Vorschau: Tom Clancy's The Division

(Artikel)
Benjamin Strobel, 27. Februar 2016

Vorschau: Tom Clancy's The Division

Alles, was wir wissen, in der Analyse

2013 angekündigt, ist Tom Clancy's The Division eines der am längsten erwarteten Spiele des Jahres. Jetzt steht der Release kurz bevor: ab 8. März können wir mit und gegen andere Spieler ein dystopisches Manhatten umkämpfen, das unter einer Pandemie zusammengebrochen ist. Wir fassen für euch zusammen, was wir über den Open-World-Shooter wissen.

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Story: Grounded in Reality
Die Story hinter The Division ist etwas, das Martin Hultberg, IP Director von The Division, "grounded in reality" nennt. Das heißt, die Ideen, auf die das Spiel sich stützt, sind der Realität entlehnt und könnten so in etwa tatsächlich passieren. In der Fiktion des Spiels kommen am Black Friday Banknoten in Umlauf, die mit dem Pocken-Virus infiziert sind. Wenn ihr jetzt denkt, dass die meisten Amerikaner mit Kreditkarte zahlen, habt ihr eigentlich recht. Für den Black Friday hebt etwa die Hälfte der Schnäppchenjäger vorher jedoch Bargeld ab, um bei den ganzen Angeboten an diesem Tag nicht den Überblick über die eigenen Finanzen zu verlieren. Weiter erklärt Hultberg auf einem Ubisoft-Event in Berlin, "das Papier amerikanischer Geldscheine ist anders als zum Beispiel das vom Euro. Bakterien und Viren können darauf viel besser überleben. Daher ist es möglich, einen Virus damit zu verbreiten." Tatsächlich haben Wissenschaftler der New York Universiy über 3000 verschiedene Mikroorganismen auf Dollarnoten gefunden. Was Hultberg uns erzählt, lässt sich an realen Befunden tatsächlich nachvollziehen.

In The Division legt die Pandemie schon fünf Tage später die US-Infrastruktur lahm und macht die Regierung effektiv handlungsunfähig. Dass die Auswirkungen eines biologischen Angriffs tatsächlich so drastisch sein können, zeigte 2001 eine Simulation dieses Szenarios mit dem Titel Operation Dark Winter. Die Ergebnisse zeigten, dass Amerika einem solchen Angriff nicht gewachsen wäre. Hultberg erklärt weiter, dass Regierungen sich bereits seit den 1950er Jahren auf solche Szenarien vorbereiten. Unter der Bezeichnung Continuity of Government werden solche Pläne zusammengefasst. Beispielsweise gibt es so genannte Stay-Behind-Einheiten, die bei einer Invasion im Land zurückbleiben und zur Aufklärung und Sabotage eingesetzt werden. Im Spiel ist das die namensgebende Division.

Einschätzung: Die Idee hinter The Division ist wahnsinnig spannend. Ob sich der interessante Hintergrund auch in einer packenden Story niederschlägt, können wir aber nicht beurteilen. In der spielbaren Beta-Version waren nur zwei kurze Hauptmissionen zugänglich, die sich um das Wiederherstellen der Infrastruktur in Manhatten drehten.

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Gameplay: Shooter trifft RPG
Das Gameplay von The Division lässt sich als Mischung aus Shooter und Rollenspiel am besten mit Destiny vergleichen. Anders als dort spielt man allerdings aus der dritten Person und ist fast immer auf Deckung angewiesen. Das Deckungssystem erinnert dabei an Mechaniken, die wir aus anderen Ubisoft-Spielen kennen, beispielweise Ghost Recon: Future Soldier. So kann man aus der Deckung heraus andere Punkte anvisieren und sich dann mit einem Knopfdruck automatisch dorthin bewegen. Lugt man hinter den Hindernissen hervor, kann man auf bis zu drei Waffen und Gadgets, wie Handgranaten, zurückgreifen. Die Haupt- und Nebenmissionen, die als Icons auf der Karte von Manhatten erscheinen, kann man allein oder in einer Gruppe aus bis zu vier Spielern abklappern.

Erfahrungspunkte und Loot bringen RPG-Elemente in den Mix. So kennen wir es auch schon aus Destiny und Borderlands. Gegner können Ausrüstung und Waffen in verschiedenen Farben fallen lassen, die ihre Seltenheit und Qualität angeben. Abseits der Pfade gibt es natürlich auch versteckte Kisten, die ebenfalls mit Loot gefüllt sind. Für Kills und erfüllte Missionen gibt es schließlich Erfahrungspunkte, damit das Charakterlevel hoch genug steigt, damit man die seltenen Schießgewehre überhaupt benutzen darf. Gefährliche Waffen sind eben nichts für Laien!
Missionen werden übrigens drei großen Bereichen zugeordnet: Sicherheit, Medizin und Technik. Erfüllt ihr entsprechende Ziele, schaltet ihr neue Skills in diesem Bereich frei. Da es in The Division aber keine Klassen gibt, könnt ihr jederzeit zwei beliebige Skills kombinieren, die euch am besten gefallen. Häufig macht es Sinn, sich im Team gut abzusprechen, damit sich nicht alle auf denselben Ast konzentrieren und ein anderer dafür zu kurz kommt. Dadurch kommt auch etwas mehr Taktik ins Spiel.

