DOOM Eternal - The Ancient Gods Part 1

(Artikel)
Torsten Ingendoh, 02. Dezember 2020

DOOM Eternal - The Ancient Gods Part 1

Der erste Singleplayer-DLC im Test

DOOM ist wahrlich Eternal. Nachdem der Vorgänger von 2016 nur reinen Multiplayer-DLC bekommen hat, der später gratis wurde, geht id Software mit Eternal den anderen Weg: Singleplayer-DLC. Den Anfang macht The Ancient Gods - Part 1, welcher nach den Ereignissen des Hauptspiels ansetzt. Wer noch nicht genug hat vom Reißen und Fetzen durch die Dämonenhorden, bekommt jetzt neues Futter. Und lasst euch sagen, der DLC hat es in sich.

Mit der Khan Maykr besiegt und dem Icon of Sin wieder verbannt, ist die Erde noch längst nicht sicher vor den Dämonenhorden. Darum suchen der Doomslayer und Dr. Samuel Hayden nach dem Seraphim, denn mit seiner Hilfe können sie dem Dunklen Lord ein Ende bereiten. Das heißt natürlich jede Menge Dämonen töten für uns, dafür sind wir ja da. Und darum schickt The Ancient Gods den Doomslayer mit maximalen Upgrades und allen Waffen (Minus Crucible, steckt ja im Icon of Sin drin… ähm… Spoiler) ins Getümmel. Ihr werdet all das auch brauchen.

Kein Spaziergang
The Ancient Gods Part 1 besteht aus drei Leveln, die im Schnitt etwa so lang sind wie das längste Level der Basisspiels. Aber wenn ihr denkt, dass ihr deswegen schnell mit dem DLC fertig seid, dann habt ihr euch geirrt. Denn der DLC ist der Ansicht, dass man mit euch zu nett umgegangen ist und zieht den Schwierigkeitsgrad deutlich an. Ich habe DLC und Hauptspiel auf Ultra Violence durchgespielt, aber in Ancient Gods fühlte sich dieser Schwierigkeitsgrad eher wie Nightmare an.

Die Kämpfe sind jetzt viel strammer gestaltet, oftmals hat man es mit mehreren Heavy Demons zu tun, und wenn die tot sind, spawnen Super Heavy Demons hinterher. Gerne auch bunt gemischt, sodass man blitzschnell entscheiden muss, welche Dämonen als erstes zu sterben haben. Das ist besonders knifflig, wenn man gleich zwei (!) Cyberdemons auf dem Schlachtfeld hat, während man von drei unsichtbaren Pinky Demons bedrängt wird.

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Alte und neue Gemeinheiten
Für Kopfschmerzen sorgt auch ein alter Bekannter: Der Marauder. Bei id Software hat man den Kummer wahrgenommen und reagiert. Mehr Marauder. Oh, das ist nicht böse genug? Gut, zwei Marauder auf einmal! Was, da kriegt ihr schon zu viel? Dann erzähle ich euch besser nicht vom Marauder der unter dem Einfluss eines Buff Totems steht und zuerst besiegt werden muss, damit man das Buff-Toten zerstören kann. So wild es klingt, aber in The Ancient God ging er mir nicht so sehr auf die Nerven wie im Hauptspiel. Das mag aber auch daran liegen, dass ich durch das Hauptspiel einfach schon besser geworden bin.

Ein paar neue Gegner gesellen sich auch dazu: ein Geschützturm der mit zwei Precision Bolt Schüssen ins Auge kaputt geht, unsichtbare Whiplashes, alles halb so wild. Der Blood Maykr ist da schon schlimmer. Der ist solange unverwundbar bis er seinen großen Angriff auflädt, dann ist er mit einem Schuss zu erledigen. Darauf muss man ein Auge haben. Nerviger gestalten sich die neuen Geister. Sie übernehmen einen Standardgegner, wodurch dieser schneller, stärker und ausdauernder wird. Sobald der Wirt besiegt ist, liegt der Geist frei und MUSS(!) mit dem Microwave Mod des Plasma Rifles besiegt werden. Ist man zu langsam, sucht der Geist sich einen neuen Wirt. Das stört ein wenig den Fluss, weil man zum Einen sichergehen muss, dass man genügend Munition hat, zum Anderen weil man während dder rund zwei Sekunden, die man dafür braucht, praktisch wehrlos ist.

