Astral Chain Review
Astral Chain Review
Action und Eiscreme
Astral Chain ist ein Action-Game. Gleichzeitig ist es aber viel mehr als das: Es ist ein Spiel, in dem ihr im Hundekostüm anderen Menschen bei ihren Problemen unterstützt. Ein Spiel, in dem ihr eine große Waffel Eiscreme über einen Plaza balanciert und hektischer Laufkundschaft ausweicht, um einem kleinen Jungen eine Freude zu machen. Es ist, und das rechne ich Astral Chain hoch an, ein Spiel, in dem ihr anderen Menschen helfen und aus Notsituationen retten müsst.
Astral Chain versetzt uns in eine dystopische Zukunft. Die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben und hat sich auf die Arche zurückgezogen, eine in Neonlicht pulsierende Megastadt auf einer künstlichen Insel. Die letzten Menschen sind der Bedrohung von Chimera ausgeliefert, seltsame Kreaturen, die vom Astral Plane in unsere Welt kommen, Menschen entführen und dabei eine Spur von Crimson Corruption hinterlassen, die für Krankheiten verantwortlich ist und ganze Gebiete unbewohnbar machen kann. Die Polizei-Spezialeinheit Neuron ist damit beauftragt, Chimera zu bekämpfen und korrumpierte Gebiete zu säubern. Dabei stehen ihnen gezähmte Chimera zur Seite, die so genannten Legions - mächtige Kreaturen, die über eine astrale Kette mit Menschen verbunden sind und für sie kämpfen.
Wer sind die Legion und wenn ja wieviele?
Ihr startet mit einem von Zwillingen und müsst euch zwischen dem Bruder und der Schwester entscheiden. Die eine Figur spielt ihr selbst, die andere begleitet euch durch die Geschichte des Spiels. Vom Namen über die Frisur und Haarfarbe bis zur Kleidung könnr ihre die Figur nach euren Wünschen individualisieren. Nur ihre Stimme wird man niemals hören - egal, für wen ihr euch entscheidet, der jeweils andere Zwilling übernimmt das Reden.
Wenn es in die stylischen Kämpfe von Astral Chain geht, lässt man ohnehin die Klingen sprechen. Die Spielfigur ist mit einer Allzweckwaffe ausgestattet, die wahlweise zu einem Schwert, einem Schlagstock oder einer Pistole morphen kann. Mit Angriffen, Ausweichrollen und Kontern erinnert Astral Chain schnell daran, dass es ein Spiel aus dem Hause Platinum Games ist. Auch wenn Fans von Nier: Automata und Bayonetta womöglich etwas Tiefe im Combo-Gameplay vermissen werden, wird das Kampfsystem durch eine innovative Idee interessant: man befehligt und steuert gleichzeitig auch einen Legion. Mit einem Tastendruck schnellt er hervor, mit einem zweiten holt man ihn zurück oder zieht sich zu ihm herüber. Grundsätzlich greift er automatisch an, kann aber mit bis zu zwei Spezialangriffen ausgerüstet werden, die man selbst aktiviert. Mit dem rechten Stick kann man Legions zudem manuell kontrollieren und dabei Feinde mit der Kette fesseln oder ihnen eine Falle stellen, wenn sie auf einen zustürmen, und sie dann wie mit einer Zwille zurückschleudern.
Zu Beginn startet man mit einem Legion, im weiteren Verlauf wird man insgesamt fünf davon sammeln, die allesamt mit eigenen Fähigkeiten ausgestattet sind. Der Bow-Legion kann beispielsweise mit seinem Bogen über die Ferne angreifen und Schalter aktivieren. Mit dem Arm-Legion lassen sich hingegen Türen aufbrechen, schwere Objekte umherwerfen und alternativ lässt er sich wie eine Rüstung überstreifen. Mit dem Beast-Legion kann man Feinde oder Schätze aus dem Boden ausgraben, verlorene Gegenstände und Personen aufspüren und sogar auf ihm reiten, wenn man sich beeilen muss. Die verschiedenen Legions lassen sich auf Tastendruck wechseln und bringen nicht nur Abwechslung innerhalb Kämpfe, sondern auch außerhalb.
Denn obwohl Astral Chain im Kern ein Action-Spiel ist, hat es eine große, fluffige Hülle aus Exploration, Rätseln und World Building. Mindestens die Hälfte der Spielzeit verbringt ihr mit Tätigkeiten abseits von Kämpfen. Und das ist großartig.
