Metroid-Retrospektive (4)
Metroid-Retrospektive (4)
Samus' letztes Abenteuer: Metroid Fusion
Fans-Erschrecken leicht gemacht. Man nehme Samus' Raumschiff im Intro, zeige es ganz normal im Weltraum rumfliegen und lässt es plötzlich in einen Asteroidengürtel abdriften, in dem es dann explodiert. Ein "WTF?" ist garantiert. Willkommen bei Metroid Fusion, dem chronologisch letzten Abenteuer von Samus Aran.
Dieser Beitrag wurde erstmals am 7.10.2014 veröffentlicht.
Die Metroids sind ausgerottet, Mother Brain und die Space Pirates sind Geschichte, die Galaxie ist wieder sicher. Dass der Planet SR-388 nun nicht mehr so gefährlich ist, das freut vor allem Wissenschaftler, die endlich die dortige Flora und Fauna studieren können. Aufgrund ihrer Ortskenntnisse wird Samus auch gleich engangiert, um Geleitschutz zu bieten. Bei einer dieser Ausflüge passiert es dann. Eine Bestie verwandelt sich nach ihrem Ableben in ein seltsames, amorphes Wesen und greift unsere Kopfgeldjägerin an. Anfangs schien dabei nichts passiert zu sein, doch das Wesen stellt sich schnell als Parasit heraus, welcher sich munter in ihrem Körper vervielfältigt, was sie die Besinnung kostete. Ohne Bewusstsein trudelte dann das Schiff in den Asteroidengürtel, aber glücklicherweise löste sich die Rettungskapsel. Doch der Parasit, genannt X, ist noch nicht besiegt. Nachdem Samus operativ die Power Suit entfernt wird, kommt den Ärzten die rettende Idee: Der natürliche Feind dieser Parasiten mussten die Metroids gewesen sein und dank ein bisschen Rest-DNS vom Metroid-Baby kann Samus gerettet werden - allerdings auf Kosten ihrer Suit und ihrer Fähigkeiten. Bislang die beste Erklärung, warum man mit einem Minimum an Ausrüstung ins Spiel startet. Schauplatz ist zum ersten mal kein Planet, sondern eine Raumstation im Orbit von SR-388, genau genommen die Raumstation der Forscher, die Samus beschützen soll. Nachdem unsere Heldin gerettet wurde, brach der Funkkontakt mit der Station ab. Sie soll herausfinden, was los ist.
Puh, viel Intro für ein Metroid-Spiel, aber jetzt geht es endlich los. Gameplaytechnisch hat sich nicht viel getan seit Super Metroid. Die neuen Standards wurden übernommen, darunter die Karte, die kombinierbaren Beams, Power-Bomben und und und. Fans des SNES-Klassikers fühlen sich gleich zu Hause. Woran in Fusion am meisten geschraubt wurde, ist die Steuerung. Kein anderes 2D-Metroid steuert sich so perfekt. Diagonales Zielen wurde nun auf die R-Taste beschränkt. Mit dem D-Pad wechselt man bequem von schräg nach oben zu schräg nach unten ohne die Schultertaste zu wechseln. Die L-Taste hält man jetzt gedrückt, um die Missles abzufeuern. Ihr werdet euch fragen, warum das nicht bei Super Metroid schon so gemacht wurde, weil das einfach nur logisch wirkt. Dafür wurde die Unterteilung in normale und Super-Missiles weggelassen. Power-Bomben funktionieren gleich, man hält L im Morphball-Modus, um sie mit B einsetzen zu können. Samus rennt jetzt auch automatisch, was auch sehr angenehm ist. Und zum ersten Mal ist der Spacejump nicht wählerisch, was das Drücken der Taste angeht.
