Hyrule Warriors Legends im Test

(Artikel)
Torsten Ingendoh, 28. März 2016

Hyrule Warriors Legends im Test

Das Zelda-Spinoff im Portcheck

Erinnert ihr euch noch an Hyrule Warriors? Das erste Zelda-Spiel, das nicht von Nintendo entwickelt wurde (wir vergessen mal kurz das CD-i) vereinte die Saga um Triforce und Master-Schwert mit den Kämpfen aus Dynasty Warriors zu einem Mix, der erstaunlich gut passte. Solltet ihr die Wii-U-Version verpasst haben oder keine Wii U besitzen, gibt es Hoffnung für euch, denn mit Hyrule Warriors Legends dürft ihr euch nun auch auf dem 3DS den Mächten des Bösen stellen. Das Spiel ist mehr als ein reiner Port, denn es gibt auch neue Features zu entdecken.

Hyrule Warriors Legends ist im Grunde ein Dynasty Warriors im Zelda-Universum. Man bewegt sich als ein Held über ein großes Schlachtfeld, welches vor allem von Kanonenfutter besiedelt wird und sich sehr leicht töten lässt. Das Feld ist aufgeteilt in mehrere Befestigungen. Um diese von Feinden zu übernehmen, muss man erst mal eine gewisse Anzahl an Gegnern in der Festung besiegen und dann den Festungsboss töten. Somit erzeugt man eigenes Kanonenfutter, mit dem man die Armee des Gegners verlangsamt. Jede Mission hat eigene Ziele: Mal muss man einfach alle Festungen übernehmen, mal gilt es einen bestimmten Bossgegner zu töten. Oftmals wird man im Zuge der Mission von einem Ende der Karte zur anderen gescheucht. Die Hintergrundgeschichte dreht sich um Cia, eine böse Zauberin, die nach der dunklen Macht von Ganondorf sucht. Da es sich um einen Port handelt, verweise ich an dieser Stelle gern auf meinen Test der Wii U Version von Hyrule Warriors.

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Die Frage ist nun, ob sich das Spiel auch auf dem kleinen 3DS wohlfühlt. Die Antwort ist ein klares Jein. Zunächst die technischen Seite: Hyrule Warriors Legends läuft auf dem New 3DS flüssig und auch nur auf dem New 3DS kann man den 3D-Effekt einschalten. Wer einen alten 3DS oder 2DS besitzt, der wird auf stereoskopische Effekte verzichten müssen. Trotzdem gibt es Einbuße, denn unter aktiviertem 3D leidet die Framerate deutlich. Fernab des 3D-Effekts läuft Legends ohne größere Probleme flüssig auf der neuen Hardware. 3DS und 2DS verzeichnen nicht nur eine niedrigere Framerate, auch werden weniger Gegner gleichzeitig dargestellt. Die Unterschiede sind deutlich, weswegen ich dieses Spiel nur New-3DS-Besitzern empfehlen kann. Auch weil ihr mit dem neuen C-Stick die Kamera drehen könnt, was eine große Hilfe ist.

Die Grafik hat den Umzug relativ gut überstanden. Natürlich gibt es weitaus weniger Polygone und sehr viel unschärfere Texturen zu sehen, aber man hat sich an Smash Bros. orientiert und dem Spiel einen Cell-Shading-Look verpasst. Die Zwischensequenzen sind dafür original, was irgendwie unpassend wirkt. Einen Multiplayer gibt es nicht, dafür kann man per Touchscreen frei zwischen allen Kämpfern auf dem Schlachtfeld wechseln.

Ein reiner Port wäre wohl etwas wenig gewesen, darum hat man das Spiel um ein paar Neuerungen erweitert. Allem voran neue Kämpfer. Auf dem 3DS kann man sich jetzt auch als Tetra, Toon Link und König Daphnes aus Wind Waker in die Schlacht wagen, aus Majora's Mask stößt das Horror Kid hinzu. Am interessantesten ist allerdings die komplett neue Figur Linkle. Sie stellt mehr oder weniger eine weibliche Version von Link dar und kämpft mit zwei Armbrüsten. Sie hat außerdem einen eigenen Teil in der Story bekommen. Als sie von dem Angriff auf Schloss Hyrule erfährt, packt sie ihre Siebensachen und will sich ihrem Schicksal stellen - denn sie ist felsenfest davon überzeugt, die Wiedergeburt des Helden zu sein. Von ihrer Großmutter hat sie einen Kompass geerbt, der ihr den Weg weisen soll. Nur führt dieser nicht zum Schloss, dang! Der Witz ist, dass sie es trotz ihres Kampfeswillens nicht schafft, an der echten Schlacht teilzunehmen. Das ist zwar schade, aber dafür ist Linkle einfach knuffig!

