Man merkt, dass ein simples Spielkonzept in der Masse Feuer gefangen hat, wenn man die Kopie zuerst spielt. VVVVVV ist simpel und hart. Simpel, weil die einzige Spielmechanik daraus besteht, herumzulaufen und mit einem Knopfdruck die Schwerkraft des Hauptcharakters um 180° drehen zu können und weil die Grafik aus C64-Zeiten hätte kommen können, hart weil VVVVVV nicht nur für die sechs Crewmitglieder inklusive Captain Veridian stehen, dessen Schiff einen unvorhergesehenen Unfall hatte, sondern auch für Stachelfallen - und davon gibt es eine ganze Menge.


Wir haben es hier mit einer interessanten Mischung zu tun: Metroid meets Puzzle-Game. Man untersucht das Umfeld von Veridians Schiff auf Spuren, die zu den verschollenen Besatzungsmitgliedern und eventuell dem Grund des Crashs führen, wobei die ganze Karte in Screens eingeteilt ist, die erforscht werden wollen - und natürlich gibt es auch Teleporter, um Strecken zu verkürzen. Viele dieser Screens sind dabei Reaktions- und Knobelrätsel, die man von linearen Plattformrätslern kennt, nur kann man sie eben in beliebiger Reihenfolge lösen.


Aber kommt wir zum wichtigen Aspekt: dem Masocore-Anteil! Mich mit Super Meat Boy zu quälen hat mir ja offensichtlich nicht gereicht, auch wenn ich mit dem kleinen Fleischmann noch nicht durch bin - es musste neuer Stoff her! Und ich könnte in voller Länge und Breite über die Fiesheiten, die das Spiel in den Weg zwischen mir und den 20 Trinkets (Bonusobjekte, für die es am Ende garantiert das REAL ENDING geben wird, so wie ich diese Explorationssäue kenne!) legt, austoben, aber ich halte es simpel. Ich halte es bei einem Beispiel:
Captain Veridian kann nicht springen. Da ist es besonders gemein, wenn das Trinket eigentlich direkt vor einem steht und einen nur ein kleiner Hubbel vom Ziel entfernt. Also muss ich nach oben. An Stachelfallen vorbei. Immer weiter nach oben. Links ausweichen, rechts ausweichen, auf einer Plattform landen, die löst sich auf, Gravitation umkehren, rechts wieder runter, runter, runter, links, rechts, Reaktion im Millisekundenbereich vorweisen und dann noch auf der richtigen Seite runterfallen, weil man sich sonst natürlich GANZ stark ärgert. Gratisrunde quasi. Klingt das für euch einigermaßen schwer? ES IST VERFLUCHT SCHWER!


ICH HABE AN DIESER KACKVERFLUCHTEN STELLE SCHON ÜBER EINE STUNDE GEHANGEN UND ES IST UNGLAUBLICH, WIE BEKNACKT VERFLOXT DIESES BEBLARGHTE TUNNELSYSTEM IST UND SICH AN BEFLARGTEN STACHELWÄLDERN VORBEISCHLÄNGELT! WTF! Mal ehrlich, ich fühlte mich wie ein Faden im Nadelöhr, nur ist das Nadelöhr eine ein Zentimeter große, fünfzig mal gewundene Serpentinenpiste und man stirbt, wenn man IRGENDWAS berührt! ARGH!


Ich bin ja froh, dass es überall Checkpoints gibt, aber blargh. Kauft euch dieses Spiel, es ist schrecklich schön. Rian