God Eater 2: Rage Burst

(Artikel)
Haris Odobašic, 05. Oktober 2016

God Eater 2: Rage Burst

Einmal Dämonen naschen

Schon wieder Monster jagen! Neptunia, Senran Kagura und Spiele, in denen man Monster jagen muss. Ungefähr meine Gaming-Karriere 2014 - heute. Und während ich eigentlich noch mit Monster Hunter gut bedient bin, hat sich Bandai-Namco gedacht, dass ich doch auf der Vita bitte auch einen absoluten Zeitfresser brauche. Auftritt: God Eater. Die Spielereihe, die mittlerweile auch in einem erfolgreichen Anime umgesetzt wurde, feierte zwar schon 2011 ihr Europa-Debüt, aber auf der PSP. Die war zu diesem Zeitpunkt faktisch schon am Ende, entsprechend schlug der Titel kaum Wellen. Der Nachfolger schaffte es dann gar nicht mehr in den Westen. Was ein Glück also, dass wir nun ein Remake des zweiten Teils, God Eater 2: Rage Brust kriegen und Bandai-Namco dann auch gleich ein Remake des ersten Teils kostenlos mit beilegt.

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God Eater 2 versucht sich dabei von anderen Vertretern des Genres abzusetzen, indem man ein bisschen mehr auf Story und Charaktere setzt. Nicht, dass sie deswegen großer Rede wert wären. Die Welt ist am Abgrund dank Aragami, mysteriöser Monster, die mit konventionellen Waffen nicht zu besiegen sind. Dadurch konnten sie die Menschheit bis an den Rand der Auslöschung treiben. Allerdings wurde eine neue Waffengattung entwickelt, die God Arcs, die modifiziert mit Aragami-Biomasse in der Lage sind, diese Monster zu bezwingen. Doch nicht jeder kann diese Waffen nutzen. Der so für japanische Popkultur übliche Auserwählten-Komplex schlägt wieder zu! Was ein Glück, dass eure Hauptfigur, männlich oder weiblich und vom Aussehen frei editierbar, zu den Leuten gehört, die in das Schema passen.

Ihr landet also bei einer Organisation, die sich dem Kampf gegen die Arigami verschworen hat und dürft für diese Missionen erledigen, während die Geschichte so vor sich hin plätschert. Also, ich glaube, dass tief im Spiel tatsächlich eine interessante Story verborgen ist, aber der Titel müllt euch mit optionalen Texten zu, die allzu oft die wirklich interessanten und wichtigen Informationen zu enthalten scheinen. Wenn ihr also Bock habt, euch da reinzufuchsen, wer weiß - vielleicht werdet ihr mit der Story glücklich. Ich hatte nicht die Geduld, ich wollte auf die Jagd gehen, und das, was es in den Zwischensequenzen zu sehen gab, haute mich in Gesamtsumme einfach nicht vom Hocker beziehungsweise ließ mich mit offenen Fragen zurück, die mich nach und nach völlig den Faden verlieren ließen.

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Aber gut, ich will ja Monster kloppen und nicht Story genießen. Und hier fängt God Eater 2 langsam an. Sehr langsam. Die ersten zehn oder fünfzehn Spielstunden? Reines Kanonenfutter an Monstern. Ich hätte hier fast die Geduld mit dem Spiel verloren. Einsteigerfreundlichkeit schön und gut, aber es war die reinste Qual, bis ich endlich an dem Punkt angelangt war, wo mir das Spiel die richtig fetten Viecher vor meine Schrotflinte geworfen hat. Dann erreicht das Spiel aber auch endlich einen Herausforderungsgrad, bei dem das Kämpfen richtig Spaß macht.

Das ist auch der Punkt, wo man sich ernsthaft überlegen sollte, den Ko-op einzuschalten. Wie für diese Spiele üblich, ist das Geschehen nämlich sehr grindig, so dass nur echten Masochisten empfohlen ist, alleine zu spielen. Denn zwar kann man KI-Kameraden dazu holen, doch was beim Kanonenfutter noch reicht, wird später zu einer großen Frustquelle.

Von der Optik her ist man hier zweckmäßig unterwegs. Auf der Vita sieht der Titel ganz gut aus, aber die PlayStation-4-Variante reizt die Konsole kaum aus. Hier scheint einfach zu sehr durch, dass es im Herzen noch immer ein Handheld-Spiel ist. Der Soundtrack ist dafür richtig gut, vielleicht sogar der Beste unter den Spielen des Genres. Die Synchronisation, die leider nur auf Englisch verfügbar ist, ist ebenfalls zufriedenstellend. Ein paar Charaktere werden etwas überzogen gesprochen, Julius kommt hier direkt in den Sinn, aber man erreicht ansonsten das typische Niveau für Synchros japanischer Spiele.

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Wenn ich God Eater 2 mit anderen, herausragenden Vertretern dieser doch sehr speziellen Action-Adventure-Nische vergleiche, zieht es klar den Kürzeren. Es ist weder so innovativ wie Freedom Wars, noch so atmosphärisch wie ein Soul Sacrifice. Und auch die Tiefe und den Herausforderungsgrad eines Monster Hunter braucht man hier nicht erwarten. Doch auch wenn God Eater damit nur in der zweiten Liga spielt, bleibt dennoch ein sehr solider Titel übrig, der mit seinen unzähligen Missionen auch eine dreistellige Stundenzahl fesseln kann. Außerdem ist es ein sehr netter Zug von Bandai-Namco, den Vorgänger kostenlos beizulegen. Dieser bietet nämlich einen ähnlichen Umfang. Haris

God Eater 2: Rage Burst wurde auf der PlayStation 4 und der PlayStation Vita getestet. Ein Testmuster wurde uns von Bandai Namco Games zur Verfügung gestellt.

God Eater 2: Rage Burst

(Ranking)
B
RANK
Anständig. Stärken und Schwächen halten sich die Waage. Positive Überraschungen sind genauso selten wie negative. Unterm Strich muss man seine Spielzeit keinesfalls bereuen.

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