Osmos

(Artikel)
Benjamin Strobel, 14. Januar 2011

Osmos

Fressen und gefressen werden

Osmos ist ein Titel, der einem ziemlich jungen Genre angehört, das sich den Namen "Ambient Games" zu eigen gemacht hat. Ich habe dafür auch keinen besseren deutschen Ausdruck. Das Spielerlebnis lässt sich am besten als irgendwie meditativ beschreiben. Als ob man von dem Spiel umgeben wird, geradezu als würde es einen umfließen. Die Optik ist dezent und fast etwas hypnotisch, während der Sound angenehme, elektronische Klänge verbreitet. Doch was macht man bei diesem Spiel eigentlich?


Der Spieler schlüpft die Rolle einer Art Amöbe. Im Mikrokosmos dieses Kleinst-Wabbels kann man sich vorsichtig umherbewegen. Alles, was kleiner ist als man selbst, wird dabei aufgesogen. Größere Wubbel sollte man allerdings vermeiden, sonst wird man selbst verspeist! Wenn man diese beiden Regeln kapiert hat, ist man auch schon über den Berg. Jedes Mal, wenn ein Woppel den anderen aufnimmt, wird er größer, womit sich die Tür zu neuen Opfern öffnet. Futtert man fleißig erst die Kleinen, ist man irgendwann groß genug auch weitere aufzunehmen, die vorher noch zu mächtig waren.
Eine Kleinigkeit ist jedoch noch wichtig: Um gezielt durch den Raum zu wabbeln, muss man einen Teil seiner Masse für den Antrieb aufwenden. Man schießt dann kleine Bläschen hinter sich, die daraufhin wieder freigesetzt sind und von größeren schnell aufgenommen werden. Dann wird es langsam kompliziert! Möchte ich schnell noch die Amöbe da hinten in meine Fänge bekommen, bevor ein andereres Viech drüberweg schwabbelt und mir die Beute wegschnappt? Aber dann muss ich mich beeilen! Um schnell voran zu kommen, muss ich oft klicken und viele kleine Bläschen verschießen, die mich schrumpfen lassen, während andere auch noch davon profitieren können! Und wenn ich dann ankomme und zu klein bin, war's das. Das ist eine heikle Angelegenheit!

Gaaanz schlechte Situation.

In der Regel geht es am Ende darum, der fetteste Moppel zu werden. Während man anfangs noch gemütlich durch die Gegend gurkt, wird einem in späteren Levels ziemlicher Druck gemacht. Hier geht es dann darum, bestimmte andere Amöben in sich aufzunehmen. Allerdings haben die ihren ganz eigenen Kopf und können sich ebenfalls gezielt fortbewegen, um andere Schwubbel zu absorbieren. Man muss sich nun also umso mehr beeilen, damit die Konkurrenz nicht irgendwann schon zu groß geworden ist und einem keine Chance mehr lässt. Zudem muss man sich um die ganzen Gnubbel kloppen. Ist man der größere, hat man zwar vorerst die Hand oben, um jedoch den anderen Wöppel zu absorbieren, muss man ihn erst in die Enge treiben. Und das kostet Energie (und damit Masse). Schafft die KI es, ein paar Mal geschickt auszuweichen, kann man vom Jäger schnell zum Gejagten werden. Dann sollte man seine verfeuerten Bläschen schnell wieder einsammeln. Das jedoch verbraucht wieder nur noch mehr Masse und wenn man Pech hat, wird man brutal ausgelutscht. Besonders gemein sind die großen, bösen, alles-verschlingenden Dinger, die einen Sog erzeugen und alles nach und nach in sich aufsaugen. Hier muss man auch noch gegen den Sog schwimmen und gleichzeitig andere Wibbel aufsaugen, bevor auch sie hineingezogen werden. Ganz schön viel Stress für ein Spiel, bei dem man sich entspannen soll!

Damit ihr wisst, wovon ich spreche.

Man kann Osmos auf zwei Arten spielen: Mit Ehrgeiz wie ein Spieler oder einfach ganz gemütlich. Man lauscht einfach der wunderbaren Musik und bewegt sich gemächlich durch die Wunderwelt der Amöben-Schwurpel. Sehr beruhigend! ...wenn man nur nicht dauernd sterben würde! Da muss doch irgendwo ein Trick sein! Ich sag euch was, der Trick ist: Kampfwabbeln! Alles aufsaugen! Der Allerbeste werden! Der fetteste, größte Wurpel aller Zeiten! Keine Gnade! Tod all denen, die sich meinem Wobbel in den Weg stellen! Früher oder später werde ich sie alle bekommen! Muahahahahah... Nex

Kommentare

Kristin
15. Januar 2011 um 13:03 Uhr (#1)
Hm... Fishy? http://fishy-flash-game.com/
Rian
15. Januar 2011 um 14:07 Uhr (#2)
Das Konzept ist natürlich alt. Keine Ahnung, wo es originiert, aber ich würde mal flOw schätzen. Eets ist auch schon ein bisschen betagter. Und ich hatte ja auch schon mal über Solar geschrieben. Trotzdem schön, wenn so eine Spielform gut und langanhaltend spaßbringend umgesetzt wird.
Gast
25. April 2024 um 13:49 Uhr
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