Müll entsorgen, Menschen retten
Missionen in Astral Chain beginnen mit einem Briefing im Neuron-Hauptquartier. Hier kann man sich anschließend mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern austauschen, trainieren, einkaufen und sich neu einkleiden. Vom Dach im Heli oder aus dem Keller auf dem Motorrad startet man in die Mission. Da Missionen relativ linear gestaltet sind, gibt es keine offene Spielwelt, sondern räumlich begrenzte Level. Viele davon starten jedoch in einem größeren Hub, der mit versteckten Items und Nebenaufgaben Anlass zur Erkundung gibt. Mitunter verlangen die Missionen auch, dass man ermittelt und Leute befragt, beispielsweise um ein Verbrechen aufzuklären oder eine vermisste Person zu finden. Dabei gibt Astral Chain einem immer wieder Möglichkeiten, Menschen zu helfen oder anders etwas Gutes zu tun. Man kann sich sogar Währung dazu verdienen, indem man leere Dosen von der Straße sammelt und in Mülleimern anständig entsorgt.
Ein besonders schönes Beispiel ist eine Mission im U-Bahn-Schacht. Nach einer Explosion haben sich Brände und starker Rauch entwickelt. Hier soll man zunächst Vermisste bergen und aus den verrauchten Schächten retten. Dabei handelt es sich aber nicht um eine dieser berüchtigten Beschützermissionen, die als Schrecken aller digitalen Spiele gelten. Vielmehr geht es darum, die Schächte zu erkunden, Überlebende zu identifizieren und sie wieder herauszuführen. Dabei wird das Gameplay geschickt variiert: vereinzelt tauchen nämlich Chimera auf, die der Legion allein bekämpfen muss, während man einen Überlebenden stützt. Diese Abschnitte geben einem das Gefühl, anderen zu helfen - so wird man nicht auf die Rolle einer militarisierten Kampfeinheit reduziert, sondern kann sich über die Power Fantasy hinaus mit den Figuren identifizieren.
Fazit
Astral Chain ist ein visuell eindrucksvolles Action-Spiel, das sich mit Spektakel allein nicht zufrieden gibt. Die Welt wird in Texten und Gesprächen interessant aufgebaut und die zahlreichen Möglichkeiten, mit ihr zu interagieren, machen sie glaubhaft und dreidimensional. Monster im Neonlicht durch die Luft zu wirbeln ist schön. Fast noch schöner ist es, zehn Kugeln Eis treppauf zu balancieren.
Astral Chain wurde auf der Nintendo Switch getestet. Ein Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt.
Astral Chain versetzt uns in eine dystopische Zukunft. Die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben und hat sich auf die Arche zurückgezogen, eine in Neonlicht pulsierende Megastadt auf einer künstlichen Insel. Die letzten Menschen sind der Bedrohung von Chimera ausgeliefert, seltsame Kreaturen, die vom Astral Plane in unsere Welt kommen, Menschen entführen und dabei eine Spur von Crimson Corruption hinterlassen, die für Krankheiten verantwortlich ist und ganze Gebiete unbewohnbar machen kann. Die Polizei-Spezialeinheit Neuron ist damit beauftragt, Chimera zu bekämpfen und korrumpierte Gebiete zu säubern. Dabei stehen ihnen gezähmte Chimera zur Seite, die so genannten Legions - mächtige Kreaturen, die über eine astrale Kette mit Menschen verbunden sind und für sie kämpfen.
Wer sind die Legion und wenn ja wieviele?
Ihr startet mit einem von Zwillingen und müsst euch zwischen dem Bruder und der Schwester entscheiden. Die eine Figur spielt ihr selbst, die andere begleitet euch durch die Geschichte des Spiels. Vom Namen über die Frisur und Haarfarbe bis zur Kleidung könnr ihre die Figur nach euren Wünschen individualisieren. Nur ihre Stimme wird man niemals hören - egal, für wen ihr euch entscheidet, der jeweils andere Zwilling übernimmt das Reden.
Wenn es in die stylischen Kämpfe von Astral Chain geht, lässt man ohnehin die Klingen sprechen. Die Spielfigur ist mit einer Allzweckwaffe ausgestattet, die wahlweise zu einem Schwert, einem Schlagstock oder einer Pistole morphen kann. Mit Angriffen, Ausweichrollen und Kontern erinnert Astral Chain schnell daran, dass es ein Spiel aus dem Hause Platinum Games ist. Auch wenn Fans von Nier: Automata und Bayonetta womöglich etwas Tiefe im Combo-Gameplay vermissen werden, wird das Kampfsystem durch eine innovative Idee interessant: man befehligt und steuert gleichzeitig auch einen Legion. Mit einem Tastendruck schnellt er hervor, mit einem zweiten holt man ihn zurück oder zieht sich zu ihm herüber. Grundsätzlich greift er automatisch an, kann aber mit bis zu zwei Spezialangriffen ausgerüstet werden, die man selbst aktiviert. Mit dem rechten Stick kann man Legions zudem manuell kontrollieren und dabei Feinde mit der Kette fesseln oder ihnen eine Falle stellen, wenn sie auf einen zustürmen, und sie dann wie mit einer Zwille zurückschleudern.
