Thrustmaster T150 im Test

(Artikel)
Adrian Knapik, 17. Oktober 2015

Thrustmaster T150 im Test

Einsteiger-Lenkrad für PC & PlayStation

Lenkräder sind kein günstiges Vergnügen. Doch gerade jetzt, in der Zeit der guten Rennsimulationen und der großen Auswahl, lohnt es sich umso mehr, sich ein Lenkrad zuzulegen. In einer Preisspanne von 100€ bis 1500€ ist dabei für jeden was dabei, ob Hobby-Rennfahrer oder Hardcore-Simulator-Fan. Das Thrustmaster T150 Force Feedback siedelt sich mit einer UVP von 200€ (ebenso 200€ bei Amazon) im unteren Preisbereich an und möchte trotzdem mit guter Präzision und einem guten Spielerlebnis punkten.

thrustmastert150_überblick

Das T150 kommt gut verpackt in einem simplen Pappkarton daher. Neben dem Lenkrad findet man noch ein Pedalset und diverse Kabel mitsamt einer ausführlichen Bedienungsanleitung im Paket. Um das Lenkrad irgendwo befestigen zu können, ist natürlich auch die dazugehörige Klemme dabei. Diese wird mit einem simplen Handgriff am Lenkrad befestigt und kann dort auch dran gelassen werden, wenn man es im Schrank verstaut. Das T150 ist offiziell für die Benutzung mit der PS4 und der PS3 lizenziert, funktioniert aber auch am PC, wenn man sich die Treiber von der Homepage runterlädt. Optisch gesehen präsentieren sich Lenkrad sowie Pedale sehr unauffällig in schwarz, wobei ein kleiner Teil des Lenkrads in der Griffzone mit blauem Anti-Rutsch-Gummi überzogen ist. Das Hauptmaterial beider Teile ist Plastik, das weder billig noch besonders hochwertig wirkt.

Da das Thrustmaster T150 ein gerade frisch erschienenes Zubehör ist, kann man nicht erwarten, dass jedes Spiel das Lenkrad auch ohne Probleme unterstützt. Gerade die älteren Rennspiele auf dem PC erzeugen Kompatibilitätsprobleme und funktionieren entweder nur eingeschränkt oder erst nach qualvollen Minuten, in denen man an Einstellungen herumwerkeln muss. An der Sony-Konsole funktioniert das wesentlich einfacher. Oft muss man hier selbst gar nichts mehr einstellen. Durch diese Lizenzierung sind auf dem Lenkrad natürlich auch alle Tasten eines PlayStation Controllers untergebracht, einzig das TouchPad ist nicht vertreten. Für den PC gibt es ein kleines Programm, in dem man die wichtigsten Funktionen und Einstellungen des Lenkrads ändern kann. Insgesamt hat man einen Drehbereich, der sich zwischen 270° und 1080° frei begrenzen lässt. Am PC ist es einfacher, für die Navigation durch die Menüs der Spiele die Tastatur zu benutzen, da das Lenkrad bei jedem Spiel eine andere Tastenbelegung aufweist und das mitunter zu einigen sehr sonderbaren Knobeleien führt.

thrustmastert150_hinten

Generell empfehle ich, vor dem Antritt zum Rennen noch einmal alle Einstellungen durchzuschauen, um nicht böse überrascht zu werden – so sind in F1 2015 von Haus aus die Pedale verkehrt herum belegt, sodass ich erst mal ungewollt eine Vollbremsung hinlegte. Wo wir schon beim Thema Pedale sind: das beigelegte Pedalset kann man benutzen, es ist aber wirklich kein Genuss. Es bietet zwar die wichtigsten Features wie große Oberflächen und ein widerspenstigeres Bremspedal, aber das Gewicht des Standfußes ist so gering, dass man bei jedem festen Drücken die komplette Plattform wegschiebt oder in die Luft hebt. Gerade bei spannenden Rennsituationen ist das wirklich nervig und führt auch häufig zum Kontrollverlust, da man entweder abrutscht oder Gas und Bremse nicht mehr richtig dosieren kann. Als Workaround kann man sich selbst eintrainieren, dass man jeweils mit dem unbenutzten Fuß mit der Ferse auf den Standfuß drückt, das geht jedoch auch eher schlecht als recht. Wer von diesem Problem die Schnauze voll hat, oder von Beginn an ein hochwertigeres Pedalset haben möchte, der kann von Thrustmaster separate Sets kaufen. Die kommen dann auch deutlich stabiler und vielversprechender daher, mit Wunsch gibt es auch Varianten mit Kupplungspedal – und wer dann noch Geld übrig hat, kann sich auch noch den originalen Schalthebel dazukaufen.

Im Rennen beweist das T150 dann seine großen Stärken. Der Force Feedback-Motor vollzieht erfolgreich seinen Job, wenn es um Mulden, Berührungen oder verschiedene Bodensituationen wie Schnee oder Schotter geht - alles fühlt sich hervorragend und nachvollziehbar an. Das Lenkrad reagiert jederzeit absolut präzise auf die Lenkbewegungen des Spielers. Das Anti-Rutsch-Gummi verhindert dabei, dass man die Kontrolle durch schwitzende Hände verliert. Auch die hinten am Lenkrad liegenden Schaltwippen sind super zu erreichen. Dafür sind das D-Pad und die anderen Tasten für kleine Hände zu weit in der Mitte platziert. So muss ich, um diese Knöpfe zu erreichen, stark umgreifen. Schade ist, dass das PlayStation-Logo in der Mitte nicht zu einer großen Taste umfunktioniert wurde, um damit beispielsweise hupen zu können – das wäre zwar nur ein nettes Gimmick gewesen, aber durch so was zeichnet sich eben Liebe zum Detail aus.

thrustmastert150_header

Jeder, der mit dem Gedanken spielt sich solch ein Zubehör anzuschaffen, hat hier einen würdigen Kandidaten für den Sparbereich gefunden. Durch die Kompatibilität mit hochwertigeren Pedalsets kann man sein Erlebnis auch recht einfach verbessern, wenn man nach dem Ausprobieren Blut geleckt hat. Aber ganz ohne Kritik geht es dann doch nicht: gerade die Pedale entpuppen sich eher als nette Beilage und nicht als Bereicherung. Auch die für kleine Hände nicht gut erreichbaren Knöpfe in der Mitte sind eher suboptimal. Alles in allem ist das Thrustmaster T150 Force Feedback aber ein super Lenkrad für die Einsteigerwelt. Adrian

Das Thrustmaster T150 Force Feedback wurde mit dem PC und der PS4 getestet. Ein Testmuster wurde uns von Thrustmaster zur Verfügung gestellt.

Kommentare

Gast546hw6h454h
Gast
24. November 2015 um 00:27 Uhr (#1)
Danke für den Bericht, hat mir geholfen.
Gehtsienichtsan
Gast
04. August 2016 um 12:08 Uhr (#2)
Welche Spiele gehen für den PC mit dem Lenkrad ?
Adrian
04. August 2016 um 16:01 Uhr (#3)
Hi,
nach meiner Erfahrung funktioniert das Lenkrad mit dem Großteil der aktuellen Spiele problemlos, bei älteren Spielen kann es an bestimmten Punkten zu Problemen kommen, die nur mit ein bisschen Arbeit zu lösen sind. Eine genaue Liste mit "kompatiblen Spielen" kann ich dir leider nicht geben. Da müsstest du mal bei Thrustmaster nachfragen, ob sie dir so etwas zuschicken könnten.
Adrian
Gast
20. April 2024 um 10:57 Uhr
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