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Mit Übung aus dem Hauptspiel fit für den DLC
Viel wurde am Gameplay-Loop nicht geschraubt und das ist auch gut so. Darum gibt es keine neuen Waffen oder Waffenmods, so bleibt das hervorragende Balancing des Hauptspiels erhalten. Ich hatte eine ganze Kampagne lang Zeit zu lernen, wann welche Waffe wie zu verwenden ist, da braucht man nicht noch irgendwas Neues. Lediglich drei Bonusrunen sind dazugekommen, die man mit den Slayer Gates freischaltet und von denen man eine zusätzlich zu den normalen Runen aktivieren kann. Nichts Weltbewegendes, aber eine nette Erweiterung. Eine erhöht den Bloodpunch-Schaden, wenn man wenig HP hat, eine löst eine Schockwelle aus, wenn man einen Schwachpunkt zerstört, und die letzte gibt euch die Möglichkeit, ein verlorenes Extraleben wiederzuerlangen, indem ihr binnen zehn Sekunden den Dämonen tötet, der euch zuvor ins Grab geschickt hat.

Es fühlt sich immer noch so gut an, wenn man seinen Rhytmus gefunden hat. Heavy Demon töten, Munition knapp, schnell einen Fodder Demon mit Kettensäge zerschneiden, Flame Belch, um eine Gruppe Fodder anzuzünden, mit der Sticky Grenade der Shotgun in die Luft jagen, die Rüstung einsammeln und jeden gestaggerten Dämonen mit Glory Kill weghauen, dabei dashen, dashen, dashen.

Daher mein heißer Protip: Lernt Quickswapping. Dabei wechselt man schnell zwischen zwei Einzelschusswaffen, z.B. Supershotgun und Ballista. Damit kann man viel mehr Schaden in kurzer Zeit raushauen da man das Nachladen überspringt. Darum habe ich die beiden Waffen auch auf Q und E gebunden um mir nicht die Finger dabei zu verknoten. Die kleinere Variante davon ist der Wechsel zwischen Sticky Grenade der Shotgun und dem Precision Bolt des Heavy Assault Rifle. Und wer ganz professionell ist wechselt wild zwischen allen Waffen hin und her, aber ganz so Ultra bin ich (noch) nicht.

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Keine Musik von Mick Gordon
Als id Software und Mick Gordon nach dem Release von Doom Eternal getrennte wegen gingen, stellte sich die Frage nach der Zukunft von Dooms Soundtrack. Micks Musik ist einer der Gründe, warum beide Spiele so genial sind. Für den DLC haben Andrew Hulshult und David Levy das Ruder übernommen und sie haben sich dafür entschieden, den Stil Gordons beizubehalten und das ist ihnen gut gelungen. Harte Gitarrenriffs und Synthesizer gehen wieder Hand in Hand, aber durchaus mit ihrer eigenen Note. Besonders das zweite Level hat es mir angetan: der Beat bei Ruhe ist funky, die Riffs im Kampf fetzen. Man hört aber, dass es nicht dieselbe Gitarre ist. Mick hatte da so einen eigenen, dreckigen Sound, Hulshults Gitarre ist eher Standard. Headbangen kann man trotzdem.

Fazit
The Ancient Gods - Part 1 liefert genau das, was ich mir von einem DOOM-Eternal-DLC gewünscht habe: mehr DOOM Eternal. Der Plot dient mal wieder dazu, einen Grund fürs nächste Level zu haben, doch man hat sich auch Gedanken gemacht: das Ende weckt Interesse für Part 2, aber als Cliffhanger würde ich es nicht bezeichnen. Mehr verrate ich auch nicht. Fans des Hauptspiels kommen voll auf ihre Kosten, stellt euch nur auf eine größere Herausforderung ein.

DOOM Eternal - The Ancient Gods Part 1 wurde auf dem PC getestet. Für den Test hat sich der Redakteur das Spiel selbst gekauft.

DOOM Eternal - The Ancient Gods Part 1

(Ranking)
S
RANK
Herausragend. S-Spiele erweitern Horizonte. Sie bieten intensive Erlebnisse oder halten den Spieler noch lange am Bildschirm gefesselt. Selbst wenn man sie nicht jedem empfehlen kann, will man doch mit jedem über sie reden.

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20. März 2020
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