Minecraft

(Artikel)
Rian Voß, 05. Oktober 2010

Minecraft

Graben bis das Grab kommt

Tag 1
Ich bin gestrandet. Oder vom Himmel gefallen? Auf jeden Fall erstreckt sich vor mir eine Insel und ich habe keine Ahnung, wie ich hier überhaupt hergekommen bin. Egal. Bevor ich das herausfinde, sollte ich mir erst einmal Unterschlupf suchen. Wer weiß, wie lange es noch bis zur Nacht dauert.


Ich habe bald in der Nähe meines Erwachungspunktes eine Höhle gefunden. Ist verflucht dunkel da drin. Da ich keine Werkzeuge habe, habe ich mir ein paar Blöcke Dreck in die Taschen geschaufelt, mit denen ich dann von innen den Höhleneingang versiegelte - nur ein kleines Loch zum Durchgucken habe ich mir gelassen. Schnell wurde mir von der Warterei im Dunkeln langweilig, also habe ich das Siegel gebrochen und, so dämlich bin ich dann auch wieder nicht, einen Turm aus Dreck vor der Höhle gebaut, auf dem ich mich dann umsehen konnte. Mir fiel auf, dass einige Kreaturen auf der Insel recht unförmig wirkten. Das lag, wie ich bald herausfand, aber nicht daran, dass die Sicht nachts schlecht ist, sondern weil sich nachts gottverfluchte Monster hier herumtreiben! Vor Schreck über diese Erkenntnis bin ich von meinem Dreckturm gefallen, hart am Boden aufgeschlagen und ehe ich mich versah wurde ich von einer grauenvollen Gestalt gefressen. Ich bin gestorben.

Tag 2
Der Tod scheint hier nicht so viel zu bedeuten wie dort, wo ich herkam. Kaum habe ich mich dem Schmerz und seiner Erlösung hingegeben, da wache ich an derselben Stelle auf wie vorher - ohne einen Kratzer am Leib. Wenn ich meine Reaktion im nachhinein betrachte, dann habe ich mich darüber viel zu wenig gewundert. Ein Traum war das Ganze auch nicht, mein Dreckturm stand schließlich noch, aber von ihm und der Höhle hatte ich erst einmal genug. Mit bloßen Händen habe ich ein paar Baumstämme umgerissen und mit Zähnen und Fingernägeln zu Holzplanken umgearbeitet, aus denen ich mir eine kleine Blockhütte nahe des Strandes gebaut habe. Als die Nacht hereinbrach habe ich mich in der Dunkelheit der Hütte verschanzt. Zwischendurch bin ich vorsichtig auf den Rand der Hütte ohne Dach geklettert. Da sprang ein Zombie umher und versuchte über die zu hohe Wand zu kommen! Was ist das eigentlich für eine Insel?! Als die Sonne dämmerte fing das Vieh dann Feuer und verbrannte elend - nur ein paar Schritte entfernt von mir.

Tag 3
Holz ist gut. Muss mehr Holz abbauen. Holz, Holz, Holz! Aus Holz kann man alles machen! Sogar eine Holzaxt! Mit der kann man noch schneller Holz hacken! Lange halten tut sie aber nicht. Ich habe angefangen mir ein Holzschloss zu bauen. Um meinen Weg zu meinem Holzheim wiederzufinden habe ich einen richtig hohen Dreckturm direkt daneben errichtet, den man meilenweit sehen kann.


Ich bemerkte, dass ich seit meiner Ankunft auf der Insel eigentlich keinen Hunger verspürte, allerdings hilft das Verzehren von Schweinefleisch, meine Wunden zu heilen. Ich hinterfrage schon gar nicht mehr. Als sich der Tag gen Abend neigte, kam ich zu dem Schluss dass ein Holzschloss doch arg schäbig ist. Ich brauche einen Weg, um Stein abzubauen. Meine Fingerkuppen bluten noch immer von den paar Felsen, die ich aus umliegenden Bergen herausgekratzen wollte. Nicht mal bearbeiten kann man den blutbeschmierten Dreck.
Die Nacht war wieder sehr unruhig. Ich glaube, mit ein wenig Licht würde ich mich wohler fühlen. Ich habe gehört, aus Holz und Kohle könnte man sich wunderbare Fackeln machen.

Tag 4
Ich bin so genial. Ich habe mir aus Holz eine Werkbank gebaut, dann eine Holzspitzhacke entworfen und zusammengeschustert, damit ein paar Steine aus Wänden geschlagen und daraus Steinwerkzeuge entwickelt. Hatte dann aber keine Zeit mehr, um viele Steine für mein Haus zu holen, es wurde schon wieder dunkel. Das geht immer so schnell! Nachts hörte ich dann so komisch zischende Geräusche. Aus Angst vor blutrünstigen Fledermäusen habe ich die Decke mit Resten von Holzplanken und Dreck zugemacht. Stellte sich am nächsten Morgen heraus, dass das Zischen von gigantischen Taranteln kam. Die können immerhin nicht fliegen.