Sehr schnell fällt hier auf, dass Fusion einen etwas lineareren Weg einschlägt als die Vorgänger. Durch den stärkeren Fokus auf Story wird man aktiv vom Spiel zum nächsten Ziel gelenkt. Maßgeblich daran beteiligt sind die Navigationsräume. Meist darf man diese erst verlassen, wenn man am Terminal gewesen ist und sich von der Schiffs-KI das neue Ziel abholt. Gleichzeitig kriegt man so auch die Karte des Sektors. Backtracking hat dadurch auch ein wenig abgenommen, zumindest fühlt es sich nicht mehr so an. Die klassischen "Ah, vielleicht komm ich jetzt hier weiter"-Momente fehlen, da auch die Türen überarbeitet wurden. Die Farbkodierungen zeigen nicht mehr an, mit welcher Waffe man sie öffnen kann, sondern welchen Terminal man aktivieren muss, damit sie sich öffnen. Es gibt aber immer noch genügend Möglichkeiten in alte Gebiete zu reisen, um versteckte Power-Ups aufzuspüren. Notwendig ist das selten, da viele Items auf dem Wegen nebenher zu finden sind. Außerdem werden im Laufe der Story immer wieder Teile der Station unzugänglich. Erst ganz kurz vor Schluss darf man wirklich frei erkunden.
Die X-Parasiten sind die Hauptgegner des Spiels. Sie haben nämlich die Eigenschaft die DNS ihres Wirtes zu absorbieren und somit den Wirt zu kopieren. Jeder Gegner verwandelt sich nach dem Ableben in einen X, welchen sich Samus einverleiben kann, um Lebensenergie und Missiles wieder aufzuladen. Und eines dieser X-Parasiten wird euch das Fürchten lehren. Besser konnte diese Szene nicht ablaufen. Man hat gerade einen Aufzug zu den Sektoren betreten, da erschüttert eine Explosion den Bildschirm. Eine Wand wurde niedergerissen und aus dem Rauch tritt mit hallenden Fußstapfen... Samus? Das Wesen dreht sich kurz zum Spieler und in einer Nahaufnahme bekommt man ein emotionsloses Gesicht mit leeren Augen zu sehen. Darf ich vorstellen: Das SA-X, eine Kopie von Samus mit Power Suit auf maximaler Stärke. Diesem Vieh werdet ihr im Laufe des Spiels mehrmals begegnen, angekündigt durch die hallenden Fußstapfen. Ich muss die nur hören, da bekomme ich Gänsehaut, denn in diesen Szenen hilft nur die Flucht.
Metroid Fusion ist ein guter Einstieg für Neulinge der Serie. Von allen Metroid-Spielen ist es definitiv das zugänglichste. Es ist immer klar, was zu tun ist, die Steuerung ist butterweich und die Atmosphäre kommt dennoch nicht zu kurz. Im Schwierigkeitsgrad ist es auch recht fair. Anfangs vielleicht noch ein wenig zu leicht, bekommt man später richtige Klöpse vorgesetzt. Ich weiß noch wie toll ich mich fühlte, als ich von allen Seiten zu hören bekam, wie sehr sie am Boss Nightmare verzweifelten und ich nicht. Zum ersten Mal ist es auch für den Abspann entscheidend, wie viele Items man sammelt. Für 100% bekommt man garantiert Samus ohne Power Suit zu sehen, für 100% unter zwei Stunden sogar noch ein schöneres Bild. Fusion war mein Spiel für Autofahrten. Wie lange noch? Zwei bis drei Stunden? Okay, zock ich mal eben wieder Metroid durch. Mit Fusion endet Samus Arans Geschichte aus chronologischer Sicht, jedes weitere Spiel ist im Kanon vorher angesiedelt. Es ist auch das letzte 2D-Metroid, das kein Remake ist. Fans zweifelten, ob die Serie auch in 3D funktioniert. Kann das gut gehen? Ja, kann es. Wie gut, das erkläre ich mit Metroid Prime.
Dieser Beitrag wurde erstmals am 7.10.2014 veröffentlicht.