Zu Beginn startet man mit einem Legion, im weiteren Verlauf wird man insgesamt fünf davon sammeln, die allesamt mit eigenen Fähigkeiten ausgestattet sind. Der Bow-Legion kann beispielsweise mit seinem Bogen über die Ferne angreifen und Schalter aktivieren. Mit dem Arm-Legion lassen sich hingegen Türen aufbrechen, schwere Objekte umherwerfen und alternativ lässt er sich wie eine Rüstung überstreifen. Mit dem Beast-Legion kann man Feinde oder Schätze aus dem Boden ausgraben, verlorene Gegenstände und Personen aufspüren und sogar auf ihm reiten, wenn man sich beeilen muss. Die verschiedenen Legions lassen sich auf Tastendruck wechseln und bringen nicht nur Abwechslung innerhalb Kämpfe, sondern auch außerhalb.
Denn obwohl Astral Chain im Kern ein Action-Spiel ist, hat es eine große, fluffige Hülle aus Exploration, Rätseln und World Building. Mindestens die Hälfte der Spielzeit verbringt ihr mit Tätigkeiten abseits von Kämpfen. Und das ist großartig.
Müll entsorgen, Menschen retten
Missionen in Astral Chain beginnen mit einem Briefing im Neuron-Hauptquartier. Hier kann man sich anschließend mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern austauschen, trainieren, einkaufen und sich neu einkleiden. Vom Dach im Heli oder aus dem Keller auf dem Motorrad startet man in die Mission. Da Missionen relativ linear gestaltet sind, gibt es keine offene Spielwelt, sondern räumlich begrenzte Level. Viele davon starten jedoch in einem größeren Hub, der mit versteckten Items und Nebenaufgaben Anlass zur Erkundung gibt. Mitunter verlangen die Missionen auch, dass man ermittelt und Leute befragt, beispielsweise um ein Verbrechen aufzuklären oder eine vermisste Person zu finden. Dabei gibt Astral Chain einem immer wieder Möglichkeiten, Menschen zu helfen oder anders etwas Gutes zu tun. Man kann sich sogar Währung dazu verdienen, indem man leere Dosen von der Straße sammelt und in Mülleimern anständig entsorgt.
Ein besonders schönes Beispiel ist eine Mission im U-Bahn-Schacht. Nach einer Explosion haben sich Brände und starker Rauch entwickelt. Hier soll man zunächst Vermisste bergen und aus den verrauchten Schächten retten. Dabei handelt es sich aber nicht um eine dieser berüchtigten Beschützermissionen, die als Schrecken aller digitalen Spiele gelten. Vielmehr geht es darum, die Schächte zu erkunden, Überlebende zu identifizieren und sie wieder herauszuführen. Dabei wird das Gameplay geschickt variiert: vereinzelt tauchen nämlich Chimera auf, die der Legion allein bekämpfen muss, während man einen Überlebenden stützt. Diese Abschnitte geben einem das Gefühl, anderen zu helfen - so wird man nicht auf die Rolle einer militarisierten Kampfeinheit reduziert, sondern kann sich über die Power Fantasy hinaus mit den Figuren identifizieren.
Fazit
Astral Chain ist ein visuell eindrucksvolles Action-Spiel, das sich mit Spektakel allein nicht zufrieden gibt. Die Welt wird in Texten und Gesprächen interessant aufgebaut und die zahlreichen Möglichkeiten, mit ihr zu interagieren, machen sie glaubhaft und dreidimensional. Monster im Neonlicht durch die Luft zu wirbeln ist schön. Fast noch schöner ist es, zehn Kugeln Eis treppauf zu balancieren.
Astral Chain wurde auf der Nintendo Switch getestet. Ein Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt.
Astral Chain
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RELEASE
30. August 2019
PLATTFORM
Nintendo Switch
Plattform - Hybrid aus Konsole und Handheld. Unter dem Codenamen Nintendo NX angekündigt, ist die Nintendo Switch im März 2017 weltweit erschienen.