Utawarerumono

(Artikel)
Joshua Peters, 11. Februar 2011

Utawarerumono

Ein Buch zum Spielen

Wie das halt manchmal so ist, gammelt man nach den Vorlesungen etwas im Computer-Pool herum - zusammen mit ein paar komischen Informatikern (okay, das Attribut ist fast schon redundant, aber hey, man will ja nicht mit Vourteilen um den Hals durch Welt laufen) - und bekommt dann plötzlich zu hören:

"Hey Leute! Wisst ihr welches Spiel ihr mal ausprobieren müsst? Utawarerumono! Ich kann es euch leihen!"
"Was ist das denn für ein Spiel?"
"Naja, so eine Visual Novel mit Mädchen, die Tierohren haben und so!"
"Visual Novel... Du meinst ein Galge (Dating-Sim)."
"Jaaaah, vielleicht. Ein bisschen..."
"Na, wenn es unbedingt sein muss, werde ich mir dieses sündige Stück Software mal ansehen, ich muss sowieso noch was haben, um einen Artikel drüber zu schreiben."


Okay, das ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht, wie das Gespräch ablief, aber mein Gedächnis ist ja auch nicht mehr das beste.


Fangen wir erstmal mit einer Beschreibung des Genres an: Als Visual Novel wird hier im Westen allgemein alles angesehen, was wir halt so unter den typischen japanischen Adventures verstehen: statische Hintergründe mit Sprites von Animechars im Vordergrund, die ab und zu mal ihren Gesichtsausdruck oder die Körperhaltung verändern. Und ganz, ganz, ganz viel Text. Dazu kommen dann noch ein paar interaktive Elemente wie Entscheidungen - man möchte ja auch bestimmten können, mit welchem Mädchen der Protagonist sich... anfreundet. Manchmal gibt es aber auch noch ein paar andere Elemente, wie etwa bei Utawarerumono. Dieses lässt einem zwar storymäßig keine Freiheiten (man kann sich also niemanden speziell aussuchen, mit dem dann... Dinge passieren), dafür wird man immer mal wieder in rundenbasierte RPG-Strategie reingeworfen. Hier kann man natürlich auch leveln, Stats verteilen und sonst alles, was man an diesem Genre halt mag. Gesteuert wird, wie man sich leicht denken kann, nur mit der Maus. Aber das reicht ja auch aus.


Ich musste ein bisschen lachen, als das Spiel genau so anfing wie ich es mir gedacht hatte: Man wacht auf und über einem gebeugt steht ein hübsches Mädchen mit plüschigen Ohren. Da war es dann aber auch schon vorbei mit dem, was ich erwartet hatte, denn es war nicht meine Schwester, die mich weckt, weil wir gleich zur Schule müssen, aber immerhin etwas ähnlich Klischeehaftes: Der Held wurde verletzt im Wald gefunden und hat sein Gedächnis verloren. Aber anstatt wie die meisten in Panik zu verfallen und sich groß 'nen Kopf zu machen heißt es: "Naja, wird schon wiederkommen - solange helfe ich euch in eurem Dorf mit Feldarbeiten und sowas." Ach ja, das Ganze ist in einem Fantasy-Setting angesiedelt, wie man sich bei allem vorher gesagten vielleicht schon hat denken können.
Jedenfalls geht das alles Leben nicht lange so friedlich weiter. Wär' ja auch langweilig. Das Dorf und auch der Rest des Landes wird von seinem Herrscher unterdrückt - das mag keiner so richtig gerne, aber der Held, der im übrigen den Namen Hakuoro trägt, wäre ja kein Held, wenn er nicht etwas dagegen unternehmen würde. Also zettelt er mal eben eine Revolution an und stürzt den Tyrannen, um selber Herrscher zu werden. Als dieser muss er dann ziemlich viel kämpfen, um den Frieden zu bewahren und joa...

Wie ich schon sagte gestaltet sich die Geschichte sehr linear, aber das ist hierbei gar nicht so wichtig. Ebensowenig ist der explizite Inhalt wichtig, sondern wirklich eher die Story und es ist im Großen als würde man ein (Bilder-)Buch lesen, anders als bei den Spielen, in denen man ganz viele Entscheidungen treffen muss und verschiedene Enden und Romancing-Options hat. Im Übrigen gibt es auch eine PS2-Version des Spiels ohne die erwachsenen Inhalte, die sich trotzdem auch gut in Japan verkaufte, und es gab immerhin eine so große Fangemeinde, dass es ähnlich wie bei vielen Light Novels eine Manga- und Anime-Adaption gab. Wer sowas mag, kann sich das Spiel ruhig mal angucken.

Auch Ihr - Jozu

Kommentare

Haris
11. Februar 2011 um 21:52 Uhr (#1)
Oh ja, das kenne ich! Hat sehr gute ... ehm ... Grafiken.
Rian
12. Februar 2011 um 01:46 Uhr (#2)
Evil, wann schreibst du eigentlich über das Spiel, dass ich dir extra aus einem tokioter... Spezialitätengeschaft mitgebracht habe?
Ben
12. Februar 2011 um 02:17 Uhr (#3)
Er hat den Schrank voll mit diesen Spielen und kommt sich zum Schreiben, weil er sich an den... Grafiken... ergötzt.
Haris
12. Februar 2011 um 15:26 Uhr (#4)
Ich mag halt gute Grafiken!
Jozu
13. Februar 2011 um 14:02 Uhr (#5)
:3
SushiCat
14. Februar 2011 um 03:07 Uhr (#6)
Jetzt lasst doch den armen Kerl mal in Ruhe. Evil teilte mir soeben mit, dass er dem H-Rumgekrame abschwören möchte und dass doch bitte Pozu Jozu in seine Fußstapfen treten solle xP
Rian
14. Februar 2011 um 11:23 Uhr (#7)
Jaja, Evil erzählt dir ja auch, er habe bei uns ganz viel Salat gegessen. :D
Jozu
14. Februar 2011 um 11:33 Uhr (#8)
Hat er ja auch :O ... Und ich werde mal sehen was sich machen lässt - auf jeden Fall ist als nächstes Fate/Stay Night dran. Das soll ja auch eine gute Story haben und wurde auch als Anime übernommen.
SushiCat
14. Februar 2011 um 16:35 Uhr (#9)
@Jozu:

Also dieses Lügenmärchen mit dem Salat hab ich sofort beim Lesen des Artikels durchschaut. Einfach unmöglich von euch, Jungs! Und da nützen auch keine 100 Beweisfotos nix o.ô
Evil war wenigstens von vornherein ehrlich.

Ja. Du erinnerst mich grad dran, dass ich den Anime von Fate/Stay Night noch irgendwann schauen wollte >.<
Evil musste ja neuerlich voller Entsetzen feststellen, dass sich neue Animeserien auf Deutsch ihren Weg auf seinen Laptop gebahnt haben :D Du weißt nicht zufällig wer ihm diesen Mist untergejubelt hat? xP
Kristin
14. Februar 2011 um 16:43 Uhr (#10)
Man, Evil, Du stehst ganz schön unter'm Pantoffel... und jetzt wissen's ALLE! XD
Kristin
14. Februar 2011 um 16:47 Uhr (#11)
Achso, was ich noch fragen wollte... Utaware... Kommt das von "Underwear"? :|
Rian
14. Februar 2011 um 21:31 Uhr (#12)
Ach, Pantoffel stehen Evil doch ganz gut. Ich kann ihn mir prima mit Bunny-Slippern vorstellen.
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29. März 2024 um 12:01 Uhr
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