Dragonball: Raging Blast 2

(Artikel)
Benjamin Strobel, 18. März 2011

Dragonball: Raging Blast 2

Mehr Dragonball, mehr Rage

Alle Jahre wieder erscheint ein neues Dragonball-Spiel. Alle Jahre wieder muss ich es mir kaufen. In der aktuellen Generation war ich bisher etwas im Rückstand, aber das habe ich nun geändert! Nachdem ich Raging Blast durchgesuchtet hatte, habe ich mich direkt dem Nachfolger zugewandt: Dragonball: Raging Blast 2. Wieder für 360 und PS3, wieder mit jeglichem Online-Wahnsinn, sogar mit einem Bonus-Anime auf der Disc! Den japanischen Dragonball-Film mit Untertitel kann man direkt im Menü auswählen und dann 90 Minuten herumnerden. Oder man spielt halt das Spiel.


Da meine Eindrücke vom Vorgänger noch ganz frisch sind, kann ich mich direkt auf die Unterschiede und Neuerungen konzentrieren. Viel hat sich, ehrlich gesagt, nicht getan, aber was sich verändert hat gefällt mir. Beispielsweise hat man den Story-Modus (Dragon Battle Collection) völlig rausgeschmissen und durch ein anderes Konzept ersetzt. Der neue Einzelspielermodus in Raging Blast 2 heißt Galaxy Mode und verzichtet einfach auf Story und Zwischensequenzen. Stattdessen besitzt jeder Charakter im Spiel eine Galaxy, in welcher er verschiedene Kämpfe bestreiten muss. Pro Galaxie spielt ihr also immer mit demselben Kämpfer. Mit jedem gewonnen Kampf werden neue Pfade freigeschaltet, die weitere Kämpfe eröffnen. Einige Kämpfe beinhalten auch zusätzliche Challanges, die man für einen Bonus erfüllen muss. Sie müssen aber in keiner bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden und bleiben abgespeichert, sodass man sie nach und nach vervollständigen kann. Und sie sind nicht ganz so schwer wie beim Vorgänger. Ähnlich wie einige Kampf-Events zuvor erscheinen die Aufgaben sinnvoll nacheinander am oberen Bildschirmrand. Aber nicht wie früher für Sekundenbruchteile, sondern solange bis man sie geschafft hat. So macht es auch Sinn!

Auch wenn man die Story damit völlig einbüßt gefällt mir das Konzept. Raging Blast hat seinen Job, die Geschichte rüberzubringen, auch eher mittelprächtig abgeleistet, da ist es besser ganz darauf zu verzichten. Es motiviert mich auch deutlich mehr, die Galaxien nacheinander zu vervollständigen (100% kann man in der Regel erst später schaffen, da erfolgreiche Missionen bei einem Charakter neue Wege für andere freischalten können). Als großer Pluspunkt kommt obendrauf, dass die Kämpfe nicht mehr so lange dauern. Mit einem Ultimativen Angriff lassen sich mehrere Energieleisten kaputtieren, da reichen oftmals schon zwei gezielte Angriffe, um den Schlagabtausch für sich zu entscheiden. Der fiese Frust von 10-15 Minuten langen Kämpfen ist damit abgefrühstückt und eine Niederlage steckt sich deutlich leichter weg, zudem variiert der Schwierigkeitsgrad der Missionen recht stark, sodass es zwischen schwerer werdenden Missionen auch immer mal etwas leichtere gibt, was im besseren Vorankommen resultiert. Fast jeder erfolgreiche Kampf schaltet auch noch Bonus-Content frei, was zusätzlich zur Spielmotivation beiträgt.


Es ist übrigens sehr erfreulich, dass man endlich die Customization gemeistert hat. Stellt man sich in Kämpfen gut an, schaltet man weitere Moves für seinen Charakter frei, die man direkt im Galaxy-Mode beliebig austauschen und kombinieren kann. Es gibt auch wieder Items, welche die Chars verstärken, die sich dann auch superschnell und supereinfach anlegen und als Custom abspeichern lassen - on thy fly. Man hat nun deutlich mehr das Gefühl, Übersicht und Kontrolle über seinen Charakter zu haben, vor allem da man nicht mehr den Spielmodus verlassen muss, um etwas zu ändern.

Technisch gibt es nur wenige Veränderung. Die Steuerung ist fast unverändert und nur um wenige Standard-Kombos erweitert. Das Durchlaufen der Tutorials lohnt sich also nur für die Achievements! Optisch hat man das Ganze nochmal etwas aufpoliert, es bleibt aber bei der gleichen Engine. Insgesamt sieht wieder sehr chic aus, für meinen Geschmack schon fast etwas zu geleckt. Alles ist irgendwie glatt und rund, das passt nicht vollständig zum Anime-Zeichenstil. Die Partikeleffekte bei Schockwellen und der charakteristischen Energie-Aura sind erneut tadellos. Trotzdem hilft alles nichts, die beste Anime-Optik in Videospielen bleibt den Naruto-Titeln vorbehalten.


Wie schon dem Vorgänger mangelt es auch Raging Blast 2 trotz komplexer Steuerung an Gameplay-Tiefe. Oft lassen sich Kämpfe gewinnen, indem man einfach Super-Attacken spammt und in der Zwischenzeit die nötige Ki-Energie dafür auflädt. Um es dem Spieler aber etwas schwer zu machen, gibt es häufig Kämpfe, bei denen man gegen mehrere Feinde antritt. Viele CPU-Gegner sind erneut sehr kontaktfreudig und kommen gerne in den Nahkampfbereich, was dem unfairen Fernkampf etwas vorbeugt. Insgesamt fehlt es aber doch an der nötigen Abwechslung.

Am Ende gibt es die Kaufempfehlung eigentlich nur wieder für Fans. Für alle anderen dürfte ein Dragonball-Spiel in dieser Generation vermutlich genug sein. Die Neuerungen sind auch nicht umwerfend, doch was vorhanden ist, stellt für mich einen Schritt in die richtige Richtung da. Story-Modes bitte erst wieder, wenn man sich auch die Mühe macht, sie in Szene zu setzen, ansonsten gefällt mir das Missionssystem sehr gut. Die Fülle an Bonus-Content dürfte für viele Anime-Fans aber wieder Grund genug sein, sich Teil zwei noch zuzulegen! Nex

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