Die Metroids sind ausgerottet, Mother Brain und die Space Pirates sind Geschichte, die Galaxie ist wieder sicher. Dass der Planet SR-388 nun nicht mehr so gefährlich ist, das freut vor allem Wissenschaftler, die endlich die dortige Flora und Fauna studieren können. Aufgrund ihrer Ortskenntnisse wird Samus auch gleich engangiert, um Geleitschutz zu bieten. Bei einer dieser Ausflüge passiert es dann. Eine Bestie verwandelt sich nach ihrem Ableben in ein seltsames, amorphes Wesen und greift unsere Kopfgeldjägerin an. Anfangs schien dabei nichts passiert zu sein, doch das Wesen stellt sich schnell als Parasit heraus, welcher sich munter in ihrem Körper vervielfältigt, was sie die Besinnung kostete. Ohne Bewusstsein trudelte dann das Schiff in den Asteroidengürtel, aber glücklicherweise löste sich die Rettungskapsel. Doch der Parasit, genannt X, ist noch nicht besiegt. Nachdem Samus operativ die Power Suit entfernt wird, kommt den Ärzten die rettende Idee: Der natürliche Feind dieser Parasiten mussten die Metroids gewesen sein und dank ein bisschen Rest-DNS vom Metroid-Baby kann Samus gerettet werden - allerdings auf Kosten ihrer Suit und ihrer Fähigkeiten. Bislang die beste Erklärung, warum man mit einem Minimum an Ausrüstung ins Spiel startet. Schauplatz ist zum ersten mal kein Planet, sondern eine Raumstation im Orbit von SR-388, genau genommen die Raumstation der Forscher, die Samus beschützen soll. Nachdem unsere Heldin gerettet wurde, brach der Funkkontakt mit der Station ab. Sie soll herausfinden, was los ist.
Puh, viel Intro für ein Metroid-Spiel, aber jetzt geht es endlich los. Gameplaytechnisch hat sich nicht viel getan seit Super Metroid. Die neuen Standards wurden übernommen, darunter die Karte, die kombinierbaren Beams, Power-Bomben und und und. Fans des SNES-Klassikers fühlen sich gleich zu Hause. Woran in Fusion am meisten geschraubt wurde, ist die Steuerung. Kein anderes 2D-Metroid steuert sich so perfekt. Diagonales Zielen wurde nun auf die R-Taste beschränkt. Mit dem D-Pad wechselt man bequem von schräg nach oben zu schräg nach unten ohne die Schultertaste zu wechseln. Die L-Taste hält man jetzt gedrückt, um die Missles abzufeuern. Ihr werdet euch fragen, warum das nicht bei Super Metroid schon so gemacht wurde, weil das einfach nur logisch wirkt. Dafür wurde die Unterteilung in normale und Super-Missiles weggelassen. Power-Bomben funktionieren gleich, man hält L im Morphball-Modus, um sie mit B einsetzen zu können. Samus rennt jetzt auch automatisch, was auch sehr angenehm ist. Und zum ersten Mal ist der Spacejump nicht wählerisch, was das Drücken der Taste angeht.
Sehr schnell fällt hier auf, dass Fusion einen etwas lineareren Weg einschlägt als die Vorgänger. Durch den stärkeren Fokus auf Story wird man aktiv vom Spiel zum nächsten Ziel gelenkt. Maßgeblich daran beteiligt sind die Navigationsräume. Meist darf man diese erst verlassen, wenn man am Terminal gewesen ist und sich von der Schiffs-KI das neue Ziel abholt. Gleichzeitig kriegt man so auch die Karte des Sektors. Backtracking hat dadurch auch ein wenig abgenommen, zumindest fühlt es sich nicht mehr so an. Die klassischen "Ah, vielleicht komm ich jetzt hier weiter"-Momente fehlen, da auch die Türen überarbeitet wurden. Die Farbkodierungen zeigen nicht mehr an, mit welcher Waffe man sie öffnen kann, sondern welchen Terminal man aktivieren muss, damit sie sich öffnen. Es gibt aber immer noch genügend Möglichkeiten in alte Gebiete zu reisen, um versteckte Power-Ups aufzuspüren. Notwendig ist das selten, da viele Items auf dem Wegen nebenher zu finden sind. Außerdem werden im Laufe der Story immer wieder Teile der Station unzugänglich. Erst ganz kurz vor Schluss darf man wirklich frei erkunden.
