Blanc VS Zombies im Test

(Artikel)
Haris Odobašic, 18. Mai 2016

Blanc VS Zombies im Test

Filmdreh auf der Zombieschule

Wird der Neptunia-Wahn jemals aufhören? Auch dieses Jahr erwarten die Fans gleich mehrere Spiele rund um Neptune. Nachdem V-II im späten Winter erschien und Superdimension Neptune VS Sega Hard Girls für diesen Herbst angekündigt ist, soll MegaTagmension Blanc + Neptune vs. Zombies das Frühjahr füllen. Mal wieder wagt man sich an ein Genre abseits des JRPG und schickt die Konsolengöttinnen in einen Brawler, als Quasi-Nachfolger zum letztjährigen Neptunia U.

Wie der Name schon ankündigt, geht es um Zombies, aber ein zweites großes Thema des Spiels ist Schule. Neptune, Blanc und die anderen Konsolengöttinnen haben sich nämlich in Gamacademi eingeschrieben, einer prestigeträchtigen Schule, um mehr über ihre Untertanen zu lernen. Leider -– Warnung: absoluter Klischee-Animeplot -- steht Gamacademi aber kurz davor, geschlossen zu werden. Neptune und Blanc beschließen zusammen, dass man doch einen Film drehen könnte, um das Ansehen der Schule zu steigern und sie so vor der Schließung zu retten. Und zwar einen Zombie-Film!

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Was für ein Glück, dass aber genau zu diesem Zeitpunkt ein Zombie-Virus sich auf dem Schulgelände ausbreitet und eure Klassenkameraden infiziert. Das hält die Mädchen nämlich nicht davon ab, ihren Film weiter zu drehen und das auch noch mit lebensechten Statisten.

Ja, der Plot ist absolut dämlich, worüber sich das Spiel selbst auch zu Genüge lustig macht. Aber in die absurde Neptunia-Welt passt es perfekt. Außerdem nimmt sich das Spiel genug Zeit, um andere Videospiele ordentlich auf die Schippe zu nehmen. Gerade die Resident-Evil-Reihe und ihre Tendenz, immer neue Organisationen aus dem Hut zu ziehen, die wirklich für alles Schlechte verantwortlich sind, werden großartig persifliert. Aber natürlich spielt man Neptunia nicht für den Plot, sondern für die Charaktere, die sich in zum Schreien komischen Szenen gegenseitig triezen und generell damit beschäftigt sind, einfach verdammt viel Spaß zu haben.

Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass Blanc vs. Zombies ein paar meiner liebsten Charaktermomente bietet, weil die Figuren quasi komplett aus dem Konsolenkrieg-Kontext herausgerissen sind und so etwas freier miteinander agieren können.

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Blanc vs. Zombies spielt sich schnell und intuitiv. Im Angriff benötigt ihr nur zwei Knöpfe für starke beziehungsweise schwache Angriffe, die ihr auch zu Kombos verknüpfen könnt. Dank Dashes und Ausweichsprüngen seid ihr die Hälfte der Zeit in der Luft unterwegs, wobei sich das Spiel auch ohne Boden unter den Füßen sehr gut spielt. Euer Angriffsrepertoire wird komplettiert durch Spezialangriffe, Finishing Moves und der Möglichkeit, eure Konsolengöttin zu verwandeln, ganz wie man es aus den richtigen Neptunia-Spielen kennt.

Wenn man den Vergleich zu Neptunia U zieht, tritt das Kampfsystem allerdings ziemlich auf der Stelle. Daran ändern auch die neuen Fähigkeiten, die euch heilen oder buffen, nichts. Entsprechend ist das Fazit also ähnlich: in kurzen Strecken macht das Kampfsystem viel Spaß, aber auf Dauer ist es sehr trist. Auch die Kampagne leidet darunter, da die Missionsziele nicht genug Abwechslung bieten, um dieses Manko auszugleichen.

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I-ich habe natürlich nicht eine Stunde damit verbracht, mir die vertonten Chatsamples anzuhören!

Einen wirklich großartiger Mehrwert hat Blanc vs. Zombies aber: einen Multiplayer-Modus. Ich hatte ja schon bei meinem Neptunia-U-Review darauf gehofft und bin nun vollkommen zufrieden. Entweder online oder ad-hoc kann man sich insgesamt zu viert an Missionen heranwagen, teilweise mit komplett neuen Bossgegnern und Kampfarenen. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei durchaus etwas höher als im Singleplayer-Modus und die Kämpfe taktischer, was in der Summe um einiges mehr Spaß macht.

Der Cast wurde leicht erweitert. Neben dem üblichen Set – die vier originalen CPUs samt Geschwister sowie den zwei Spielemagazin-Personifikationen Famitsu und Dengekiko – gibt es auch Charaktere aus Re;Birth3 und V-II, namentlich Plutia, Peashy und Uzume Tennouboshi. Hinzu kommt Tamsoft, eine Personifikation des gleichnamigen Videospielherstellers, der das Spiel auch entwickelt hat. Fans dürften sich über diese Erweiterung auf jeden Fall sehr freuen, insbesondere wegen des Fanservice-Gehalts, aber auch, weil sich jeder Charakter durchaus einzigartig spielt und man so mehr Abwechslung vorfindet.

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MegaTagmension Blanc + Neptune vs. Zombies ist ein gelungener Nachfolger zu Neptunia U: Action Unleashed mit eigentlich allen Stärken und Schwächen, die dieses hatte. Ein gelungenes Kampfsystem, das aber nur in kurzen Schüben wirklich begeistert, ist dabei der herausstechendete Punkt. Allerdings ist der Plot bei Blanc vs. Zombies eine Spur lustiger und der neue Multiplayer-Modus richtig spaßig, was diesen Titel besser macht. So dürfen nicht nur die üblichen Nep-Verdächtigen einen Blick wagen, auch Fans von Coop-Brawlern dürften hier ihre Freude haben. Haris

MegaTagmension Blanc + Neptune VS Zombies wurde auf der PS Vita getestet. Ein Testmuster wurde uns von Idea Factory International zur Verfügung gestalt.

MegaTagmension Blanc + Neptune VS Zombies

(Ranking)
B
RANK
Anständig. Stärken und Schwächen halten sich die Waage. Positive Überraschungen sind genauso selten wie negative. Unterm Strich muss man seine Spielzeit keinesfalls bereuen.

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28. März 2024 um 16:29 Uhr
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RELEASE
13. Mai 2016
PLATTFORM
PS Vita
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