Dragon Age: Origins

(Artikel)
Benjamin Strobel, 15. November 2009

Dragon Age: Origins

Knights of the Old Neverwinter Gate

Laut des Artikels über das wichtigste Spiel der Welt bin ich also ein Rollenspielsoftie. Na meinetwegen - Hier ein Rollenspielbericht!

"Bin ich die Geschichte der Elfen in Ferelden?" "Nein." "Na, dann muss ich wohl King Kong sein."
Dragon Age: Origins ist wie wir alle wissen, BioWares neuestes Machwerk und es war ihr Ziel, damit zu einstigen Wurzeln zurück zu kehren ohne allerdings eine Welt aus dem AD&D-Universum zu nutzen. Somit spielt Dragon Age: Origins in einer Welt, die extra für die Saga entworfen wurde, Thedas - in DA:O sehen wir allerdings nur die Lande von Ferelden. In dieser Welt läuft alles ein bisschen anders als in anderen. Magier mag eigentlich keiner so wirklich, darum werden sie in Türmen gehalten, Elfen waren jahundertelang Sklaven, sind nun theoretisch frei, werden aber heftigst diskriminiert, wohnen in Gesindevierteln und bekommen nur Jobs als Reinigunskräfte oder Ähnliches (es gibt zwar Elfen die im Wald leben, aber die sind halt irgendwann abgehauen und haben gewalttätige Hippie-Kommunen gegründet), Zwerge sind zwar trotzdem die stolzen Schmiede und Krieger, allerdings haben sie ein Kastensystem und bestizen nur noch zwei Städte, weil sie sich ihr unterirdisches Reich blöderweise mit den Darkspawn, der Geißel der Welt, teilen. Nur die Menschen sind wie man sie halt kennt - Ein gespaltener Haufen religiös-fanatischer, machthungriger Spinner.

Orzammaer - die Stadt der Zwerge

Was auch ein bisschen anders ist, ist der enorme Blutanteil im Spiel. Wenn man einen Gegner schlägt, so spritzt einem die ganze rote Soße auf die Rüstung, welche man im Normalfall eigentlich gerade davon befreit hatte. Zudem verlieren die Gegner gerne mal ihren Kopf oder andere Extremitäten - aber keine Sorge, Bioware hat vorgesorgt und in den Optionen eine Funktion eingebaut, mit der man die "Erhöhte Gewalt" deaktivieren kann. Es wird also niemand gezwungen sich diese Scheußlichkeiten anzusehen. Ich tu's trotzdem, weil lol.

Mit Blut wird in Dragon Age: Origins nicht gespart

Naja, aber kommen wir mal zur Story des guten Dings, denn dafür spielt man ja ein gutes Rollenspiel. Am Anfang... ja.. Also hier ist eine Fallunterscheidung angebracht: Je nachdem, welches "Origin" man halt wählt, fängt die Story anders an - Die Herkünfte sind: Stadtelf, Dalisch-Elf, Bürgerlicher Zwerg, Adliger Zwerg, Adliger Mensch und Magier. Der Magier kann Mensch oder Elf sein, man muss bei der Klasse nur Magier auswählen. Zwerge können nicht zaubern. Je nach dem, welches "Origin" man denn nun gewählt hat, beginnt die Geschichte anders. Ab einem bestimmten Punkt verlaufen die Geschichten dann aber gleich. Ich habe einfach mal mit einem Stadelfen-Schurken angefangen, der sich seinen Lebensunterhalt von den Menschen klaut, und auf diese auch nicht besonders gut zu sprechen ist. Im Gegensatz zu dem Char, den Rian sich erdacht hat, funktioniert das ganz gut, besonders weil einem die Menschen immer wieder Grund geben, sauer auf sie zu sein. Man spielt also seine Vorgeschichte und am Ende trifft man Duncan, einen Grauen Wächter. Dieser rekrutiert einen für eben jene und ab da muss man dann so ein bisschen die Welt retten, wie das halt so ist. Die Geschichte ist eine wirklich gelungene Komposition aus Verrat, Intrigen, Hoffnung und einem Touch Fantasy-Epic, in welcher man sich schnell wohlfühlt. Einige Dinge sind zwar etwas vorhersehbar, aber man weiß meist nicht, warum das denn nun geschehen ist.

