Zwiegespräch mit drei Leuten

(Artikel)
Rian Voß, 18. September 2010

Zwiegespräch mit drei Leuten

Dolmetscher ignorieren oder nicht?

Mal etwas Lehrreiches aus der Geschäftswelt: Während der GamesCom und der Games Convention zuvor stießen wir vermehrt bei Square-Enix, die häufig mit japanischen Entwicklern aufwarten, immer wieder auf dasselbe Problem: Wie verhalten wir uns, wenn wir kein Wort verstehen und ein Dolmetscher das Gesagte übersetzt? Wen guckt man an? Wo setzt man sich am besten hin? Was sollte man sagen, um keine Missverständnisse herbeizuführen oder die Übersetzung zu schwierig zu gestalten? Ich habe mal einen Kollegen aus dem Wirtschaftsbereich gefragt, der prompt meinte: "Da ich fließend japanisch beherrsche, kommt es bei mir leider nie zu diesem Problem." Jaja, alter Schnacker. Ich habe mich dann trotzdem mal in die weiten Weiten des Netzes aufgemacht, um herauszufinden, was man tut und was nicht.

Viel zu holen gab's da aber kaum. Der Business-Knigge ist nur für Verhandlungen mit Chinesen gedacht und rät, dass man sich einen eigenen Übersetzer besorgt und nicht dem Gauner vertraut, den der kommunistischen Schlipsträger in der Handtasche mitbringt. Das hilft uns jetzt aber auch nicht weiter, schließlich haben wir es mit Japanern zu tun und nicht mit Chinesen. Die werden sauer, wenn wir was anderes behaupten.

Hier bin ich dann aber doch fündig geworden. Inwiefern man einer Seite, die "Adäquat" nicht ordentlich schreiben kann, in solchen Sachen glauben sollte, bleibt dabei natürlich jedem selbst überlassen. Die Hinweise ergeben auf jeden Fall, dass man nie mit dem Übersetzer reden soll, sondern mit demjenigen, mit dem man über Umwege kommuniziert. Das mag zwar sehr unnatürlich wirken, vor allem weil man dann auf den Lacher des "Ein Chinese, ein Japaner und ein Mongole kommen in eine Bar"-Witzes erst einmal eine Weile warten und den anderen die ganze Zeit anstarren muss, aber wenn die Höflichkeit das so gebietet, was soll man dagegen sagen?





Gut, dass wir jetzt wieder ein bisschen schlauer sind! Und da sag noch einer, beim DPad lerne man nichts. Ich weiß gar nicht, wer so etwas eigentlich behauptet. Kennt ihr die? Wisst ihr, wo die wohnen?

Nun ja. Abschließend noch ein paar Diagramme, wie ich mir die Sitzordnung so vorgestellt hatte (die richtige Lösung ist dann natürlich, dass man sich irgendwie in ein Dreieck begibt):

Die Ampel

Stille Post

Dolmetscher hat Urlaub

"Sagen Sie ihm, dass ich nicht mehr mit ihm rede!"

Falscher Konferenzraum

Rian

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