Schießen, Plaudern, die Galaxis retten

(Artikel)
Benjamin Strobel, 08. November 2021

Schießen, Plaudern, die Galaxis retten

Marvel's Guardians of the Galaxy Review

Square-Enix’ Vorstoß ins Marvel-Universum geht in die zweite Runde: Nach den Marvel's Avengers schickt das japanische Unternehmen jetzt die Guardians of the Galaxy in den Ring. Das neue Actionspiel verzichtet auf Multiplayer-Komponenten und borgt sich für seine Kampagne Ideen aus dem Walking-Simulator-Genre. Was dabei herausgekommen ist, lest ihr in diesem Review!

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Bild: Square-Enix / Eidos Montreal

Vom Kino auf die Konsole (und den PC)
Die Guardians of the Galaxy kennen die meisten vermutlich aus dem Kino. Das wissen auch Eidos Montreal und orientieren sich für ihre Interpretation eng an den erfolgreichen Filmen. Zwar erwarten euch nicht Chris Pratt oder Dave Bautista im Spiel, jedoch ein ebenbürtiger und großartiger Synchronsprecher-Cast, der Star-Lord, Drax, Gamora, Rocket und Groot zum Leben erweckt. Lebendig sind übrigens vor allem ihre Mundwerke - egal ob ihr euch durch Gegnerhorden prügelt, Rätsel löst oder fremde Planeten erkundet: der bunte Haufen hat immer Geschichten und passende Kommentare parat. Wir kennen solchen Banter aus Spielen wie Uncharted und The Last of Us, in denen die Figuren während des Gameplays miteinander sprechen. Ich habe eine solche Dynamik aber nie so lebendig und reichhaltig erlebt wie in Marvel’s Guardians of the Galaxy. Diese Gespräche prägen das ganze Spiel - ob ihr die Figuren mögt oder nicht, wird daher ganz entscheidend dafür sein, ob ihr Freude am Spiel habt.

Ja, Marvel’s Guardians of the Galaxy ist eigentlich ein Actionspiel. Trotzdem muss ich sagen, dass ich die kurzweiligen Kämpfe für zweitrangig halte. Sie bieten eine tolle Abwechslung im Pacing und sollten deshalb nicht fehlen, aber sie waren auch nicht unbedingt der Aspekt, der mich allein durch das ganze Spiel gezogen hätte (es gibt deutlich tiefer durchdachte Action-Kampfsysteme wie beispielsweise in Devil May Cry oder Astral Chain).

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Ja, es wird geschossen! | Bild: Square-Enix / Eidos Montreal

Lockere Kämpfe mit Team-Management
Obwohl das Team der Guardians aus fünf Figuren besteht, kontrolliert ihr ausschließlich Peter Quill aka Star-Lord, der mit seinen Jet Boots über das Spielfeld gleitet und mit seinen Blastern die Gegner abräumt. Interessant wird das Spiel aber erst dadurch, dass ihr die Fähigkeiten der anderen Guardians passend einsetzt. Ihr könnt eure Feinde zunächst auf Schwachstellen scannen, um zu wissen, ob sie bestimmte Schilde oder Resistenzen haben und ob sie zunächst betäubt werden müssen, um ihnen Schaden zu machen. So könnt ihr mit Drax die Stagger-Leiste in Höhe treiben und dann Gamora mit einem starken Präzisionsangriff einsetzen. Groot kann Gruppen von Feinden mit seinen Ästen festhalten oder sie in die Luft schießen, sodass sie eine Weile wehrlos herumwirbeln. Je nachdem, mit was für Gegnern ihr es zu tun kommt, braucht ihr andere Kombinationen und Strategien. Und weil es Cooldowns für die Gurdians gibt, will die Taktik gut überlegt, weil ihr Angriffe nicht einfach spammen könnt.

Dieses Spielprinzip vermittelt ganz gut das Gefühl, als Star-Lord das Team zu managen, denn oft seid ihr mehr damit beschäftigt als selbst am Kampf teilzunehmen. Die Steuerung ist dadurch mit mehreren Quick-Menüs etwas überladen. Da die Kämpfe fair und übersichtlich gestaltet sind, wird das aber nie zum Verhängnis. Dass das Team-Management im Fokus steht, sieht man auch an der Huddle-Mechanik: Hier kann Star-Lord das Team mitten im Kampf wie ein Coach zur Besprechung rufen und muss auf ihre Kommentare eine passende Antwort geben, damit das ganze Team einen Boost im Kampf erhält. Allerdings reißt man sich damit auch etwas aus der Action und die Auszeit fühlt sich ein wenig zu lang an. Die Mechanik passt aber super ins Spiel und ist letztlich optional, da die Kämpfe nie so schwierig werden, dass ihr auf den Boost angewiesen seid.

