch gegriffen, denn wirklich fordernd ist nahezu keine der kleinen Aufgaben – zumindest für einen Erwachsenen. Dennoch bedeutet das nicht, dass hier Langeweile aufkommt, denn durch die große Abwechslung und immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten eurer Charaktere ist für genug Gehirnaktivität gesorgt.
Viele der Interaktionsmöglichkeiten in den Kapiteln sind aber auch nicht im ersten Durchgang nutzbar. So müsst ihr erst Charaktere aus den späteren Spielabschnitten freischalten und mit diesen im freien Spiel wieder in die vorigen Kapitel zurückkehren, um alles freizuschalten. "Freies Spiel" bedeutet, dass ihr im Gegensatz zum Story-Modus jeden erspielten Charakter nutzen könnt. Wer jetzt denkt: "Öagh! Das ist künstliche Spielverlängerung! Brennt sie nieder!", dem sollte gesagt sein, dass es in den Leveln meist noch so unglaublich viel freizuspielen gibt, dass es sich durchaus lohnt, noch mal vorbeizuschauen. Oftmals eröffnen sich sogar komplett neue Levelabschnitte, die ihr beim ersten Durchlauf nicht erblicken konntet. Es lohnt sich also!
Eine tolle Sache sind die Blastergefechte, in denen ihr im Stile eines Deckungs-Shooters aus der Third-Person-Perspektive Gegner wegballert. Eine Herausforderung werden diese kleinen Schießereien aber erst durch die großen Gegner, wie Scharfschützen, die sich hinter einem Kraftfeld verstecken, oder große Geschütze. So müsst ihr euch clever von Deckung zu Deckung bewegen und die Umgebung in euren Plan einbeziehen. Diese kleinen Gefechte lockert die sonstige Hauerei gut auf. Nicht so gut gelungen ist dabei allerdings die Fadenkreuzsteuerung. Sobald ihr in den Zielmodus wechselt, müsst ihr mit dem linken Stick das recht ungenaue Visier durch die Gegend bewegen. Durch das starke automatische Zielen lenkt sich das Zielkreuz aber häufig nicht dorthin, wo ihr es haben wollt, was oft für Verwirrung sorgte.
Weitere Abwechslung wird durch die kleinen Flugabschnitte geboten. Mal sitzt ihr im Tie-Fighter der Ersten Ordnung, mal im Millennium-Falken – mein Star-Wars-Herz schlägt höher! Dabei wird es hier oft unübersichtlich, denn wenn ihr euch durch die engen Passagen eines abgestürzten Sternzerstörers schlängelt und die Gegner euch auf den Fersen sind, ihr den Raketen ausweichen müsst und gleichzeitig die Gegner ins Jenseits katapultieren wollt, müsst ihr euch schon konzentrieren. Eins kann man aber sagen: diese kurzen Passagen machen mitunter am meisten Spaß, denn hier ist die Steuerung präzise, der Anspruch auf einem angemessenen Niveau und die Inszenierung klasse. Viele Explosionen und Effekte erfreuen das Auge.
Wo wir beim Optischen sind: die LEGO-Optik spielt hier ihren kompletten Charme aus. Alles ist knackig scharf und schön modelliert, leider auf den Konsolen auf Kosten der Bildwiederholungsrate, die bei 30 FPS liegt. Manchmal wird bei schnellen Kamerabewegungen das Bild deshalb derart unscharf, dass man sich fragt, ob 60 FPS auf Kosten einiger Grafikeffekte nicht doch die bessere Wahl gewesen wären. Aber wenn man den wirklich überzogenen Bewegungsunschärfe-Effekt in den Optionen ausgeschaltet hat, bewegt sich alles auf einem erträglichen Niveau. Grandios ist die Sound-Kulisse, die sich an der typischen Star-Wars-Palette bedient. Laut und pompös ist hier das Stichwort – und das Zusammenspiel führt zu einem tollen Gesamtbild.
Ist LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht auch für Leute, die den Film nicht gesehen haben? Ich sag's mal so: Es macht durchaus Sinn, den Film gesehen zu haben, um alle Witze des Spiels zu verstehen. Ein spannendes Experiment wäre es aber auch, erst das Spiel zu spielen und dann den Film zu schauen. Bei mir ist es nur leider schon zu spät. Das volle Erlebnis genießt man auf jeden Fall nur mit Filmkenntnissen – und natürlich darf man nicht zu abgeneigt gegenüber dem Star-Wars-Franchise sein.