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Als letzte Neuerung gibt es noch "Meine Fee". Im Abenteuer-Modus kann man in bestimmten Szenarios kleine Feen in Töpfen finden. Diese Feen kann man füttern und trainieren, damit sie einem im Kampf helfen. Im Hauptmenü kann man sie mit allem ausstatten, was sie so für den Kampf brauchen. Man legt ihnen neue Klamotten an, bringt ihnen neue Fähigkeiten bei oder man lässt sie mit anderen Feen von Spielern in der Nähe spielen. Im Prinzip ein Tamagotchi-Minispiel mit Boni für das echte Spiel. Das Feature ist nicht zwingend notwendig, aber in besonders herausfordernden Szenarien ist es doch sehr praktisch, wenn man sich dank ihnen wiederbeleben kann und somit eine zweite Chance bekommt.

Hyrule Warriors macht immer noch sehr viel Spaß, das hat sich auch auf dem 3DS nicht geändert. Sofern man auf dem New 3DS spielt – die alte Hardware ist schlicht und ergreifend überfordert. Dass der Koop-Modus fehlt, wurde gut kompensiert durch die Möglichkeit frei zwischen allen aktiven Kämpfern zu wechseln, ein Feature, das ich sehr gerne in der Wii-U-Version gesehen hätte, da es viele Kämpfe erträglich macht. Außerdem muss man Missionen nicht wiederholen, nur um für einen anderen Kämpfer die Belohnung einzusammeln. Das einzige, was nicht portiert wurde, sind die DLC-Karten. Diese findet man nur auf der Wii U. Dafür wurde bereits ein zweiter DLC Plan angekündigt, mit der Option den Season Pass für beide Versionen zu kaufen. Wer die neuen Charaktere auf der Wii U spielen will, der kriegt beim Kauf einen Code dafür, alle anderen müssen noch warten, bis man sie dazu kaufen kann.

Passt Hyrule Warriors auf den 3DS? Schon irgendwie, wenn man viel unterwegs ist. Wer alles sehen will, muss weiterhin sehr viel Zeit investieren und für "schnelle Runden" eignet sich das Spielprinzip nur bedingt. Wer bereits die Wii-U-Version besitzt, der braucht das Spiel vermutlich kein zweites Mal, vor allem da man seinen Fortschritt nicht übertragen kann. Wer Hyrule Warriors bislang nicht gespielt hat und beide Konsolen sein eigen nennt, dem würde ich eher die Wii-U-Version empfehlen.

Hyrule Warriors Legends wurde auf dem New Nintendo 3DS getestet. Ein Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt.

Hyrule Warriors Legends

(Ranking)
B
RANK
Anständig. Stärken und Schwächen halten sich die Waage. Positive Überraschungen sind genauso selten wie negative. Unterm Strich muss man seine Spielzeit keinesfalls bereuen.

Kommentare

Nicolas
31. März 2016 um 21:06 Uhr (#1)
Wenn du mit "DLC-Karten, die es nur für Wii U gibt" die Adventure Maps meinst (Termina, Twilight und co), die sind tatsächlich auch mit enthalten und werden nach und nach freigeschaltet, wenn man die erste Adventure Map abschließt!
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RELEASE
24. März 2016
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New Nintendo 3DS
Plattform - Überarbeitete Version des Nintendo 3DS mit einem neuen Prozessor und verbessertem 3D-Effekt. Der N3DS hat einen zweiten Stick und zwei zusätzlichen Schultertasten. Am 11. Oktober 2014 in Japan erschienen, ist er europaweit seit dem 13. Februar 2015 erhältlich.
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