Tag 5
Gar nicht schlecht: Der Stein ist sehr solide und gibt dem Haus gleich einen viel sicheren Eindruck. Allerdings fehlt mir immer noch das Licht. Wo zum Teufel findet man hier Kohle? Ich habe den Berg in der Nähe bestimmt schon zur Hälfte durchlöchert und immer noch keine Kohle gefunden. In der Dunkelheit werde ich noch wahnsinnig!
In der Nacht habe ich merkwürdige, grüne Zottelwesen entdeckt, die sich vor den Türen (ja, ich habe irgendwie Türen geschreinert bekommen, war eine Heidenarbeit) meines Hauses herumgetrieben haben. Die sahen gruselig aus.


Tag 6
Das grüne Vieh, ich nenne es Creeper, hat sich mitten am Tag immer noch vor meiner Tür befunden und mich beim Herausgehen überrascht! Es ist plötzlich in meinem Gesicht explodiert und hat ein Viertel des Hauses mitgerissen, verflucht! Habe die Explosion auch nur gerade so überlebt.


Als ich weiter minte und mir stöhnend die Wunden hielt, habe ich doch tatsächlich im Berg Kohle gefunden! Habe so viel von dem Zeug mitgenommen wie möglich, mir ein paar Fackeln hergerichtet und sofort mein inzwischen steinernes Haus außen und innen mit Licht bewehrt. Die Dinger scheinen nie auszugehen - na, mir soll's recht sein. Endlich kein Hocken in totaler Finsternis mehr!


Tag 7
Durch das Licht geht es mir richtig gut. Ich habe die hässliche Steindecke des Erdgeschosses durch rustikale Holzplanken ersetzt und eine hinaufführende Treppe gebaut. Es wird Zeit für einen zweiten Stock und einen richtig fetten Balkon, von wo aus ich das Gebiet überblicken kann! Es brach aber schon wieder Nacht hinein. Habe aus Langeweile in meinen vier Wänden zu graben angefangen und tatsächlich unterirdisch ein stattliches Granitvorkommen gefunden. Mit einer Leiter könnte ich da locker sehr viel abbauen, dann müsste ich nicht immer zur anderen Mine für Steine laufen, nur noch für Kohle!


Tag 8
Der Balkon nimmt langsam Formen an, aber für den zweiten Stock habe ich noch nicht genug Licht. Habe eine Weile draußen gemint, in der Hoffnung noch mehr Kohle zu finden - Fehlanzeige. Immerhin habe ich viel Gestein mitnehmen können. Bin nachts dann in meine Privatmine runter, weil der Fels immer noch nicht reichte, und hoppala - da finde ich doch glatt ein kleines Kohlevorkommen! Prima, da konnte ich dann auch endlich mal da unten Licht machen, bis jetzt konnte ich da kaum was sehen.


Tag 9
Noch ein Creeper direkt vor meiner Haustür! Diesmal konnte ich ihm aber geschickt ausweichen. Habe den Tag zum größten Teil damit verbracht, von außen meinen Balkon und den zweiten Stock herzurichten. Außerdem habe ich im Keller eine helle Masse im Stein entdeckt, die ich aber noch nicht abbauen konnte, weil alle meine Werkzeuge kaputt gegangen sind. Ist das Gold? Oder nur Lehm? Egal, auf jeden Fall ist es neu und bald wird es mir gehören. Inzwischen habe ich auch den zweiten Stock meiner Burg fertiggestellt. Meine Herrschaft über die Insel hat begonnen!




Rian

Kommentare

Ben
05. Oktober 2010 um 22:47 Uhr (#1)
Pokémon! Awesome.
Archu
Gast
13. August 2011 um 03:49 Uhr (#2)
Nette Geschichte, die Du Dir da zusammen gereimt hast.. Macht irgendwie spaß zu lesen..
Ich spiele das Spiel selbst, und daher weiß Ich zu gut, wie viel Lesestoff das Game bringen könnte.
Aber würde Mich trotzdem über mehr freun.
Lg,
Archu
Rian
13. August 2011 um 11:48 Uhr (#3)
Danke. :) Zur Zeit Spiele ich kein Minecraft, daher kann ich auch nur schlecht drüber schreiben, aber vielleicht irgendwann wieder - wenn die Vollversion erschienen ist?
Ben
13. August 2011 um 12:16 Uhr (#4)
Vorher gibt es bestimmt auch schon Erfahrungen von uns mit dem Adventure Update!
Slick
Gast
12. April 2016 um 18:41 Uhr (#5)
Ich spiele auch Minecraft und es macht mir super viel spaß.Es macht auch viel spaß darüber zu lesen.Minecraft gefällt mir super!
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