Ich freue mich, dass zur neuen Star-Wars-Trilogie nun auch wieder LEGO-Spiele entstehen. Denn im Endeffekt haben sie kaum an Glanz verloren und machen noch genauso viel Spaß wie damals. Durch ein paar neue Mechaniken aufgefrischt, weiß Das Erwachen der Macht auch hier zu überzeugen. Es kommt dennoch das Gefühl auf, dass noch mehr drin gewesen wäre – gerade in Sachen Steuerung gibt es noch ausbaufähige Bereiche. Zwei Chancen haben die Entwickler noch, das perfekte LEGO-Star-Wars-Spiel zu entwickeln! Adrian
LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht wurde auf der PS4 getestet. Ein Testmuster wurde uns von Warner Bros. zur Verfügung gestellt.
Protagonisten on Tour!
Am Prinzip hat sich nichts Großartiges geändert. Der siebte Film der Star-Wars-Reihe wurde in Kapitel unterteilt, in denen ihr je einen Schauplatz unsicher macht. Zwischen den Abschnitten gibt es mal kurze, mal lange Zwischensequenzen, in denen die Originaldialoge aus dem Film eingeflochten wurden, um die Handlung so knapp wie möglich zu erklären. So weit, so gut. Denn eine Sache gelingt hier bravourös: die Geschichte wird in den Filmchen gut heruntergebrochen und mit viel Charme und Witz ausgeschmückt, wie man es aus den LEGO-Spielen kennt. Das gelingt vor allem durch die perfekt inszenierte Gestik der Figürchen. Das macht richtig Spaß beim Zuschauen.
In jedem Kapitel begleiten euch verschiedene Figuren, die auch verschiedene Fertigkeiten besitzen. In gewohnter Manier müsst ihr also zwischen den Charakteren tauschen, um die Kapitel zu meistern. Oder ihr spielt gleich im Split-Screen-Modus, der auch hier wieder an Bord ist und mit dem dynamischen Split-Screen zu überzeugen weiß. Jeder, der schon mal ein LEGO-Spiel gespielt hat, kennt es: wenn sich beide Spieler am gleichen Ort befinden, ist der Bildschirm nicht geteilt. Erst, wenn sie sich voneinander entfernen, erscheint eine dynamische Teilung des Bildes. Das nennt man Perfektion von Split-Screen. Für alle, die sich aber nicht an diese grandiose Dynamik gewöhnen können, steht auch der klassische geteilte Bildschirm zur Verfügung.
Unterschwellige Witze sind auch dabei.
Wenn ihr euch nicht gerade durch Gegnerscharen kloppt oder die Erste Ordnung mit eurem Blaster vaporisiert, hängt ihr wahrscheinlich an einem der vielen Rätsel, die in die Level eingebettet sind. Dabei ist das Wort "Rätsel" eigentlich schon zu hoch gegriffen, denn wirklich fordernd ist nahezu keine der kleinen Aufgaben – zumindest für einen Erwachsenen. Dennoch bedeutet das nicht, dass hier Langeweile aufkommt, denn durch die große Abwechslung und immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten eurer Charaktere ist für genug Gehirnaktivität gesorgt.
Viele der Interaktionsmöglichkeiten in den Kapiteln sind aber auch nicht im ersten Durchgang nutzbar. So müsst ihr erst Charaktere aus den späteren Spielabschnitten freischalten und mit diesen im freien Spiel wieder in die vorigen Kapitel zurückkehren, um alles freizuschalten. "Freies Spiel" bedeutet, dass ihr im Gegensatz zum Story-Modus jeden erspielten Charakter nutzen könnt. Wer jetzt denkt: "Öagh! Das ist künstliche Spielverlängerung! Brennt sie nieder!", dem sollte gesagt sein, dass es in den Leveln meist noch so unglaublich viel freizuspielen gibt, dass es sich durchaus lohnt, noch mal vorbeizuschauen. Oftmals eröffnen sich sogar komplett neue Levelabschnitte, die ihr beim ersten Durchlauf nicht erblicken konntet. Es lohnt sich also!
Die Flugpassagen machen Spaß!
