Monster Hunter Rise Review

(Artikel)
Benjamin Strobel, 13. April 2021

Monster Hunter Rise Review

Die Monsterjagd ist zurück auf der Switch

Mit Monster Hunter Rise kehrt Capcoms berühmte Monsterjagd nach drei Jahren Pause auf die Nintendo Switch zurück. Nach dem großen Erfolg von Monster Hunter World hat die Reihe viele neue Fans gewonnen - lohnt sich für sie auch der technisch schwächere Switch-Ableger?

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Seit Monster Hunter Generations Ultimate hat die Reihe bei Nintendo pausiert und mit World sowie der Erweiterung Iceborne großen Erfolg auf anderen Plattformen gefeiert. Auch wenn diese Ableger die Switch übersprungen haben, fühlt sich Monster Hunter Rise deutlich mehr wie ein Nachfolger von World an als von Generations. Viele Quality-of-Life-Funktionen wurden beibehalten oder ausgebaut und die Entwicklung hin zu einem dynamischeren und schnellen Spielablauf setzt sich fort.

Eine deutsche Tonspur zählt allerdings nicht zu den Komfortfunktionen, die Rise aus World übernommen hat. Hier muss man sich zwischen englisch, japanisch und der fiktiven Sprache des Spiels entscheiden. Natürlich gibt es trotzdem deutschen Text.

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Die grundlegenden Spielprinzipien sind aber beim Alten geblieben: Ihr könnt euch in einem umfangreichen Charakter-Editor einen Monsterjäger oder eine -jägerin erstellen und in fünf verschiedenen Gebieten auf Jagd gehen. Dafür gibt es erneut 14 verschieden Waffen, die ihr jederzeit auswechseln könnt. Zwar gibt es keine völlig neuen Waffen, aber die altbekannten Freunde haben ein paar neue Tricks auf Lager - und können mit freischaltbaren "Wechselkünsten" sogar um neue Techniken erweitert werden. Neben den bekannten Rüstungsteilen bringt Rise außerdem neue Talismane ins Spiel, die euch unterschiedliche Boni für eure Missionen geben können.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass Monster Hunter mit Rise besonders einsteigerfreundlich geworden ist, aber das würde ich nicht behaupten. In den ersten Spielstunden muss man sich durch zähe, immer wieder aufspringende Textboxen beißen, die einem die zahlreichen und mitunter komplexen Features des Spiels mehr vor die Füße werfen als sie zu erklären. Sicher macht Rise einen Schritt in die richtige Richtung, die zahlreichen Mechaniken und die stark beladene Steuerung können auf Neulinge dennoch abschreckend wirken.

Mit dem Käferseil quer über die Karte
Eine der größten Neuerungen von Rise ist der Seilkäfer, mit dem euch völlig neue Möglichkeiten offenstehen. War es in World oft noch mühselig, ein Areal vollständig abzulaufen, kann man sich in Rise nahezu völlig frei bewegen. Mit dem Seilkäfer kann man sich an höher gelegene Orte ziehen, an Wänden noch ein Stück laufen und sich über große Schluchten hinweg schwingen. Die neuen Areale wirken zunächst kleiner als in World, aber was ihnen an Grundfläche fehlt, machen sie durch Vertikalität wieder wett. Oft gibt es zahlreiche Hügel und Berge, die nach oben herausragen und umfangreiche Höhlengewölbe, die sich unter der Erde befinden. So lädt euch Rise neben der Monsterjagd auch zur Erkundung ein und belohnt die Neugierigen mit allerhand versteckten Plätzen.

Seilkäfer machen euch nicht nur mobiler, sondern geben euch auch neue Möglichkeiten in den taktischen Kämpfen. So könnt ihr neue, starke Angriffe durchführen, Monster einwickeln und sogar auf ihnen reiten. Das ist besonders dann sehr interessant, wenn ihr es mit mehreren Monstern gleichzeitig zu tun bekommt. Hier könnt ihr euch auf eins hinauf schwingen und das andere mit besonderen Monster-Angriffen attackieren.

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Strenge Trennung von Single- und Multiplayer
Anders als in den Vorgängern gibt es einerseits Aufgaben für den Einzelspieler, die man nur allein spielen kann und andererseits Aufgaben für den Multiplayer, die für Teams von bis zu vier Personen offenstehen. Auch neu ist der dynamische Schwierigkeitsgrad, der sich diesmal nach der Zahl der Mitspieler:innen richtet und sich auch nachträglich anpasst, falls eine Person die Gruppe frühzeitig verlässt.

Gute Mitspieler:innen kann man mit wenigen Tastendrücken liken und favorisieren, was das Spielen mit anderen einfach und angenehm gestaltet. Es gibt allerdings keinen Voice Chat und die Suche nach offenen Missionen bietet keinerlei Filter. Entweder ihr schließt euch einer zufälligen Gruppe an oder ihr müsst eine ganz konkrete Mission wählen - dazwischen gibt es leider nichts. Dennoch kann man sagen, dass Monster Hunter Rise am meisten Spaß im Multiplayer macht, da man die mächtigen Monster gemeinsam bekämpfen kann und durch die Vielzahl verschiedener Waffen und Techniken auch eine taktische Herausforderung dabei findet. Die Multiplayer-Missionen haben insgesamt die stärkeren Monster und herausfordernden Aufgaben, sodass eingefleischte Fans vor allem hier ihren Spaß haben werden.

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Ob allein oder gemeinsam mit anderen, Monster Hunter Rise hat noch eine abwechslungsreiche Neuerungen im Ärmel: Im neuen Randale-Modus müsst ihr das Dorf vor einer Horde von Monstern verteidigen. Das Spielprinzip erinnert dabei an klassische Tower-Defense-Spiele oder den beliebten Horde-Modus von Spielen wie Gears of War. Dabei müsst ihr verschiedene Abwehranlagen wie Geschütztürme aufbauen und bekommt es anschließend mit mehreren Wollen von Monstern zu tun, die ihr bekämpfen müsst, bevor sie das Tor zum Dorf einreißen. Dieser Modus bietet einen interessanten Twist auf die bekannte Monster-Hunter-Erfahrung, der andere strategische Herausforderungen stellt als die typische Monsterjagd. Beispielsweise kommt es darauf an, geeignete Abwehrtürme auszuwählen, die gefährlichsten Monster zu priorisieren und sich geschickt zu positionieren. Wer damit hingegen nichts anfangen kann, bleibt ohne große Nachteile bei den klassischen Missionen.

Fazit
Monster Hunter Rise ist trotz vieler Quality-of-Life-Features ein komplexes und herausforderndes Spiel. Eingefleischte Fans werden sich schnell zurechtfinden, Neulinge könnten aber auf Einstiegshürden stoßen. Wer schon drin steckt oder bereit ist sich einzuarbeiten, findet in Rise trotz technischer Abstriche ein hervorragendes und abwechslungsreiches Monster Hunter.

Monster Hunter Rise wurde auf der Nintendo Switch getestet. Ein Testmuster wurde uns von Capcom zur Verfügung gestellt.

Monster Hunter Rise

(Ranking)
A
RANK
Reife Leistung. A-Spiele machen alles richtig oder sind nah dran. Kleine Schwächen werden durch Stärken mehr als wett gemacht. Das ist Spieldesign auf hohem Niveau.

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RELEASE
26. März 2021
PLATTFORM
Nintendo Switch
Plattform - Hybrid aus Konsole und Handheld. Unter dem Codenamen Nintendo NX angekündigt, ist die Nintendo Switch im März 2017 weltweit erschienen.

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