Die X-Parasiten sind die Hauptgegner des Spiels. Sie haben nämlich die Eigenschaft die DNS ihres Wirtes zu absorbieren und somit den Wirt zu kopieren. Jeder Gegner verwandelt sich nach dem Ableben in einen X, welchen sich Samus einverleiben kann, um Lebensenergie und Missiles wieder aufzuladen. Und eines dieser X-Parasiten wird euch das Fürchten lehren. Besser konnte diese Szene nicht ablaufen. Man hat gerade einen Aufzug zu den Sektoren betreten, da erschüttert eine Explosion den Bildschirm. Eine Wand wurde niedergerissen und aus dem Rauch tritt mit hallenden Fußstapfen... Samus? Das Wesen dreht sich kurz zum Spieler und in einer Nahaufnahme bekommt man ein emotionsloses Gesicht mit leeren Augen zu sehen. Darf ich vorstellen: Das SA-X, eine Kopie von Samus mit Power Suit auf maximaler Stärke. Diesem Vieh werdet ihr im Laufe des Spiels mehrmals begegnen, angekündigt durch die hallenden Fußstapfen. Ich muss die nur hören, da bekomme ich Gänsehaut, denn in diesen Szenen hilft nur die Flucht.
Metroid Fusion ist ein guter Einstieg für Neulinge der Serie. Von allen Metroid-Spielen ist es definitiv das zugänglichste. Es ist immer klar, was zu tun ist, die Steuerung ist butterweich und die Atmosphäre kommt dennoch nicht zu kurz. Im Schwierigkeitsgrad ist es auch recht fair. Anfangs vielleicht noch ein wenig zu leicht, bekommt man später richtige Klöpse vorgesetzt. Ich weiß noch wie toll ich mich fühlte, als ich von allen Seiten zu hören bekam, wie sehr sie am Boss Nightmare verzweifelten und ich nicht. Zum ersten Mal ist es auch für den Abspann entscheidend, wie viele Items man sammelt. Für 100% bekommt man garantiert Samus ohne Power Suit zu sehen, für 100% unter zwei Stunden sogar noch ein schöneres Bild. Fusion war mein Spiel für Autofahrten. Wie lange noch? Zwei bis drei Stunden? Okay, zock ich mal eben wieder Metroid durch. Mit Fusion endet Samus Arans Geschichte aus chronologischer Sicht, jedes weitere Spiel ist im Kanon vorher angesiedelt. Es ist auch das letzte 2D-Metroid, das kein Remake ist. Fans zweifelten, ob die Serie auch in 3D funktioniert. Kann das gut gehen? Ja, kann es. Wie gut, das erkläre ich mit Metroid Prime.
Metroid Fusion
Kommentare
Ben
08. Oktober 2014 um 10:35 Uhr (#1)
Ich liebe die Artworks zum Spiel! Und ich bin eing roßer Fan der Fusion Suits - so sehr, dass ich den neuen Anzug jetzt auch bei Smash Bros. als Standardoutfit nehme.
Nicolas
11. Oktober 2014 um 14:52 Uhr (#2)
Die Fusion Suit ist der Hammer! Ich habe damals sogar das Spiel per GBA Link mit Metroid Prime verbunden, um die Suit dort freizuschalten!
Ben
11. Oktober 2014 um 19:56 Uhr (#3)
Hah, das habe ich auch gemacht! Mit diesem blöden gamecube-Verbindungskabel, das man fast nie gebrauchen konnte :D
blackmaniac
11. Oktober 2014 um 23:11 Uhr (#4)
ich sowieso, aber dazu mehr am Dienstag wenn Metroid Prime dran ist ;)
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Nostalgie
Sparte - Wir schwelgen in Erinnerungen. Hach, die guten alten Zeiten... Wer auf alt gemachte Dinge sucht, denkt an Retro.
Retrospektive
Sparte - Wir werfen einen Blick zurück in graue Vorzeit. Oder, wenn es nicht ganz so weit sein soll, in sepiafarbene Vorzeit. Vor kurzem Geschehenes wäre dann rot-übersättigte Vorzeit.
Review
Sparte - Wenn es nicht bei drei auf dem Baum ist, testen wir es.
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22. November 2002
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