Bloodborne

(Artikel)
Paul Rubah, 13. August 2014

Bloodborne

Der letzte Schutzwall fällt

Mit stimmungsgebenden Atmo-Trailern zu Fromsofts neuem Friss-oder-stirb-Spiel Bloodborne sind wir ja nun schon zu Genüge gefüttert worden. Auf dem Showfloor ist das Teil auch anspielbar, aber bevor ich mich in einem weiteren Artikel über Pro und Contra des Häckslers auslasse, gehe ich etwas mehr auf die wichtigen Mechaniken und Unterschiede zur Souls-Serie ein, die uns Sony Computer Entertainment mit Slides, Bulletpoints und ein bisschen Vorgespiele lehrte.

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Fromsoft bleibt sich mit bockschweren Spielen selber treu, indem sie den Schwierigkeitsgrad nicht versumpfen lassen. Das Ziel soll sein, den Spieler ständig in Kämpfe auf Leben und Tod zu verwickeln, also die Spielfigur trotz Schusswaffen näher ans Kampfgeschehen heran zu holen. Dazu wird ein ganzer Spielstil der Souls-Serie ad acta gelegt - nämlich das Verkriechen hinter Turmschilden und unverwüstlicher Rüstung. Von Schilden haben wir bisher noch gar nichts gesehen, und auch die Klamotten werden wohl im Spielverlauf stets aus Stoff bestehen, vielleicht mit vereinzelten Rüstungsplatten hier und da. Der Look sei wichtig und solle sich nicht zu sehr mit Dark Souls überschneiden.

Punkto Schwierigkeitsgrad soll Bloodborne nicht schwieriger als die Souls-Serie werden. Das wäre auch Blödsinn, denn irgendwann würden die Titel für Neulinge unspielbar werden und nur vom Geld dreier masochistischer Let'splayer kann From auch nicht Leben. Das Ziel ist hier eine andere Art von Schwierigkeit - Entwöhnung vom Bekannten und hin zum unbekannt Harten.

Bisher großteils unbekannt war auch das Regain-System, welches sowohl defensiven als auch offensiven Spielern die Möglichkeiten zu neuen Kampftaktiken reicht. Die Idee ist simpel: Verliert man durch einen Treffer Lebensenergie, bekommt man ein kurzes Zeitfenster, in dem man sich durch Gegentreffer einen Teil des Gesundheitsbalkens zurück erkloppt. Rücksichtslose Spieler bekommen schnelle eine weitere Schelle und jedes blaue Auge verringert das maximale Leben, das man zurückerstehen kann.

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Das HUD war bisher ein Geheimnis. Bisher! Jetzt ist es enthüllt und es sieht der Souls-Serie sehr ähnlich, ist tatsächlich noch etwas aufgeräumter. Alle Elemente befinden sich in der oberen linken Ecke: Leben, Stamina, ein Quickslot für Items, einer für Munition und ein weiterer für Heilitems. Letztere sind jetzt aus den Quickslots ausgelagert, denn wer benutzt schon keine Heilung?

Menschliche Gegner sprechen verständliches Englisch. WELTNEUHEIT!
Bislang haben wir in der führenden Hand unseres Protagonisten nur eine Waffe gesehen: den Sawcleaver. Dies ist ein ausklappbares Hackebeil am Stiel und zeigt sehr gut die Wandlungsfähigkeit der Dreschapparate von Bloodborne: Ausgefahren ist das Sawcleaver lang und mächtig, gefaltet ist es dagegen schwach und schnell. Weitere neu vorgestellte Waffen sind eine Axt mit Teleskopstiel und etwas, das aussieht wie der allererste klobige Prototyp von Ezios Dolch. Dieser Stachel, der auch zu einer Unterarmlanze mutieren kann, sei vor allem für die fortgeschrittenen Spieler gedacht, die sich damit brüsten wollen, ein ganzes Level mit dem Ding geschafft zu haben. Alle Waffen lassen sich auch in der Kombo umwandeln, so dass der Sawcleaver beim Ausklappen auch Schilder wegknocken kann. Insgesamt soll es sehr viele Waffen geben, die man erst auf ihre Stärken und Schwächen analysieren muss, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Bloodborne nimmt definitiv einen Charakter an, der mehr in die Richtung Hack 'n' Slay Marke Devil May Cry geht. Die Spiele direkt nebeneinander zu legen wäre zu diesem Zeitpunkt noch Unsinn, aber wer weiß, was die Zukunft bringt.

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Bislang ist unbekannt, ob das Gewicht der Ausrüstung einen Einfluss haben wird. Auch das Levelsystem ist noch nicht festgenagelt.
Ein kleiner Einblick in bisher noch nicht gezeigte Level soll verdeutlichen, dass die Umwelt den erlebten Terror aktiv erhöht, aber auch Hinweise auf kommende Gefahren geben kann. Schreie in der Nacht veranlassen den Spieler, langsamer zu machen. Irres Gelächter ist auch nie ein gutes Zeichen. Hinter allen Ecken und Enden lauern Gefahren und die Soundkulisse zielt nun mehr darauf ab, den Spieler immerzu an die Stuhlkante zu fesseln.

Was die Grafik angeht, bin ich zwar noch nicht ganz überzeugt, dass das Spiel optisch tatsächlich in der aktuellen Generation angekommen ist, aber die meisten präsentierten Lokalitäten sahen schon recht schnieke aus. Augenkrebs gibt es jedenfalls keinen, aber wer gutes Lighting zu schätzen weiß, der hat auch in Dark Souls und Demon's Souls schöne Orte gefunden. Und das eine Ruinenpanorama, das man in Bloodborne einen Moment lang im Hintergrund der Stadt sehen konnte? Lecker.

So viel zu den spielmechanischen Neuerungen von Bloodborne. Eindrücke der Demo folgen demnächstens.

Kommentare

Paul
01. September 2014 um 23:56 Uhr (#1)
Kurze Info, warum es kein Hands-on-Followup gab: Nachdem ich etwa fünf Minuten spielen durfte, haben mich die Sony-Schergen schon wieder aus dem Stand gekickt. Weiß auch nicht, warum sie da so viel Druck gemacht haben. Jedenfalls bestätigten sich in der kurzen Zeit alle Eindrücke: Actionlastiger, schneller, riskanter und die Grafik sieht endlich aus wie etwas, das auch die PS3 gepackt hätte.
Haris
02. September 2014 um 08:28 Uhr (#2)
"die Grafik sieht endlich aus wie etwas, das auch die PS3 gepackt hätte"
Und das auf der PS4!
Gast
25. April 2024 um 12:48 Uhr
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25. März 2015
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Plattform - Die Playstation 4 (PS4) von Sony ist eine Spielkonsole der 8. Generation. Sie erschien am 29. November 2013 europaweit als Nachfolger der Playstation 3.

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