Es gibt auch ein P'n'P-RPG zur Dragon Age-Saga. Dieses stammt aus der Feder des Mannes, der auch das P'n'P-RPG zu Warhammer Fantasy geschrieben hat.
Zur Steuerung: Ich spiele das Spiel an der Xbox 360 - Und es funktioniert wirklich sehr, sehr gut, entgegen der Erwartungen von Rian, der mir davon abriet, es für die 360 zu kaufen ("Du würdest ja auch nicht Baldur's Gate auf der 360 spielen, oder?!"). Das lässt sich aber wahrscheinlich darauf zurückführen, dass das Spiel weniger wie BG ist, sondern mehr wie Neverwinter Nights. Das sieht man auch sofort am typischen Kreismenü, welches wir ja aus NWN kennen. Allerdings können wir hier all unsere Kameraden durschalten, um ihnen Befehle zu geben oder sie selbst zu spielen - und haben mehr als einen Kompagnon. Was natürlich auf dem PC besser funktioniert ist die Auswahl der Gegner, allerdings muss man sich hier nicht so einen abbrechen wie bei Risen, sondern kann die Gegner per DPad durchschalten - Im Kampf wird das zwar ein bissl nervig, aber das geht schon. Einen wirklichen Nachteil bringt das nicht, obwohl man bei vielen Kämpfen sehr taktisch vorgehen muss. Wo wir gerade bei taktischen Kämpfen sind: Es passt vielleicht grad nicht ganz rein, ist aber wichtig - Man kann Taktikvoreinstellungen bei den Kameraden vornehmen. Diese gibt es vorgeneriert, man kann sich aber auch eigene zusammenbauen. Das funktioniert dann wie bei FFXII mit den Gambits - Nur wesentlich besser. Alle Paar Level oder wenn man etwas Bestimmtes skillt, kommt ein Taktikfeld hinzu, so dass man die Leute immer besser vorbereiten kann. Zurück: Worauf man bei der 360-Version leider verzichten muss, ist das Toolkit, in welchem man sich wie bei NWN eigene Level bauen kann. Das heißt man hat wie bei Oblivion nur die DLCs, die vom Hersteller kommen. Naja, aber vielleicht ändert sich das ja mal, auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte. Also wenn einem das nicht allzu wichtig ist - und der PC das Spiel nicht packt - kann man sich auch ohne schlechtes Gewissen die 360-Version kaufen.

Was ich ein bissl dreist finde, ist, dass man für den Premiuminhalt "In Stein Gefangen" 1200MSP hinblättern soll. Okay, alle, die das Spiel neu kaufen, haben den Code in der Packung, aber wer es sich irgendwann mal gebraucht kauft, zahlt (oder zahlt einfach nicht) gut 15€ für einen neuen Gefährten, eine lausig kurze Mission und drei magische Items. Damit wollen sie wahrscheinlich den Verlust duch den Gebrauchtspiele-Handel ausgleichen - oder die Leute nötigen, das Spiel neu zu kaufen. Naja, die "Wächterfestung" kostet nur 560 Punkte und ist komischerweise umfangreicher, was mich irgendwie in meinem Glauben bestärkt. Ob die neue Muttergesellschaft etwas damit zu tun hat?

Trotz dieser Kleinigkeit ist DA:O ein wirklich, WIRKLICH gutes Spiel, das mich auch noch hunderte von Stunden fesseln wird, auch wenn ich demnächst mal Modern Warfare 2 spielen muss... und Borderlands... und Assassin's Creed 2... und... GOD DAMN YOU, INDUSTRY! Könnt ihr die guten Spiele nicht einfach mal NICHT auf einem Haufen releasen?!

Auch Ihr - Jozu

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