Vorschau: Cyberpunk 2077

(Artikel)
Benjamin Strobel, 28. August 2018

Vorschau: Cyberpunk 2077

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Cyberpunk 2077 ist eines der meist-diskutiertesten Spiele der Gamescom 2018. Spätestens seit The Witcher 3 haben CDProjekt RED großflächig die Aufmerksamkeit von Spielebranche und Fans. Auf der diesjährigen E3, und auf der Gamescom, gab es Gameplay aber nur hinter verschlossenen Türen zu sehen. Jetzt haben CDPR die 48-minütige Demo für alle veröffentlicht.



Wenn euch 48 Minuten zu lang sind, ihr grad im Zug sitzt und nicht streamen könnt, oder wenn ihr die Demo fünfzig Mal gesehen habt, aber meine Meinung trotzdem erfahren wollt - I got you covered.

Deus Ex, The Witcher, GTA - Ein Kaleidoskop der Assoziationen
Cyberpunk 2077 könnt ihr euch am besten als den großen Bruder von Deus Ex vorstellen. Statt auf kleine Areale setzt Cyberpunk auf eine dichte Open World. Statt glänzende Augmentierungen gibt es Enhancements, die den Körper regelrecht entstellen. Eines haben beide Spiele aber gemeinsam: Sie wollen eine Geschichte in einer glaubwürdigen Welt erzählen und setzen dabei auf große Entscheidungsfreiheit. Ob eine große und offene Spielwelt das Konzept wirklich verbessert, muss sich erst noch zeigen. Aber eines ist nach der Demo klar: die Lebendigkeit und der Detailreichtum suchen ihresgleichen. Ernüchterte Stimmen nannten das Spiel nach der Demo ein "Sci-Fi-GTA" - diese Einschätzung teile ich nicht. Die Spielwelt wirkte nicht beliebig und erweckte zumindest glaubhaft den Anschein, an jeder Ecke etwas Interessantes zu bieten. Die Stadt voller fliegender Autos und gigantischer Wolkenkratzer wirkte zugleich auch kompakter und kondensierter als ein Witcher 3 oder andere Open-World-Spiele, die vor allem auf Fläche setzen. Die tatsächliche Größe und Dichte der Spielwelt bleiben zunächst aber Spekulation.

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Anders als in CDPRs Witcher-Games gibt es keine vorgefertigte Hauptfigur. Ihr könnt Geschlecht, Aussehen und viele andere Eigenschaften selbst festlegen. Auch verschiedene Hintergründe könnt ihr auswählen, beispielsweise wichtige Lebensereignisse wie der Tod von Geschwistern. Attribute und Fähigkeiten stehen dabei ganz in der Tradition der Tabletop-Rollenspielvorlage. So bestimmen die Stats beispielsweise wie gut ihr Hacken könnt - ein essenzieller Skill im Cyberpunk-Universum. Sowohl Hintergründe als auch konkrete Fähigkeiten bestimmen später, welche Möglichkeiten euch im Spiel zur Verfügung stehen. Wie in einem Deus Ex könnt ihr Aufgaben stets auf verschiedenen Wegen lösen. Wer gut im hacken und Schleichen ist, hat es womöglich leicht, eine Einrichtung ungesehen zu infiltrieren. Wer sich in Dialogen gut schlägt, kann sich wichtige Informationen oder einen Vorteil verschaffen. Wie die Demo zeigt, eröffnen einige Dialoge auch alternative Lösungen für eine Aufgabe. Auch wenn diese Ideen Rollenspiel-101 sind, wirkte Cyberpunk extrem kompetent und verspricht, jede Menge Raum für individuellen Ausdruck zu lassen.

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Gunplay ist ein großes Ding in Cyberpunk 2077
Cyberpunk 2077 setzt auf eine First-Person-Perspektive und bietet ausgefeiltes Gunplay. Hier wird deutlich, wie sehr sich CDPRs neues Spiel vom Witcher unterscheidet. Selbst Deus Ex hat das Gunplay weiter in den Hintergrund gestellt. Cyberpunk kann man jedoch regelrecht als Shooter spielen. Gut gefällt mir dabei, wie das Szenario genutzt wird, um Enhancements und Waffen einzubringen, die das Gameplay stark variieren. Eine Fähigkeit ermöglicht die Bewegung in Slow-Motion, mit einer anderen kann man um Ecken schießen, um Feinde hinter Deckungen zu erwischen. Es gibt sogar eine Waffe mit Auto-Aim, die dafür aber etwas weniger Schaden macht. Wer sich lieber in den Nahkampf stürzt, kann auch auf ein Katana setzen, um sich der Feinde zu entledigen. Mit dem richtigen Skillset kann man sich einen regelrechten Ninja erstellen, der an Wänden entlang läuft und Gegnern unbemerkt ein Schwert in den Rücken steckt. So richtiges Stealth-Gameplay lässt sich aber nur erahnen und war in der Demo noch nicht zu sehen.

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Fazit
Die Cyberpunk-Demo ist sehr beeindruckend, aber sie zeigt uns zugleich auch, wie wenig wir noch über das Spiel wissen. Welche Größe hat die Spielwelt? Welche Rollen spielen Nebenaufgaben? Wie wird Cyberpunk das Thema Transhumanismus verhandeln? Welche Rolle wird der Cyberspace spielen, der in der Rollenspielvorlage ein wichtiges Thema ist? Können wir Missionen auch friedlich oder schleichend lösen? Zudem ist mit einem Release vor 2020 kaum zu rechnen. Allein diese Jahreszahl ist schon ziemlich Sci-Fi! Passt ja irgendwie.

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19. März 2024 um 06:18 Uhr
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Sparte - Ist das Spiel gut? Wir wissen es noch nicht! Aber wir verschaffen uns einen ersten Eindruck.

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