Prototype

(Artikel)
Benjamin Strobel, 17. August 2009

Prototype

Endzeit-Badass-Power-Kloppe

New York vor der Apokalypse. Ein gefährliches Virus bricht aus und verwandelt die Bevölkerung binnen kürzester Zeit in gefährliche Mutanten. Militär und Spezialeinheiten kämpfen bis auf's Letzte um jeden Meter - in der Hauptstadt der Welt herrscht mehr und mehr das Chaos. Der Hauptcharakter von Prototype, Alex Mercer, findet sich als mächtiger Supermutant in der Rolle eines rachsüchtigen Helden wieder. Irgendjemand hat ihm und der Stadt all das angetan. Und der soll jetzt bezahlen! Kleine Hürde: Alex musst erstmal sein Gedächtnis zurückerlangen - und das mit aller Gewalt.

Held mit Amnesie
Der amnestische Held tritt stets als Mysterium ins Spiel. Seine häufig unbekannte Herkunft und nicht zuletzt die eigene Unfähigkeit, seinen Platz in der Welt zu kennen, machen diesen Charakter für den Zuschauer interessant. Als großes Loch im Plot trägt er die Wendung der Geschichte oft bereits in sich.
Die Züge des Protagonisten charakterisieren zugleich das Gameplay: Die wutentbrannte Rache lässt Alex seine Interessen mit vollkommen skrupellos durchsetzen. Nicht, dass es in Zeiten des aufkeimdendn Weltuntergangs auffallen würde, aber für einen "Helden" ist er nur wenig nobel. Mit Feinden auf beiden Seiten hat er kaum eine ruhige Minute, wenn er auf der Suche nach Antworten durch Stadt streift. Menschen und Mutanten, die sich zwischen den schreienden Massen der Restzivilbevölkerung harte Kämpfe liefern, trachten beide gleichermaßen nach dem Leben des Helden.

In dem Heli möchte man jetzt nicht sitzen.
Zum Glück ist Alex ein ziemlicher Badass und prügelt sich ohne jedes Wimpernzucken durch SWAT-Reihen und Mutanten-Horden, entledigt sich fliegender Verfolger und anrollender Panzer. Und das nicht nur mit bloßen Fäusten, sondern auch einem Arsch voll Super-Fähigkeiten, die ihm wie Lemminge fleißig aus dem Hintern marschieren. Das Erfüllen von Missionen und das Besiegen von Feinden bringt massig Punkte, die man im Upgrade-Menü gegen neue Fähigkeiten eintauschen kann. Neben unmenschlich hohen Sprüngen, der Möglichkeit durch die Lüfte zu gleiten und Sprinterbeinen für 120 in der 30er Zone, gibt es noch eine ganze Reihe von Spezialfähigkeiten.

Wolverine spielen - mit der Extra-Portion Badass!
Es gibt zwar Verteidigungsfähigkeiten, etwa ein organischer Schild, der ein paar Schläge oder Raketen abhält, aber natürlich ist Angriff die beste Verteidigung! Hammerfäuste, Peitschenarme oder Krallen wie Wolverine - Mehrere verschiedene Kampfstile sorgen für reichlich Abwechslung! Und wenn man mal untertauchen muss, wechselt man einfach sein Äußeres via Shapeshifting.

Leider ist das Missionsdesign ansonsten etwas lahm gestaltet und wiederholt sich häufig. Da ist es auch nötig, dass etwas Variation ins Spiel kommt! Wenn's halt nicht von alleine passiert, muss man eben selbst nachhelfen, indem man die verschiedenen Fähigkeiten skillt und zwischen ihnen wechselt. Außerdem gibt es noch die Devastator-Moves. Diese allesvernichtenden Super-Angriffe kosten eine Menge Energie - aber wo man damit hinschlägt, wächst die nächsten tausend Jahre kein Grashalm mehr. Da traut sich nicht mal der Löwenzahn aus der gleichnamigen Sendung aus dem Asphalt. Aber falls die Energie dann mal niedrig ist, kann man einfach seine Feinde konsumieren (töten und in sich aufnehmen. Da bleibt nichts übrig! Schlurp!), um sich an ihrer Energie zu bereichern. Auch ihre Waffen lassen sch dann aufsammeln und zu eigenem Nutzen (töten) verwenden. Aber wer will das schon, wenn er sowas kann:

Was hier so aussieht wie ein modernes Kunstwerk, ist ein Devistator-Move. Zu sehen ist das viele Blut und die riesigen Tentakel, die aus.. Alex' Körper schießen.

Das Konsumieren der Gegner hat übrigens noch einen weiteren, wichtigen Sinn: Viele der Charaktere halten in ihren Köpfen Bruchstückhafte Erinnerungen für Alex bereit, die sich wie Puzzleteile zur Lösung der ungeklärten Hintergründe zusammensetzen. Zwischen all dem Blut und den Gliedmaßen geht es nämlich vor allem um diese Erinnerungen. Und während nebenbei die spannende, aber teils verwirrende Story mitverfolgt, verfällt man ganz nebenbei der Upgrade-Sucht. Das klingt dann etwa so:

"Bitte Mami, nur noch die eine Bonusmission! Dann komm ich essen! Aber ich muss erst noch tödliche Stacheln freispielen, die aus dem Boden schießen und meine Feinde zerquetschen, sodass ihre Gedärme in alle Richtungen spritzen!"

Natürlich ist Prototype nichts für Kinder! Aber wenn die Eltern heutzutage noch das USK-Symbol übersehen, sind die eh nicht mehr zu retten. Allen anderen sei das Spiel wärmstens empfohlen. Nex

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