Vorschau: Bounty Train

(Artikel)
Paul Rubah, 22. August 2015

Vorschau: Bounty Train

Lokomotiven-Simulator für Normalsterbliche

Ein Bahngeschäft zur Zeit des Bürgerkriegs haben - klingt eigentlich nach einer lukrativen Sache. Zu blöd, dass dem Spieler in Bounty Train das Geschäft des eigenen Vaters unter dem Hintern weggeschnappt wurde. Jetzt haben wir nur noch zwei Jahre Zeit, um die ganze Gesellschaft wieder ins eigene Haus zu holen - mit allen Mitteln.

bt-karte

Bounty Train ist ein Bahnsimulator. Es hat außerdem Taktikkämpfe, ein dynamisches Wirtschaftssystem und eine Geschichte rund um den Klinsch der Konföderierten und der Union - samt Gastauftritten von historischen Größen, wie Abraham Lincoln. Das Spiel startet auf der nordamerikanischen Karte, mit einer Stadt im Besitz und einer Bahn im Lager. Von dort aus müssen wir uns unser Imperium wieder aufbauen, indem wir Aufträge annehmen. So können wir entweder Ressourcen günstig in einer Stadt kaufen und in der nächsten teuer an den Mann bringen. Wenn die Sterne günstig stehen, wollen vielleicht sogar liquide Passagiere mit, die Unsummen zahlen, um rechtzeitig von der Ost- an die Westküste zu kommen. Dann gibt's richtig Asche! Wenn sich die Bahn allerdings verspäten sollte, dann müssen wir eine vertragliche Strafe zahlen. Wäre toll, wenn das bei der Deutschen Bahn auch der Fall wäre.

Auf den Wegen kann natürlich einiges schief gehen. Ob ein Zug nun durch ein Indianerreservat zuckelt, ob ihm Banditen auflauern oder ob eine Kriegspartei denkt, dass unsere Lieferungen für die anderen ein wenig zu nützlich sind - es kann immer wieder zu Kämpfen kommen. Aber dafür ist der clevere Bahnmann ja ausgerüstet. Im vollen Spiel soll man an jede Lokomotive sieben bis neun Wagons anhängen können. Die dienen nicht nur als Lagerraum, sondern einige Wagen sind gepanzert und bieten Schießscharten, andere sind mit Gatlings bewaffnet. Ein Schlafwagen muss natürlich auch her, denn irgendwo muss die kämpfende Crew ja unterkommen. Jeder Soldat hat dabei ein Spezialgebiet. Die angesprochene Gatling lässt sich von untrainierter Mannschaft etwa nicht bedienen und ein Mechaniker an Bord ist auch nicht verkehrt.

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Kämpfe laufen in Echtzeit, lassen sich aber jederzeit pausieren, um Kommandos zu verteilen. Das Ganze erinnert sehr an FTL, das ohne Pausenfunktion auch quasi unspielbar wäre. Neben der Panik eines Angriffs, muss man sich aber auch um seine Umgebung kümmern. Eine schnelle Lok kann Verfolgern zwar einfach entkommen, allerdings sollte man mitten im Schusswechsel darauf achten, nicht zu schnell in eine Kurve zu rattern. Das bringt den Zug zwar nicht sofort zum Entgleisen, aber verletzt alle Insassen. Und auch die Platzierungen der Wagons oder sogar der Fracht kann wichtig sein. Sprengstoff sollte man etwa nicht zu weit vorne lagern, denn wenn der doch einmal in Flammen aufgeht, dann reißen gleich alle Wagons hinter der Katastrophe mit ab und sind verloren.

Außerhalb von Kämpfen muss man sich auch einige Gedanken ums Politische machen. Insbesondere muss man abwägen, mit wem man handelt. Denn egal, wem man hilft - irgendjemand wird das nicht mögen. Selbst wenn man nicht mal Aufträge von den Konföderierten selbst bekommt, sondern einfach nur eine Südstaatenstadt beliefert, kann das die Unionler vergretzen. Und wer weiß schon, wer durchdreht, wenn man mit den Rothäuten gemeinsame Sache macht. Wer außerdem ein wenig Die Fugger spielen will, kann den Teilhaber von Dads Gesellschaft um deren Anteile verhandeln, sondern die Herren auch ganz gemütlich aus dem Weg räumen lassen.

bt-kauf

Bounty Train wirkt wie ein schrecklich kompliziertes Geflecht, definiert sich aber nicht mit unübersichtlichen Menüschichten, sondern durch Zugänglichkeit und auch mal etwas Action. Das Spiel befindet sich derzeit im Early Access und für den historisch akkuraten Bahner in euch, könnte Bounty Train das neue FTL: Faster Than Light sein.

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28. März 2024 um 14:17 Uhr
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Sparte - Ist das Spiel gut? Wir wissen es noch nicht! Aber wir verschaffen uns einen ersten Eindruck.

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