Einschätzung: Als Deckungs-Shooter hebt sich The Division im Ersteindruck wenig von anderen Vertretern ab - so gibt es sehr typische Waffen und Aktionen, die wir auch schon in Ghost Recon und Gears of War gesehen haben. Interessanter und taktischer wird das Spiel allerdings durch die zahlreichen Skills, die man frei kombinieren darf. Vor allem im Team hat man hier viele Möglichkeiten, die dem Spiel mehr Tiefe geben. Vermutlich ist im Koop-Modus deutlich mehr drin als allein.

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Multiplayer: Gemeinsam und geneinander
Während ein Großteil von Manhatten den Koop-Missionen gewidmet ist, gibt es im Zentrum ein Areal, das einen Versus-Modus ins Spiel bringt. In der so genannten Dark Zone ist die Ausbreitung des Virus am größten, daher ist es dort auch besonders gefährlich. Wer sich in diese Umgebung wagt, wird mit besserem Loot belohnt, muss dafür aber auch einiges tun. Alles, was ihr in der Dark Zone einsammelt, muss erst extrahiert werden, bevor es euch gehört. Dazu könnt ihr an bestimmten Orten einen Helikopter rufen, eure Beute dort ans Seil binden und hoffen, dass nichts schief geht. Der Clou ist nämlich, dass in der Dark Zone auch andere Spieler unterwegs sind, die euch um das hart erkämpfte Loot bringen können.

Ihr könnt euch jederzeit auch selbst dazu entscheiden, andere Spieler anzugreifen. Vielleicht fühlt ihr euch stark genug und wollt eure Grenzen austesten oder ihr wollt die Früchte anderer Leute Arbeit für euch ernten. Tötet ihr aber einen anderen Agenten, werdet ihr selbst zum Rogue Agent. Als Abtrünniger seid ihr für andere Spiele eine Zielscheibe, die selbst keinen Malus bekommen, wenn sie euch umholzen. Sterbt ihr in der Dark Zone, verliert ihr nicht nur euer Loot, sondern sinkt auch im Ranking und verliert dadurch Zugang zu bestimmten Kisten, für die ihr ein bestimmtes Level braucht. Ob ihr also lieb und nett spielen wollt oder lieber andere ärgern geht, ist keine leichte Entscheidung.

Einschätzung: Der PVP-Teil von The Division borgt sich interessante Aspekte aus Survival-Games wie DayZ und stellt euch vor knifflige Fragen im Miteinander mit anderen Spielern und Spielerinnen. Wenn ihr mit den Story-Missionen durch seid, stellt die Dark Zone den zentralen Teil des Spiels dar. Wie gut dieser Modus funktioniert, hängt natürlich von Ubisofts Servern und einer aktiven Community ab. Die Beta lässt darauf hoffen, dass es hier tatsächlich spannend wird. Wie lange der Postgame-Content bei der Stange halten kann, muss sich aber noch zeigen.

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Fazit: Der Daumen zeigt aufwärts
The Division gefällt mir immer besser, je mehr ich davon höre, sehe und spiele. Nach der E3 2013 gab es viele Fragezeichen um das Spiel, die heute fast vollständig verschwunden sind. Neben einem spannenden Hintergrund sind spielerisch vor allem die Multiplayer-Aspekte im Postgame interessant. Wie lange uns The Division am Ende fesseln kann, sehen wir wohl erst im März. Haltet also Ausschau nach unserem Testbericht! Ben

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RELEASE
08. März 2016
PLATTFORM
PC
Plattform - PC-Spiele haben mit die älteste Tradition. Heutzutage laufen die meisten Games unter dem Microsoft Windows.
Playstation 4
Plattform - Die Playstation 4 (PS4) von Sony ist eine Spielkonsole der 8. Generation. Sie erschien am 29. November 2013 europaweit als Nachfolger der Playstation 3.
Xbox One
Plattform - Nachfolger der Xbox 360 von Microsoft. Angekündigt am 21. Mai 2013, ist die Heimkonsole am 22. November 2013 in Deutschland und weiten teilen Eruopas erschienen.

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