Call of Duty: Black Ops

(Artikel)
Benjamin Strobel, 30. August 2010

Call of Duty: Black Ops

Blut, Gewalt und Meuchelmord

Im Hause Activision gab es auf der GamesCom einiges zu sehen. Große Medienwirkung konnte mal wieder Treyarch mit dem neuesten Ableger der Call of Duty-Reihe erzeugen. Black Ops glänzt nicht nur durch starke Effekte, sondern auch mit Allüren zum Gewaltporno.

Dort wo die Flughafen-Szene in Modern Warfare 2 aufgehört hat, geht es hier weiter. Offenbar versuchen die Jungs von Treyarch nicht nur in Sachen Action und Cineastik einen drauf zu packen, sondern auch die Messlatte für Medienfurore neu zu setzen. Im Szenario des Kalten Krieges in den 60er Jahren verschlägt es den Spieler als Sergeant Mason nach Vietnam. Unglücklicherweise erleiden wir im Helikopter einen Absturz über Sumpfgebieten. Kaum dass wir uns vom unscharfen Bildschirm nach der Bruchlandung erholt haben, tobt bereits das Geschehen: Alle Kameraden sind tot, an ihre Stelle treten schnell ein paar schießwütige Vietcong. Wir stürzen uns in die Sumpfwasser-Grütze, aber bleiben nicht unbemerkt. Kleine Blaue rasen um uns herum ins Wasser.

Das nächste Bild wäre: Mit Kugeln gefüllter Kopf an Blutsoße.

Am nächsten Steg schnappen wir nach Luft und ziehen uns zurück an Land. Bad Ass-Mason begrüßt den ersten Asiaten von hinten mit einem Schwitzkasten und benutzt den Kerl anschließend als menschliches Schutzschild. Es folgt ein schneller Schusswechsel, bei dem uns seine Aufopferungsbereitschaft sehr entgegen kommt. Tötet man zielsicher, so gibt es kurze Slow Motion-Effekte der Marke Matrix, bei denen wir die Kugel bis in den Kopf des Feindes mitverfolgen. Da wird sich die USK sicher auch freuen. Und da unser Schutzschild nun an Wert verloren hat, verabschieden wir uns mit einem freundlichen Genickbruch - Auf Nimmerwiedersehen! PS: John Rambo lässt grüßen.

Anschließend müssen ein Luftabwehrgeschütz ausfindig machen und zerstören. Das gibt die Mission so vor! Um dorthin zu gelangen, müssen wir allerdings ein Camp der Vietcong durchqueren. Um ein Ablenkungsmanöver vorzubereiten bringen wir ein paar Sprengsätze an. Dann schleichen wir durch ein Fenster ins Lager. Die blutrünstigen Feinde schlummern seelig in ihren Hängematten und schnarchen leise vor sich hin. Zu dumm, dass sie direkt ein Messer in die Kehle bekommen... Schreien ist da nicht mehr. So ist das, Leute schlafen und dann sterben sie. Die Gewaltdarstellung steht auch hier den Filmen unseres Lieblingsveteranen in nichts nach. Das Töten ist schlichtweg brutal und gnadenlos. Dass Call of Duty: Black Ops in dieser Form in Deutschland erscheint, ist höchst unwahrscheinlich, um es mal untertrieben auszudrücken. Das Entwicklerteam ist jedoch zu den nötigen Kürzungen bereit, auch wenn sie ihr Spiel am liebsten unverändert herausbringen würden.

Heli, yeah! Pyuu, Pyuu!

Nach den heimlichen Meuchelungen zünden wir die Sprengsätze und es gibt ein hübsches Feuerwerk. Im Schutze des Wassers stehlen wir uns davon. Eine Leiche fällt hinein und das dunkle Nass färbt sich an der Oberfläche blutrot. Die Effekte sind gelungen, aber die Inhalte vielleicht etwas zu hart und explizit. Anschließend gibt es noch paar Feuergefechte und die Zerstörung eines Bootes per Raketenwerfer und einen flotten Helikopter-Ritt mit weiteren Explosionen und bla bla bla... das interessiert euch alles gar nicht weiter, ihr wolltet euch ja nur an meinen Gewalterzählungen laben!


Spielerisch ist der Titel natürlich top wie bereits seine Vorgänger. Viel Action und wenig Atempausen. Das Shooter-Rad wird allerdings nicht neu erfunden und ich frage mich schon, ob es wirklich viel mehr ist als ein Add-On zu Modern Warfare 2. Aus der Engine wird man nun sicher auch alles rausgekitzel haben, was geht. Teilweise sah Medal of Honor besser aus, aber das ist im Anbetracht der alten Engine auch ein unfairer Vergleich. Ob und wie der Titel überhaupt hierzulande erscheint ist nach meinem letzten Stand noch unklar. Der offizielle Release ist auf den 9. November datiert, da ist für die Schnibbelkünstler USK vielleicht noch etwas Zeit. Ich bin gespannt. Nex

Kommentare

Bisher hat dieser Artikel keine Kommentare. Sei der erste, der einen Kommentar veröffentlicht!
Gast
23. April 2024 um 09:49 Uhr
GASTNAME
E-MAIL (nicht öffentlich)
      
SICHERHEITSFRAGE
Mit wie vielen "d" schreibt sich "dailydpad"?
ANTWORT

Themen

Gamescom 2010
Event - Köln 2010.
Vorschau
Sparte - Ist das Spiel gut? Wir wissen es noch nicht! Aber wir verschaffen uns einen ersten Eindruck.

Gefällt dir unser Artikel?

Ähnliche Artikel