EVE: Valkyrie ist ein Multiplayer-Space-Shooter im EVE-Universum. Frisch vorgestellt auf der Gamescom, konnte ich den neuen VR-Titel von CCP Games auf der Messe bereits anspielen. Nach wenigen Sekunden war mir klar: Oculus Rift ist perfekt für EVE: Valkyrie. Lest hier, wieso.


Ich sitze in einem kleinen Starfighter im Hangar eines Raumschiffes. Durch das Glas kann ich die Startrampe erkennen, die mich gleich ins All schießen wird. Wenn ich vor mir nach unten schaue, sehe ich die Instrumente des Starfighters, ein Radarsystem, viele Knöpfe. Meine Backen sind fest in den Sitz gedrückt, dann geht es los: der dunkle Punkt am Ende der Rampe wird immer größer, innerhalb weniger Sekunden bin ich im All. Ich schaue mich um, aber dauert nicht lang, da rücken Feinde auf. Wenn ich nach unten auf mein Radar schaue, kann ich erkennen, wie hinter mir weitere Punkte auftauchen. Ich wende den Fighter, fliege auf sie zu, erledige einen und dann zwei. Doch in meinem Augenwinkel deutet sich die nächste Gefahr an: nachrückende Gegnerscharen. Ich tauche nach unten ab, drehe noch mal den Fighter und versuche hinter sie zu fliegen. Es ist kein leichter Kampf. Immer wieder muss ich von links nach rechts schauen, wachsam auf Bewegungen in meinen Augenwinkeln achten. Doch irgendwann wird es zu viel, sie erwischen mich - die Demo ist zu Ende.

Ich lege den Controller hin, nehme die Kopfhörer und Oculus Rift wieder ab. Hinter dem Weltall in der VR-Brille kommt die Realität zum Vorschein. Ich sitze in einer Messehalle in Köln. Zwei Entwickler von EVE: Valkyrie schauen mich fragend an. Sie wollen wissen, wie es mir gefallen hat. Es war gut, sogar sehr gut. Aber die Frage, die ich mir selbst stelle, ist eine andere. Warum war es so gut? Warum hat die Demo von EVE: Valkyrie so gut funktioniert?


Ich habe eine Theorie: Das Spiel und Virtual Reality sind wie füreinander geschaffen. In vielen VR-Spielen steuert man eine Figur, geht mit ihr durch den Raum - mit geschmischten Ergebnissen. Der Kopf bewegt sich zwar frei, aber der Rest des Körpers muss über den Controller bedient werden - eine sehr künstliche Situation. Aber nicht in EVE: Valkyrie. Wie ich in der Realität gemütlich im Sessel sitze, sitzt gleichsam auch die Spielfigur fest im Cockpit des Starfighters. Es ist keine unnatürliche Situation, dass ich auf meinem Arsch sitze, während sich vor mir alles bewegt. Ich steuere ja ein Raumschiff! Gleichzeitig kann ich mich im Cockpit frei umsehen, was eine unheimlich hohe Immersion erzeugt. Oculus Rift schränkt das Sichtfeld zwar leicht ein, aber schon nach wenigen Sekunden ist das kaum noch zu bemerken.

Für ein paar Minuten war es so als würde ich in einem Starfighter durch den Weltraum jagen. EVE: Valkyrie war für mich die überzeugendste VR-Demo auf der Gamescom. Die Steuerung mit dem Controller macht Sinn, Oculus Rift macht Sinn, EVE: Valkyrie funktioniert. Ich freue mich darauf, mehr davon zu sehen. Ben