Rundum war 2014 das Jahr der Feuerproben. Die Großen von Microsoft und Sony sind nun etwa 13 Monate auf dem Markt - genug Zeit, um sich zu beweisen. Doch auch wenn die Verkaufszahlen der Playstation 4 denen der Xbox One immer einen Schritt voraus sind, konnte uns an der Spielefront keine der neuen Konsolen wirklich überzeugen. Für die wirklich guten Spiele ist die Plattform egal. Wer Frames zählt und seinem HD-Fernseher etwas gönnen möchte, ist mit der PS4 auf der sicheren Seite, doch auch an unerwartet vielen Umsetzungen für die XBO hängt das 1080p-Fähnchen.

Gleichzeitig erwartet und überraschend kam Nintendos Offensive. Während sich die PS Vita in den japanischen Nischenmarkt zurückgezogen hat und dem 3DS die mobile "Hardcore"-Welt überließ, krepelte die Wii U seit 2012 auf Sparflamme. Dieses Blatt hat sich nun gewendet: Wo PS4 und XBO kaum mit Ausreißern aufwarten konnten, brannte Nintendos Heimkonsole ein wahres Feuerwerk an spektakulären Spielen ab - wenn auch wieder einmal fast ausschließlich aus dem eigenen Hause. Bayonetta 2 hält zwar die Fahne der Third-Party-Hersteller hoch, aber wenn Nintendo nicht in naher Zukunft kräftig mit Publishern dealt, wird auch die Wii U das alte Nintendo-Schicksal ereilen: Die Konsole bleibt im Schrank, bis das neue Mario, Pikmin oder Zelda erscheint. Danach darf die Konsole kurz Luft schnuppern, nur um anschließend wieder im Schrank zu verschwinden.


Und es war natürlich auch ein kritisches Jahr für Spielejournalisten. Der ganze Kulturkrieg ums Gamergate - ob man sich nun auf eine Seite geschlagen hat oder weise Abstand hielt - hat dazu geführt, dass sich die lauten Minderheiten unseres Lieblingshobbies und der Kunstform Videospiele gegenseitig an die Gurgel sprangen. Gründe dafür gab es viele - Korruption, Sexismus und wahrscheinlich jedes andere Thema, das die letzten zehn Jahre auf kleiner Flamme köchelte, wurde auf Anschlag aufgeheizt. Es ging um die Identität des Gamers (und ob es sie überhaupt gibt) und um ethischen Journalismus. Anscheinend müssen wir jetzt immer dran schreiben, falls wir einen Interviewpartner kennen oder mit einer Spielefirma gemeinsame Sache machen, was irgendwie... na ja, selbstverständlich sein sollte?
Was andere Medien und Kulturgruppen aus der ganzen Sache für Konsequenzen ziehen, bleibt zu beobachten, doch für das DPad ist der Kurs klar: Wir lassen uns von solchem neumodischen Kram wie "Ethik" und "Bestechung" nicht beeinflussen, schreiben weiter frei Schnauze über Gott und die Welt (also Gabe Newell und Azeroth) und sagen euch, welche Spiele taugen und welche man in die Tonne treten sollte.

Und da mir keine bessere Überleitung einfällt, hier der Rückblick zum Monat Dezember. Wir wünschen euch ein prächtiges Jahr 2015!

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