Eine tolle Sache sind die Blastergefechte, in denen ihr im Stile eines Deckungs-Shooters aus der Third-Person-Perspektive Gegner wegballert. Eine Herausforderung werden diese kleinen Schießereien aber erst durch die großen Gegner, wie Scharfschützen, die sich hinter einem Kraftfeld verstecken, oder große Geschütze. So müsst ihr euch clever von Deckung zu Deckung bewegen und die Umgebung in euren Plan einbeziehen. Diese kleinen Gefechte lockert die sonstige Hauerei gut auf. Nicht so gut gelungen ist dabei allerdings die Fadenkreuzsteuerung. Sobald ihr in den Zielmodus wechselt, müsst ihr mit dem linken Stick das recht ungenaue Visier durch die Gegend bewegen. Durch das starke automatische Zielen lenkt sich das Zielkreuz aber häufig nicht dorthin, wo ihr es haben wollt, was oft für Verwirrung sorgte.
Weitere Abwechslung wird durch die kleinen Flugabschnitte geboten. Mal sitzt ihr im Tie-Fighter der Ersten Ordnung, mal im Millennium-Falken – mein Star-Wars-Herz schlägt höher! Dabei wird es hier oft unübersichtlich, denn wenn ihr euch durch die engen Passagen eines abgestürzten Sternzerstörers schlängelt und die Gegner euch auf den Fersen sind, ihr den Raketen ausweichen müsst und gleichzeitig die Gegner ins Jenseits katapultieren wollt, müsst ihr euch schon konzentrieren. Eins kann man aber sagen: diese kurzen Passagen machen mitunter am meisten Spaß, denn hier ist die Steuerung präzise, der Anspruch auf einem angemessenen Niveau und die Inszenierung klasse. Viele Explosionen und Effekte erfreuen das Auge.
Es wird auch wieder kräftig gebaut.
Wo wir beim Optischen sind: die LEGO-Optik spielt hier ihren kompletten Charme aus. Alles ist knackig scharf und schön modelliert, leider auf den Konsolen auf Kosten der Bildwiederholungsrate, die bei 30 FPS liegt. Manchmal wird bei schnellen Kamerabewegungen das Bild deshalb derart unscharf, dass man sich fragt, ob 60 FPS auf Kosten einiger Grafikeffekte nicht doch die bessere Wahl gewesen wären. Aber wenn man den wirklich überzogenen Bewegungsunschärfe-Effekt in den Optionen ausgeschaltet hat, bewegt sich alles auf einem erträglichen Niveau. Grandios ist die Sound-Kulisse, die sich an der typischen Star-Wars-Palette bedient. Laut und pompös ist hier das Stichwort – und das Zusammenspiel führt zu einem tollen Gesamtbild.
Ist LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht auch für Leute, die den Film nicht gesehen haben? Ich sag's mal so: Es macht durchaus Sinn, den Film gesehen zu haben, um alle Witze des Spiels zu verstehen. Ein spannendes Experiment wäre es aber auch, erst das Spiel zu spielen und dann den Film zu schauen. Bei mir ist es nur leider schon zu spät. Das volle Erlebnis genießt man auf jeden Fall nur mit Filmkenntnissen – und natürlich darf man nicht zu abgeneigt gegenüber dem Star-Wars-Franchise sein.
Ich freue mich, dass zur neuen Star-Wars-Trilogie nun auch wieder LEGO-Spiele entstehen. Denn im Endeffekt haben sie kaum an Glanz verloren und machen noch genauso viel Spaß wie damals. Durch ein paar neue Mechaniken aufgefrischt, weiß Das Erwachen der Macht auch hier zu überzeugen. Es kommt dennoch das Gefühl auf, dass noch mehr drin gewesen wäre – gerade in Sachen Steuerung gibt es noch ausbaufähige Bereiche. Zwei Chancen haben die Entwickler noch, das perfekte LEGO-Star-Wars-Spiel zu entwickeln! Adrian
LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht wurde auf der PS4 getestet. Ein Testmuster wurde uns von Warner Bros. zur Verfügung gestellt.
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28. Juni 2016
PLATTFORM
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Plattform - PC-Spiele haben mit die älteste Tradition. Heutzutage laufen die meisten Games unter dem Microsoft Windows.
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Playstation 4
Plattform - Die Playstation 4 (PS4) von Sony ist eine Spielkonsole der 8. Generation. Sie erschien am 29. November 2013 europaweit als Nachfolger der Playstation 3.
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Xbox One
Plattform - Nachfolger der Xbox 360 von Microsoft. Angekündigt am 21. Mai 2013, ist die Heimkonsole am 22. November 2013 in Deutschland und weiten teilen Eruopas erschienen.