Was ist Commander Cherry’s Puzzled Journey? Wenn man mich fragt, bewegt es sich irgendwo zwischen genialer Idee und purem Wahnsinn, zumindest was das Spielkonzept und das Design angeht. In Commander Cherry baut man mithilfe Xbox Ones Kinect-Kamera oder der PlayStation Camera mit seinem eigenen Körper Wege, um die Level bestehen zu können.

Commander Cherry ist dabei die Hauptfigur des kleinen Jump & Runs – und dieser ist nichts anderes als eine Kirsche mit Armen und Beinen. Und weil das noch nicht genug ist, besitzt er ein Raumschiff in Form eines riesigen Steaks – hey, liebe Entwickler, was für Drogen habt ihr genommen? Ich will auch was davon abhaben! Aber ohne die körperliche Hilfe des Spielers ist es unserem kleinen Freund leider nicht möglich, ans Ende der Level zu gelangen und alle leuchtenden Orbs einzusammeln. So müsst ihr euch kurzerhand vor die Kamera schwingen und allerlei lustige Figuren mithilfe eures Körpers formen, damit der kleine Herr Cherry gemütlich weiterschlendern kann. Und ganz ehrlich: ich hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend werden wird!


Wer nämlich gedacht hat, dass es relativ einfache Figuren sind, soll es einfach mal selbst ausprobieren. Gerade zu Beginn wird man noch geschont, aber je weiter man fortschreitet, desto schwieriger werden die benötigten Figuren. Dabei ist es aber nicht vorgeschrieben, wie man sich verrenken muss, damit man weiter kommt, der Spieler darf alles selbst entscheiden. Und wenn ich eins gelernt habe, ist es das: Streng dich gefälligst an! Denn je öfter du eine Figur wiederholen musst, desto mehr bestrafst du dich selbst. Ach, und ganz nebenbei verliert man auch noch einige Bonus-Orbs, wenn man eine Stelle wiederholt. Pro "Problemzone" darf man nämlich nur eine bestimmte Anzahl Yoga-Verrenkungen platzieren. Wenn das nicht als Brücke nicht genügt, muss man resetten. Aber das wird sowieso zur Nebensache, wenn man krampfend auf dem Boden liegt. Ich glaube, das nächste Mal sollte ich vorm Spielen noch ein paar Runden laufen, um mich aufzuwärmen.

Schade ist nur, dass es aktuell nur relativ wenige Level gibt und damit die Spielzeit zwischen drei und sechs Stunden liegt, je nachdem, wie man sich anstellt und wie hoch die Motivation ist, geheime Objekte zu finden. Immerhin steigt mit jedem Level der Schwierigkeitsgrad und bringt immer neue Elemente mit ein, damit es nicht langweilig wird. Spätestens, wenn die Brückenfresser ins Spiel kommen, muss sich auch mal der Commander selbst ein wenig ins Zeug legen.


Außerdem erhöht sich der Wiederspielwert durch den Nutzen als lustiges Partyspiel. Dann kann jeder mal vor der Kamera Brücke spielen, während der andere den Commander übernimmt. Durch den schnellen Spielerwechsel, die ulkigen Figuren und das abgedrehte Design eignet sich Commander Cherry’s Puzzled Journey hervorragend für kleine Feiern. Ganz lustig wird es dann, wenn schon einiges an Alkohol (für die Kinder: hier bitte Orangensaft einfügen) im Spiel ist, denn wenn schon im nüchternen Zustand ein solch hohes Fail-Potenzial herrscht, möchte ich wirklich gerne erleben, wie sich das im abendlichen Rauschzustand verhält.

Besonders nervig ist allerdings, wenn plötzlich die Technik hinter dem Spiel streikt. Während ich also da meine Figuren formte, wollte die PlayStation Camera bzw. Commander Cherry mich um jeden Preis in einer bestimmten, benötigten Position nicht erkennen. Nach gut einer Stunde des Rumprobierens musste ich tatsächlich aufgrund von Konditionsproblemen letztendlich vor der streikenden Technik kapitulieren. Ich weiß nicht, ob es an der Möbelkonstellation in meinem Kamera-Sichtfeld liegt, oder an etwas anderem, aber hier wurde mir der weitere Spielfortschritt verwehrt. Ben und Paul haben solche Schwierigkeit bei der Xbox-One-Version allerdings nicht feststellen können.


Commander Cherry’s Puzzled Journey ist ein sehr verrücktes, lustiges aber auch unglaublich forderndes Spiel – für die Muskeln! Vor allem über eine längere Spielzeit merkt man deutlich die Anstrengung und ist froh, wenn man dann eine andere Person in der Nähe hat, die den Yogapart übernehmen kann. Nur die Technik machte mir einen Strich durch den Spielspaß. Adrian

Commander Cherry’s Puzzled Journey wurde auf der PS4 getestet. Ein Testmuster wurde uns von Grandé Games zur Verfügung gestellt.