Deus Ex: Human Revolution

(Artikel)
Benjamin Strobel, 24. August 2010

Deus Ex: Human Revolution

Zurück zu den Wurzeln

Deus Ex: Human Revolution zählt zu den am meisten erwarteten Spielen der diesjährigen GamesCom. Nach einem mittelmäßigen zweiten Teil hoffen die Fans des Originals auf ein Deus Ex der nächsten Generation, das an die Erfolge des ersten Teils anknüpft. Das Geheimnis hinter dem Erfolg von Deus Ex ist die geschickte Kombination von Shooter- und Rollenspiel-Elementen und die zahlreichen Möglichkeiten für den Spieler, seine Ziele im Spiel zu erreichen.

Bei Human Revolution handelt es sich um ein Prequel zum ersten Teil der Serie. Warren Spector und Harvey Smith, die Urväter der Reihe, sind an der Entwicklung nicht beteiligt. Das neue Entwicklerteam dahinter möchte an die Grundsätze des Originals anknüpfen, verpasst dem Spiel aber gleichzeitig seine persönliche Note. Zentral für das neue Deus Ex sind vier Gameplay-Säulen: Action, Stealth, Social Actions und Hacking. Um seine Missionen zu erfüllen wird der Spieler stets die Wahl haben, welche Vorgehensweise er auswählt. Es ist sogar wieder möglich, das Spiel durchzuspielen ohne einen Feind zu töten (von einigen storybasierten Bossen abgesehen).


Das Setting ist erneut sehr dunkel, aber irgendwie ist auch eine Menge Gold ins Art Design eingeflossen. Warum Gold? Fragt nicht mich!
Die Handlung spielt in Detroit und die Stadt inklusive vieler Innenareale lässt sich komplett erforschen. Bei der Entwicklerpräsentation wird uns eine Mission gezeigt, in welcher der Spieler ein Polizei-Revier infiltrieren muss, um einen Chip zu erhalten, der sich bei einer Leiche in der Autopsie befindet. Positiv fällt sofort die gute (englische) Synchronisation auf, grafisch kommt das tatsächliche Gameplay aber nicht an den Hochglanz des Trailers heran. Uns werden für diese Mission drei verschiedene Lösungswege vorgestellt: Durch Gewalt, durch Reden und durch Schleichen. Während reden völlig gewaltfrei ist, bietet Schleichen einen Kompromiss, bei dem der Spieler zumindest nicht töten braucht.


1. Mit dem Kopf durch die Wand (Gewalt)
Ein Polizeibeamter weist den Spieler darauf hin, dass er bestimmte Bereiche nicht betreten darf. Wenn man jetzt aber auf Krawall gebürstet ist, kann man diese Mahnung auch ignorieren und einfach reinmarschieren. Der Alarm springt an und das ganze Revier läuft bewaffnet auf einen zu. Da muss es schnell gehen! Waffen wechseln funktioniert mit einem Kreismenü und beim Inventar hat man sich ganz an das originale Deus Ex gehalten. Veteranen finden sich schnell zurecht. Jetzt gibt es nur eine Möglichkeit: Man muss sich den Weg frei schießen. Auf diesem Weg zum Ziel geht man natürlich über eine Menge Leichen. Um selbst nicht im Leichensack zu landen, sollte man möglichst in Deckung bleiben und Granaten aus allen Rohren feuern. Nützlich: Es lassen sich auch Objekte ziehen und als bewegliche Deckung benutzen!
Auf dem Bildschirm gab es eine Menge Action und nach der Präsentation habe ich erfahren, dass man ohne Cheats wohl so einige Male gestorben wäre. Die harte Tour ist eben die harte Tour.

2. Sich durchquatschen (Soziale Aktionen/Reden)
In der Polizeistation arbeitet doch glatt ein alter Freund des Protagonisten. Der Kerl ist offenbar manisch depressiv. Wenn man sich die Ohren vollheulen lässt und einen auf verständnisvoll macht, wird er dem Wachmann sagen, dass man passieren darf. Wo im ersten Durchgang noch harte Feuergefechte stattfanden, kann man jetzt fröhlich pfeifend entlangspazieren, während die NPCs ihrer gewohnten Arbeit nachgehen. Bonus hierbei ist, dass man neue Dialoge der Charaktere hören kann, die man in der ersten Variante nicht mitbekommt. Dafür hört man in der brutalen Variante Dinge wie "Arghlarghlargh!" oder "Du hast mir ins Bein geschoss--URAGH!"


3. Sneak Attack (schleichen)
Bei dieser Herangehensweise benutzt man nicht mal den Vordereingang! Durch verschiedene Implantate kann man einen Zaun überwinden, um auf den Hinterhof zu gelangen. Über ein zweites Gebäude kommt man an einen Terminal auf der Rückseite der Polizeiwache. Hier tritt auch das Hacking-Minigame den Dienst an. Ebenso wie elektronische Schlösser lassen sich Sicherheitssysteme mit Lichtschranken und Kameras hacken und deaktivieren. Ist man erst mal ins Polizeirevier eingedrungen, sollte man möglichst schleichen, um nicht entdeckt zu werden. Auch wenn man ein Implantat benutzt, um unsichtbar zu werden, könnte man immer noch Geräusche machen. Aber das wollen wir ja nicht! Um den Gegnern auf's Beste auszuweichen und nicht mit einem Mal unvorbereitet einer Wache gegenüberzustehen, kann man Smart Vision aktivieren. Hiermit kann man durch Objekte und Wände sehen und Gegner hinter der nächsten Ecke erkennen, bevor man ihnen nichtsahnend in die Arme tapst. Ein paar Sicherheitstüren umgehen, hier und da Lüftungsschächte erkunden... und schon ist man am Ziel. Erneut ohne einen Feind zu töten!


Wie er vorgehen möchte, ist dem Spieler selbst überlassen. Es gibt kein Richtig oder Falsch und auch keine Sanktionen, wenn man gewalthaltige Lösungen wählt. Es geht darum, dass der Spieler sich mit seiner eigenen Vorgehensweise identifizieren und wohlfühlen soll. Damit man aber nicht das Gefühl hat, Handlungen würden ins Leere gehen, bekommt man durch Zeitungsartikel ständig Rückmeldungen zu seinen Taten. Und natürlich beeinflussen einige Entscheidungen auch den Storyverlauf.

Bei Deus Ex: Human Revolution gibt es viel zu tun! Leider frühestens im ersten Quartal 2011. Es ist definitiv ein Spiel, in dem viel Potential steckt - und wenn alles so wird wie Square-Enix es ankündigen, erwartet uns ein spannendes Spiel. Nex

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29. März 2024 um 08:44 Uhr
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