Ihr seid das Kind Odins. Oh ja. So sollte ein Spiel anfangen. DU BIST EIN GOTT. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: keiner will euch nach Valhalla lassen. Nicht mal eure Wikinger dürfen in die Hallen ihrer Ahnen Einzug halten. Voll gemein. Immerhin: Wer nicht ins Jenseits kann, kann auch nicht sterben.


Es braucht nur ein paar Sekunden Gameplay, bis man es bemerkt. Die kleinen, wuselnden Männchen und Weibchen. Jedes hat Jobs. Eins geht in den Wald und tötet Tiere. Ein anderes richtet Pfade her. Ein anderes baut Ressourcen ab. Und dann auch noch überall die kleinen Schildchen, auf denen Kohlesymbole oder andere Materialienquellen abgebildet sind. Wer nicht sofort ein Flashback zu Die Siedler hat, der ist eigentlich nicht alt genug, um das DPad zu lesen. Die Ähnlichkeit ist absolut kein Zufall, denn Thomas Häuser, der Kopf des damaligen Siedler-2-Entwicklungsteams, ist der Chef-Entwickler von Valhalla Hills.

Jedes Level in Valhalla Hills hat den gleichen Aufbau, stellt aber immer wieder neue Herausforderungen. Ihr startet am Fuße eines Hügels und müsst eure Leute ganz oben durch ein Tor schicken - so ähnlich wie bei Black & White. Wow, die Vergleiche zu alten Strategie-Simulationen wollen gar nicht aufhören. Jetzt kann man nicht einfach alle Wikinger nach oben schicken und das Tor in Beschlag nehmen. Nope. Seine individuell generierten Untergebenen kann unser lieber Göttersohn nämlich nicht direkt befehligen. Er muss sagen, was getan werden soll und dann kümmert sich hoffentlich jemand drum. Außerdem ist ein Tor erst einmal verschlossen. Um es zu öffnen, muss man entweder eine ganze Menge Ressourcen eintauschen oder eine Horde Feinde bezwingen. Unsere Wikinger können zwar nicht sterben, aber wenn unser Dorf kaputt ist, dann kommen wir ja auch nicht weiter.


In einem besonders gemeinen Twist haben die Entwickler Achievements eingebaut, die Spielinhalte freischalten. Das klingt jetzt erst mal gar nicht so schlecht, aber zu Spielinhalten gehört auch "Wölfe existieren nun in deinen Wäldern". Das will man jetzt eigentlich nicht, aber manchmal muss man die Anforderungen an so ein Achievement einfach erfüllen. Zusätzlich wirkt der Häuserbau sehr durchdacht. Man kann theoretisch überall auf dem Hex-Raster seine Häuser platzieren, aber wer dumm auf Abhängen baut, der muss für die Stützpfosten halt viel mehr ausgeben. Das muss sich schon lohnen!

Zuletzt zeigte man uns noch den Karten-Editor. Der ist recht simpel gehalten und generiert Karten nach Breite, Tiefe und Höhe. Dann muss man schon eine Weile nach oben scrollen, um die Spitze in den schneeverkleisterten Gebirgen erkennen zu können. Nach Aussage des Präsentators würde eine so riesige Map dann auch einige Tage Realzeit in Anspruch nehmen.


Also, ich weiß ja nicht, wie ihr so zu Strategie-Simulationen steht, aber ich kann nicht viel mit denen anfangen. Und trotzdem bin ich doch leicht von Valhalla Hills begeistert. Vielleicht ist es die Nostalgie oder einfach nur die Idee, dass ich mal wieder so ein Spiel spielen kann ohne mir Gedanken um Zerg Rushs machen zu müssen und einfach nur gemütlich für mich Eisenerz abbauen darf, bis ich zur nächsten Karte darf. Valhalla Hills ist ab dem 24. August im Early Access und soll Ende des Jahres releasen.