Degenerierte und Bürgerkrieg

(Artikel)
Benjamin Strobel, 31. Juli 2009

Degenerierte und Bürgerkrieg

Maryland, wir kommen!

Ha! Add-on Nummer Vier! Wir nähern uns dem Ende dieser Reihe. Ein bischen schade eigentlich, aber so ist das halt.

Das vierte Fallout 3-Add-On hört auf den Namen Point Lookout und spielt am selbigen Ort in Maryland. Diesmal gibt es allerdings keinen Funkspruch und auch keine Quest im Pipboy. Aber wir erfahren trotzdem wo wir hin müssen.

Die Axt im Haus erspart den Zimmermann!
Nach Point Lookout kommen wir mit einem verranzten Schiff, das von einem fragwürdigen Kapitän gesteuert wird. Ach, was soll's? Habe schon Schlimmeres erlebt! Vor dem Schiff treffen wir noch eine verzweifelte Mutter, die ihre Tochter sucht. Die Tochter ist scheinbar auch nach Point Lookout gereist, also haben wir auch schon eine Mission! Zufälle gibt's! Das ist zwar an sich keine richtige Quest, aber dadurch haben wir immerhin schon mal einen zünftigen Alibi-Grund nach Maryland zu cruisen. I'M ON A BOAT! Nicht, dass wir nicht auch ohne gefahren wären. Wir tuckern also los, wobei wir die Fahrt über schlafen. Wär ja sonst auch zu langweilig. Als wir dann in dem liebevoll gestalteten Sumpfgebiet ankommen, bemerkt der Kapitän, dass eine der Villen, die in dem Gebiet stehen, qualmt und lässt nebenbei die Info fallen, dass man da bestimmt gut LOOTEN kann. Bei diesem Wort zuckt ein weißes Blitzen durch meinen Schädel und meine Aufgabe ist klar: Scheiß auf die Tochter, da gibt es Loot!

Also machen wir uns auf den Weg zur Villa. Und damit beginnt dann eine sehr coole Geschichte um eine Rivalität, die sich schon über einige hundert Jahre hinzieht, von der ich eigentlich nichts vorweg nehmen möchte. Aber ganz unter uns: Die Tochter ist ein Monster. Oder nicht? Oder doch?! NICHT?! VIELLEICHT DOCH!

Das neue Gebiet, das dieses Add-On umfasst, ist größer als die Gebiete in den vorherigen und es gibt wirklich Einiges zu entdecken. Natürlich gibt es wieder neue Waffen und Kleidungsstücke, aber im Gegensatz zu sonst, wo es halt immer tollere Engergiewaffen gab, bekommt man hier doppelläufige Schrotflinten, Repetiergewehre, Spaten und Äxte. Eine andere Änderung: Während alle anderen Add-Ons oder auch das Hauptspiel selbst ihren Charme halt aus dem Endzeit-Szenario ziehen, könnte Point Lookout auch in einer ganz anderen Zeit spielen. Diese Erweiterung zieht die Atmo mehr oder weniger aus seinem nebligen, ungewissen Gruselszenario.

Besagter "Kerl"
Ähnlich wie in diesen ganzen Südstaaten-Horrorfilmen (auch wenn das nicht wirklich Südstaaten sind, aber es ist ein relativ wichtiger Ort im Bürgerkrieg gewesen) a lá 2001 Maniacs oder Cabin Fever. Und es ist wirklich gut umgesetzt, wenn man durch diese nebligen Sümpfe stratzt, hat man die ganzte Zeit bange, dass gleich irgendwas ankommt. Und es ist immer am gruseligsten, wenn es auch wirklich IRGENDWAS ist. Hier wird großer Wert auf's Kursive gelegt. Und die Gegner da sind wirklich nicht ohne. Apropos Gegner: Es gibt mal wieder neue Bekanntschaften zu machen. Natürlich hausen in einem Sumpfgebiet Mirelurks und Ghule, aber auch die im Titel angesprochenen Degenerierten. Diese gibt es in einigen Variationen (natürlich mit verbesserten Texturen), die alle sehr gelungen erwartungsgemäß degeneriert ausschauen. Ein bisschen wie dieser Kerl aus den Goonies.

Und wie auch schon bei Broken Steel werden nicht alle Quests als Achievement angerechnet - das heißt man muss sich überraschen lassen. Hier gibt es auch mehr als nur zwei dieser Surprise-Quests (surprests?) und die sind wirklich gelungen. Es ist allgemein ein Add-On für Leute mit einem Entdecker-Drang und ich kann es wirklich nur empfehlen. Mir hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, diese von Rednecks und Inzuchtprodukten besiedelten Sümpfe zu erforschen und immer wieder etwas Neues zu entdecken.

Sodenn! Zieht eure Gummistiefel an, schlüpft in euren besten Badeanzug und stapft los durch die Sümpfe!

Möge der Stahl mit euch sein - Paladin Jozu

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