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Die einzige Figur, die ihr steuert: Star-Lord | Bild: Square-Enix / Eidos Montreal

Das halbe Spiel ist ein Walking-Simulator und ich liebe es
Dieser Ansatz war bereits in Marvel’s Avengers enthalten, das federführend von Crystal Dynamics entwickelt wurde: Trotz klarem Fokus auf Action hat sich das Spiel ein paar Ideen aus dem Walking-Simulator-Genre geborgt. In der Kampagne gab es ruhige und explorative Passagen, in denen man aus der Umgebung etwas über die Geschichte und ihre Figuren lernen konnte. Avengers ging dabei niemals all-in, denn der Titel hatte zugleich die Bürde, einen massiven Multiplayer-Part mit sich herumzuschleppen. Für Marvel’s Guardians of the Galaxy ist das anders. Eidos Montreal hat eine reine Singleplayer-Kampagne gezimmert und war nicht zimperlich dabei, Action-Passagen mit viel Exploration und Dialog abzuwechseln. Ich schätze, dass etwa die Hälfte des Spiels aus Exploraton und Dialogen besteht, aber das ist super.

Während einige vielleicht bemängeln werden, dass es immer wieder Passagen ohne viel Gameplay gibt, bin ich überzeugt, dass das Pacing davon ungemein profitiert - und natürlich das Storytelling. Folgt eine Actionpassage auf die nächste, habt ihr kaum Zeit, euch zu erholen oder den letzten Abschnitt zu verarbeiten. Es ist als wäret ihr auf den Sitz einer Achterbahn geschnallt, die niemals anhält. Einige Spiele funktionieren nach diesem Prinzip und das kann ziemlich anstrengend sein. Wie im Film so lebt auch im Spiel eine gute Actionsequenz davon, dass sie sich mit ruhigeren Phasen abwechselt. Erst das Wechselspiel von Anspannung und Entspannung macht das Erlebnis wirklich rund.
Das gelingt Marvel’s Guradians of the Galaxy ganz hervorragend. Mal streift ihr durch das Haus von Peters Kindheit, nehmt einen Rubik’s Cube in die Hand und könnt eine virtuelle Ausgabe des Rolling-Stone-Magazins lesen. Ihr betrachtet Poster und schließt Kühlschranktüren, die offen stehen. Ein anderes Mal durchquert ihr eine verlassene Raumstation, sucht nach Hinweisen was passiert ist und diskutiert das Thema mit der Gruppe.

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Stehenbleiben und gucken | Bild: Square-Enix / Eidos Montreal

Handlungen mit Effekt
Dialog-Entscheidungen haben immer wieder Einfluss auf den weiteren Spielverlauf. In einer Szene müsst ihr eine Figur ablenken, während Rocket eine Drohne hackt. Nur wenn ihr oft genug eine passende Option auswählt, könnt ihr Rocket genug Zeit kaufen, um fertig zu werden. Dieselbe Drohne erleichtert euch später einen Kampf und zeigt euch den Weg durchs Level, der sonst schwieriger zu finden wäre. Immer wieder gibt es Passagen, die durch frühere Handlungen beeinflusst werden und euch das Gefühl geben, dass ihr etwas in der Welt bewegt.

Das passiert auch im Kleinen: entscheidet ihr euch, vom Weg abzukommen, um versteckte Items zu suchen oder lasst den Controller kurz liegen, weil ihr eine Notification auf dem Handy lest, kommentieren die anderen Figuren eure Handlungen. “Peter, ich glaube nicht, dass es dort weitergeht”, “Warum kriechst du in diese dunkle Ecke, ist alles okay mit dir?” oder auch “Warum bleibst du stehen? Wir müssen weiter! HIER Geht’s lang”. Das sind bloß Kleinigkeiten, aber sie legen einen ausreichend dichten Film von Glaubwürdigkeit über die Spielwelt, der mich kurz vergessen lässt, dass ich vor einem Spiel sitze und mich tiefer in die Welt hineinversetzt.

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Dürfen nicht fehlen: Skins für unsere Held:innen | Bild: Square-Enix / Eidos Montreal

Fazit
Marvel’s Guardians of the Galaxy hat tolle Figuren, unterhaltsame Dialoge und eine Welt, die auf meine Spielhandlungen reagiert. Das macht die Spielumgebung glaubwürdig und die Atmosphäre dicht. Das Pacing mit guter Abwechslung zwischen Action und Exploration ist ein Glanzstück, bei dem mir nie langweilig geworden ist. Allein wer herausfordernde Kämpfe sucht oder mit den Figuren wenig anfangen kann, könnte enttäuscht werden. Ansonsten: große Empfehlung!

Marvel’s Guardians of the Galaxy wurde auf der Xbox Series X getestet. Ein Testmuster wurde uns von Square-Enix zur Verfügung gestellt.

Marvel's Guardians of the Galaxy

(Ranking)
S
RANK
Herausragend. S-Spiele erweitern Horizonte. Sie bieten intensive Erlebnisse oder halten den Spieler noch lange am Bildschirm gefesselt. Selbst wenn man sie nicht jedem empfehlen kann, will man doch mit jedem über sie reden.

Kommentare

EleanorBoype
Gast
20. März 2024 um 18:35 Uhr (#1)
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26. Oktober 2021
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